Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Südafrikas größter Goldkonzern Anglogold Ashantis kann 2014 auf sinkende Kosten hoffen und die Förderung ausbauen. Das sollte die Aktie befeuern. Aktien, Anleihen und Fonds für die private Geldanlage.

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Kursverlauf der Anglogold Ashanti-Aktie

Aktientipp - Anglogold Ashanti: Spekulieren in Rand-Bereichen

Ende 2013 hat der Goldpreis sein Tief vom Juni bei 1280 Dollar pro Unze nicht mehr unterschritten. Damit hat sich die Chance auf eine Bodenbildung spürbar erhöht. Ein Ende der Abwärtsdynamik signalisiert der Markt für Goldleihgeschäfte. Goldbesitzer verleihen dort zinsloses Gold gegen Dollar. Weil sie Dollar verzinst anlegen können, zahlen sie dem Goldleiher einen Zins. Normalerweise ist dieser Zins positiv. Doch zuletzt war er für kurze Laufzeiten negativ. Der Goldleiher muss dem Goldverleiher eine Prämie bezahlen. Gold wird also dringend gesucht. Negativ war dieser Zins auch im Juni 2013. Anschließend erholte sich der Goldpreis um 20 Prozent. 2008 gab diese Anomalie das Signal für die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends. Was bei Gold abgeschlossen sein könnte, könnte sich in den Schwellenländern noch weiter fortsetzen. Investoren räumen das Feld. Abzulesen ist das an der anhaltenden Schwäche vieler Schwellenländerwährungen.

Die wichtigsten Fakten zu Gold

Der südafrikanische Rand notiert gegenüber dem Dollar fast auf dem Crashniveau von 2008. Bis zum Währungstief 2001 müsste sich der Dollar in Rand noch um 30 Prozent verteuern. Für die gebeutelten Goldminen am Kap sorgt die Abwertung für Entlastung auf der Kostenseite. Zusammen mit einer Trendwende beim Goldpreis könnte der Währungsimpuls gar für eine Ertragswende sorgen. Ganz auf den Rand setzen bleibt dennoch sehr riskant. Als Kompromiss bietet sich die Aktie von Anglogold Ashanti an.

Südafrikas größter Goldkonzern hat wegen der widrigen Bedingungen am Kap in den vergangenen Jahren verstärkt außerhalb der Heimat investiert. Von 1,043 Millionen Unzen, die im dritten Quartal 2013 gefördert wurden, kam noch rund ein Drittel aus Bergwerken am Kap. Der Rest verteilte sich auf Minen in Kontinentalafrika, Nord- und Südamerika und Australien. Ohne Einrechnung der Kosten für den Bau neuer und die Erweiterung bestehender Minen lagen die Gesamtkosten je geförderter Unze mit 1155 Dollar unterhalb des erzielten Goldpreises von 1327 Dollar. In diesem Jahr sollten die Kosten sinken, wenn in Australien und in der Demokratischen Republik Kongo zwei neue Minen in Produktion sind. Die Jahresfördermenge könnte um 600.000 Unzen zulegen.

Aktientipp - Jenoptik: Thüringische Blitzer gegen Raser in Holland

Kursverlauf der Jenoptik-Aktie

Wenn Jenoptik am 28. Januar sein Jahresergebnis veröffentlicht, könnte der Nettogewinn mit knapp 40 Millionen Euro etwa zehn Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Doch zum einen wäre selbst das ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis; zum anderen ist 2014 und 2015 wieder ein Gewinnanstieg in Sicht.

Mit Produkten wie Lasern, Messgeräten, Objektiven oder Überwachungssystemen ist Jenoptik Zulieferer für die Branchen Auto, Maschinenbau, Halbleiter, Medizintechnik, Verkehr und Verteidigung (hier kam soeben von Krauss-Maffei ein Großauftrag herein). Triebkraft ist die Messtechnik, die vom weltweiten industriellen Wachstum profitiert. Jüngstes Top-Produkt: eine Messanlage zur Qualitätskontrolle von Nockenwellen für Lkw-Motoren. Die Messtechnik legt zweistellig zu und trug dazu bei, dass Jenoptik 2013 mit gut 600 Millionen Euro den fünften Umsatzanstieg in Folge erzielte.

Ein immer wichtigeres Absatzgebiet ist die Überwachungstechnik. Im Dezember bekam Jenoptik aus den Niederlanden einen Großauftrag über 130 Geschwindigkeitsmessanlagen. Dass damit Betrieb und Wartung für acht Jahre verbunden sind, trägt zu einem stabileren Geschäftsverlauf bei. Das mildert die Abhängigkeit von der stark schwankenden Halbleitertechnik.

Investitionen in Neuentwicklungen und den Ausbau des Vertriebs haben 2013 den Gewinn gedämpft, dürften aber 2014 zu einem Anstieg führen. Seit Mitte 2013 zieht die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern an, derzeit dürfte sie bei zehn Prozent liegen. Mit 52 Prozent Eigenkapitalquote ist Jenoptik solide finanziert.

Anleihentipp - Hella Hueck: Licht aus Lippstadt

LED Scheinwerfer für Autos sind ein großes Thema im Kerngeschäft von Hella. Immer mehr Wagen der Mittel- und Kompaktklasse werden mit der neuen Technik ausgestattet. Quelle: dapd

Schrille Polizeisirenen, die klingen wie in amerikanischen Krimis, dazu grellrote Leuchtsignale – mit solchen Signalanlagen werden auch hierzulande immer mehr Polizeiautos ausgerüstet. Zur Freude von Autozulieferer Hella, der die passende Dachbalkenanlage im Programm hat und von einer „gesteigerten Nachfrage“ spricht.

Hella Hueck aus dem westfälischen Lippstadt, mit fünf Milliarden Euro Jahresumsatz und mehr als 29 000 Mitarbeitern in über 35 Ländern, ist einer der führenden Autozulieferer weltweit. Schwerpunkte sind Lichtsysteme, Autoelektronik und Fahrzeugersatzteile. Die Unternehmensberatung McKinsey sieht vier Triebkräfte in der Branche: das überdurchschnittliche Wachstum in Asien, die stärkere Nachfrage nach kleineren Fahrzeugen, den expandierenden Ersatzteilmarkt und neue Technologien zur Senkung des Verbrauchs und der Schadstoffe. Bis 2020, so McKinsey, kann sich das Volumen des weltweiten Autozuliefermarkts auf zwei Billionen Euro verdoppeln.

Ein großes Thema im Kerngeschäft von Hella sind LED-Scheinwerfer für Autos. Vorreiter waren die Oberklassemodelle von Audi, Mercedes und BMW, jetzt werden auch immer mehr Wagen der Mittel- und Kompaktklasse mit der neuen Technik ausgestattet. Und da LEDs wesentlich weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Halogen- oder Xenon-Schweinwerfer, sind sie bei Elektroautos selbstverständlich. Für den weltweiten Trend hin zu LED-Leuchten ist das Familienunternehmen dank seiner internationalen Ausrichtung gut gerüstet: In China wurden soeben zwei neue Fabriken gebaut; ein neues Werk in Mexiko beliefert den US-Markt; in Neuseeland (hier ist Hella seit 40 Jahren vertreten) bauen die Lippstädter High-Tech-LEDs für Schiffe.

Anleihe-Info
Kurs (Prozent)99,83
Kupon (Prozent)2,375
Rendite (Prozent)2,41
Laufzeit 24. Januar 2020
WährungEuro
ISINXS0875513268

Nach dem leichten Zuwachs in den vergangenen Monaten dürfte Hella im laufenden Geschäftsjahr (bis 31. Mai 2014) gut 5,2 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Wegen der jüngsten weltweiten Investitionen sollte der Gewinn etwa auf Vorjahresniveau bleiben. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation wären das rund 570 Millionen Euro. Daran gemessen ist die Nettoverschuldung (521 Millionen Euro) überschaubar. Mit 32 Prozent Eigenkapital ist die Bilanz gut ausgestattet.

Hella-Anleihen sind ein Klassiker unter deutschen Industriepapieren. 2,4 Prozent Jahresrendite für den 2013 aufgelegten Bond (Gesamtvolumen 500 Millionen Euro) sind zwar nicht üppig, dafür ist das Papier (Moody’s-Rating: Baa2) noch Investmentgrade.

Fondstipp - Lupus Alpha Commodity Invest: Solides Wachstum kann Rohstoffpreise treiben

Kursverlauf des Fonds Lupus Alpha Commodity Invest

Die Weltwirtschaft kommt in Schwung, sie hat mit den USA und Japan kräftige Zugpferde. Doch die positiven Nachrichten erreichen den Rohstoffmarkt nicht. Der US-Verkaufsboom bei Autos sorgt nicht für steigende Aluminium- oder Eisenerzpreise. Die Berichtssaison eröffnete der Aluminiumriese Alcoa – mit Verlusten. Nach dem Ende von Unruhen in Libyen stieg die Ölfördermenge und drückte den Ölpreis. Industriemetalle gaben nach, als Zweifel am chinesischen Wachstum aufkamen. Bei Weizen steigen die Überschüsse, Produzenten wie die Ukraine, Russland und Indien unterbieten sich beim Preis. „Die Rinderpreise stiegen leicht. Durch die Kältewelle in den USA wurde weniger Vieh zu Schlachthöfen transportiert“, sagt Henning Beck, Fondsmanager des Lupus Alpha Commodity Invest.

Ein kleines Plus gab es seit Jahresbeginn bei Silber und Gold. Beck erwartet, dass sich die Edelmetalle 2014 dank höherer Nachfrage besser entwickeln werden als 2013, damals hat Beck Edelmetalle gemieden und seinen Fonds gut durch das Jahr gebracht.

Die Struktur des Fonds ist der regulatorischen Vorgaben wegen komplex: Beck investiert den Rohstoffanteil, der bei etwa 70 Prozent liegt, in ausfallgesicherte Zertifikate, die Anteile an einem irischen Portfolio verbriefen. Hier kann Beck mit Rohstoffterminkontrakten an US-Börsen fallende und steigende Preise nutzen. Dass ihn strengere EU-Regeln für Rohstoffspekulation einschränken werden, erwartet er nicht. Positiv sieht er aktuell Zucker, Kaffee und Schlachtvieh, bei Getreide- und Ölsaaten ist er auf negative Nachrichten eingestellt. „Von 2009 bis 2011 sind die Rohstoffpreise stark gestiegen, dann wurde die Produktion hochgefahren, und jetzt gibt es in vielen Märkten Überschüsse. Sie sind aber bekannt, und deshalb sind die Preise niedrig“, sagt Beck.

Deutsche Bank, JP Morgan und Morgan Stanley verabschieden sich vom Rohstoffhandel aufgrund der niedrigeren Gewinnaussichten und weil Risikogeschäfte künftig mehr Eigenkapital erfordern. „Kaum jemand ist für Rohstoffe positiv gestimmt. Die Produzenten sichern Preise ab, um kalkulieren zu können“, sagt Beck. Stabilere Wachstumszahlen könnten einen Stimmungswechsel auslösen, glaubt er. Anleger steigen nicht zu teuer ein.

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