Aktientipp - Imperial Tobacco: Großer Kippen-Deal in Übersee befeuert
Raucher greifen zur Kippe, Investoren zu Tabakaktien, weil auf Raucher eben Verlass ist. Raucher sterben nie aus – trotz staatlich verordneter Rauchverbote, drastischer Tabaksteuererhöhungen und Kampagnen von Anti-Raucher-Organisationen. Raucher sind verlässliche Kunden, weil ihre Genusssucht nur gering vom Produktpreis beeinflusst wird. Das bedeutet nicht, dass der Preis überhaupt keine Rolle spielt, aber eben eine wesentliche geringere als in anderen Konsumbereichen. Die Sorge, dass die Tabakindustrie von milliardenschweren Klagen ins Jenseits befördert wird, war schon immer Dampfplauderei. Wer schlachtet schon die Kuh, die er endlos melken kann. Allein in Deutschland finanzieren Raucher den Bundeshaushalt über die Tabaksteuer mit gut 14 Milliarden Euro pro Jahr. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer, die auf den Gesamtpreis einer Schachtel aufgeschlagen wird.
Chancen und Risiken der Dax-30 (Teil 1)
Die Bilanz des vergangenen Quartals brachte Ernüchterung. Von der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien versprechen sich die Analysten zudem kaum Impulse für Adidas. Der hohe Russlandanteil der Geschäfte sorgt zusätzlich für Unsicherheit. Insgesamt wird die Aktie von der Experten als zu teuer eingeschätzt.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) (2014): 18,4
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) (2014): 1,6
Dividendenrendite: 1,7 Prozent
Stand: 15. Mai 2014
Das niedrige Zinsniveau macht dem größten Versicherungskonzern der Welt zu schaffen. Das operative Wachstum kommt deswegen nicht in Fahrt. Wie bei Adidas ist auch bei der Allianz das Russlandgeschäft ausgeprägt. Die Zahlen für das erste Quartal seien dennoch im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, schrieb Bernstein-Analyst Thomas Seidl. Mit dem anhaltenden Aufwärtstrend in der Schaden- und Unfallversicherung und der stabilen Lage im Lebensversicherungsgeschäft habe er bereits gerechnet. Dennoch sei für ihn die relativ schwache Prämienentwicklung im ersteren Geschäftsbereich eine große Überraschung gewesen, während im letzteren die Preise enorm angezogen hätten. Für die Allianz wird eine Halteposition empfohlen.
KGV (2014): 8,9
KCV (2014): 8,5
Dividendenrendite: 3,7 Prozent
Beim Chemieriesen BASF spielt weniger Russland, sondern vielmehr China eine Rolle. Das unbeständige Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt birgt Risiken für den Konzern. Paul Walsh, Analyst bei Morgan Stanley, lobt den guten Geschäftsmix, durch den BASF eine gewisse Konjunkturabhängigkeit erreicht. Den Kennzahlen folgend wird dennoch von einem Kauf der Aktie vorerst abgeraten.
KGV (2014): 14,2
KCV (2014): 9,0
Dividendenrendite: 3,2 Prozent
Mit dem Zukauf der Sparte der rezeptfreien Medikamente vom US-Pharmahersteller Merck & Co. gelang Bayer ein Coup. Die Übernahme stärke das Portfolio der Leverkusener weiter in Richtung des höhermargigen Life-Sciences-Geschäfts, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Steve Chesney in einer Studie. Die Aussichten sind bei Bayer dementsprechend stabil.
KGV (2014): 16,5
KCV (2014): 12,8
Dividendenrendite: 2,1 Prozent
Auch bei Beiersdorf loben die Analysten das weitestgehend konjunkturunabhängige Wachstum. Die Hamburger hätten ein solides Quartal hinter sich, schrieb Analyst Simon Hales in einer Branchenstudie. Er hob die beeindruckende Markenbelebung hervor, verwies aber zugleich auf die hohe Bewertung der Aktie.
KGV (2014): 28,5
KCV (2014): 23,7
Dividendenrendite: 1,0 Prozent
Eine erfolgreiche Modellpolitik und die Prestige-Modellreihe „i“ machen BMW zu einem der erfolgreichsten Autobauer der Welt. Eine starke Positionierung im US-Markt sorgt für starke Absatzzahlen. Allerdings ist BMW wie die anderen Autobauer auch stark konjunkturabhängig. Ein Kauf lohnt sich deshalb nur in Schwächephasen mit mittelfristig positiven Aussichten.
KGV (2014): 10,0
KCV (2014): 6,2
Dividendenrendite: 2,8 Prozent
Die Commerzbank-Aktie hat sich im laufe der Zeit immer mehr zu einer Wette entwickelt. Die Papiere reagieren sehr sensibel auf Börsentrends. Sprich: Bei Hochphasen gehören die Aktien zu den größten Gewinnern, während Talfahrten rauschen sie weit ins Minus. Die operative Erholung der Commerzbank gestaltet sich schwierig. Analysten bleiben skeptisch. Rund 15 Experten raten zum Verkauf der Aktie.
KGV (2014): 17,5
KCV (2014): 10,1
Dividendenrendite: 0 Prozent
Der Reifenhersteller und Autozulieferer hat ein starke erstes Quartal 2014 hinter sich. Vor allem der starke freie Cashflow habe überzeugt, schrieb Citigroup-Analyst Philip Watkins. Für ein starkes Wachstum sorgt das aussichtsreiche Zuliefergeschäft mit Assistenzsystemen. Die günstigen Kautschukpreise treiben zudem die Reifen-Marge. Die einzige größere Enttäuschung bei der Zahlenvorlage seien die langsamen Fortschritte in der Sparte Powertrain mit einem organischen Umsatzwachstum von nur sechs Prozent gewesen. Insgesamt gilt die Aktien als leicht überkauft.
KGV (2014): 12,9
KCV (2014): 8,4
Dividendenrendite: 1,5 Prozent
Die neue Modellpolitik hat Daimler wieder auf Kurs gebracht und die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten angehoben. In der Sparte der Nutzfahrzeuge ist der Autobauer aus Stuttgart allerdings zu abhängig von den Schwellenländern. Auch das milliardenschwere Russlandgeschäft wird derzeit als Risiko bewertet. Analysten empfehlen deswegen keine weiteren Daimler-Aktien zu kaufen und die, die bereits im Portfolio liegen zu halten.
KGV (2014): 10,9
KCV (2014): 6,4
Dividendenrendite: 3,5 Prozent
Zahlreiche juristische Altlasten drücken auf die Bilanzen der Deutschen Bank. Das schwache Wertpapiere-Geschäft kommt erschwerend hinzu. Analyst Piers Brown von Macquarie verglich in einer Studie die Situation der Deutschen Bank mit der von Barclays. Nachdem bei dem britischen Institut die Euphorie über die Restrukturierung allmählich nachlasse, richte der Markt den Fokus auf deren Umsetzung. Die Deutsche Bank befinde sich seit 18 Monaten in einer vergleichbaren Turnaround-Situation. Es wird eine „Hold-Strategie“ empfohlen.
KGV (2014): 9,0
KCV (2014): 9,3
Dividendenrendite: 2,4 Prozent
Die hohe Volatilität an den Finanzmärkten kommt der Deutschen Börse zugute, denn dadurch steigen ihre Umsätze. Analysten bemängeln beim Börsenbetreiber allerdings die hohen regulatorischen und juristischen Risiken. Positiv ist die hohe Dividendenrendite. Von einem Kauf wird vorerst abgeraten.
KGV (2014): 14,6
KCV (2014): 12,9
Dividendenrendite: 4,2 Prozent
Der Online-Boom hat der Deutschen Post neuen Schwung im Paketgeschäft verliehen. Analysten schätzen die Krisenanfälligkeit der Post trotz des großen Russlandgeschäfts als gering ein. Allerdings verhagelten im ersten Quartal 2014 ungünstige Währungseffekte und ein erlahmendes Frachtgeschäft die Bilanz. Dementsprechend werden weitere Rücksetzer bei der Post-Aktie erwartet.
KGV (2014): 16,2
KCV (2014): 10,1
Dividendenrendite: 2,6 Prozent
Noch vor kurzem wollte die Deutsche Telekom ihr Mobilfunkgeschäft in den USA loswerden, nun erweist es sich als durchaus rentabel und krisenresistent. Auch der Heimatmarkt wirkt stabil, allerdings sind hier hohe Investitionen nötig, um sich vor der Konkurrenz insbesondere vor Vodafone abzuheben. Als riskant gilt das Osteuropageschäft. Insgesamt wird zur einer Halteposition geraten.
KGV (2014): 20,4
KCV (2014): 4,1
Dividendenrendite: 5,6 Prozent
Die Versorger wie Eon kämpfen seit Jahren mit Strukturproblemen und der Energiewende in Deutschland. Problematisch für die Düsseldorfer ist auch die hohe Abhängigkeit vom Russlandgeschäft. Alberto Ponti, Analyst bei der Société Générale, vergibt eine negative Einschätzung für die Geschäfte außerhalb der Europäischen Union, insbesondere wegen anhaltender Schwierigkeiten in Brasilien.
KGV (2014): 14,7
KCV (2014): 4,5
Dividendenrendite: 4,5 Prozent
Das Tochterunternehmen von Fresenius gehört zu den defensiven Titel im Dax. Analysten loben das langfristig konjunkturunabhängige Wachstum. Anleger sollten aber die die Risiken der US-Gesundheitspolitik im Blick behalten. Bei der Vorstellung der Bilanzen des vergangenen Quartals konnte Fresenius Medical Care die Experten nicht überzeugen. Die Zahlen des Dialysespezialisten seien schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Justin Smith von der Société Générale. Er habe daher seine Schätzungen für das Aktienergebnis (EPS) in den Jahren 2014 bis 2019 gekürzt.
KGV (2014): 13,4
KCV (2014): 8,2
Dividendenrendite: 1,6 Prozent
Natürlich verspricht der globale Tabakmarkt, abgesehen von einzelnen Schwellenländern in Afrika, Nahost und Asien, kein großes Wachstum mehr, dafür aber Konsolidierungsfantasie. So will jetzt der mit 27 Prozent Marktanteil zweitgrößte US-Zigarettenkonzern Reynolds die Nummer drei Lorillard (15 Prozent Marktanteil, Kursplus 170 Prozent seit Empfehlung in WirtschaftsWoche 29/2009) übernehmen. Angefeuert hat der geplante Kippen-Deal in Übersee auch die Aktien der europäischen Konkurrenten. BAT, mit 42 Prozent größter Aktionär von Reynolds, stärkte seine Stellung auf dem US-Markt, während für Imperial Tobacco ein paar Marken abfallen könnten, die der neue US-Tabakriese aus Wettbewerbsgründen wohl abgeben müsste.
Tabakaktien punkten bei Investoren vor allem, weil man sich bei ihnen auf weitgehend stabile und hohe Mittelzuflüsse einstellen kann sowie auf einen steten Fluss an Dividenden. Imperial Tobacco, die Muttergesellschaft von Reemtsma, prognostiziert für das Geschäftsjahr 2013/14 (30. September) einen leichten Gewinnanstieg und zehn Prozent mehr Dividende. Daraus errechnete sich derzeit eine Dividendenrendite von knapp 4,8 Prozent – nicht so schlecht in nahezu zinslosen Zeiten.
Aktientipp - Schaltbau: Signal auf Grün für mehr Gewinn
Mit einem zweistelligen Millionenbetrag steigt Schaltbau bei dem spanischen Bahntechnikspezialisten Albatros und dessen Tochtergesellschaft Alte ein. Der Münchner Bahnzulieferer (Türen, Bremssysteme, Heizungen, Signale) verstärkt damit seine Position auf der Iberischen Halbinsel und darüber hinaus auf dem nord- und südamerikanischen Eisenbahnmarkt.
Diese Expansion ist wichtig, denn Hauptkunde Deutsche Bahn ist bei Investitionen in Sicherheits- und Leittechnik zurückhaltend. Immerhin, der chinesische Eisenbahnmarkt kommt wieder in Bewegung; und selbst in Russland registrieren die Manager trotz Ukraine-Krise stabile Aufträge. Aus der Industrie (Ausrüstungen für Busse, Gabelstapler, Hafenkräne) nehmen die Bestellungen etwas zu. Insgesamt ist das Auftragspolster mit 248 Millionen Euro seit Jahresanfang um neun Prozent angeschwollen.
Chancen und Risiken der Dax-30 (Teil 2)
Fresenius kann von seiner starken Position auf dem Gesundheitsmarkt profitieren, die das Unternehmen vor Krisen-Rückschlägen schützt. Allerdings macht dem Gesundheitskonzern das schwächere Abschneiden der Dialyse-Tochter FMC zu schaffen, dass das operative Ergebnis im vergangenen Quartal gedrückt hat. Auch die hohe Verschuldung sollten Anleger im Hinterkopf behalten. Deswegen ist ein Kauf der Aktie nur in Schwächephasen sinnvoll.
KGV (2014): 17,8
KCV (2014): 8,4
Dividendenrendite: 0,9 Prozent
Stand: 15. Mai 2014
Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement dürfte von der Branchenfusion profitieren, die sich positiv auf die Zementpreise auswirken kann. Allerdings dürfte der Gegenwind von der Währungsseite wahrscheinlich anhalten, schrieb Analyst Jawahar Hingorani von der S&P Equity Group in einer Studie. Dies gelte insbesondere mit Blick auf einige asiatische Länder. Als riskant gilt auch der hohe Anteil der Russland-Geschäfte.
KGV (2014): 15,3
KCV (2014): 6,9
Dividendenrendite: 0,8 Prozent
Trotz eines hohen Umsatzanteils in Russland und der Ukraine verzeichnet Henkel eine stabile Umsatzentwicklung. Nach dem starken Jahresstart des Konsumgüterherstellers habe James Targett, Analyst bei der Berenberg Bank, deswegen seine Schätzungen für das Gesamtjahr und das Kursziel aufgestockt. Es sei zu früh, die Wirkung etwaiger Sanktionen auf das Osteuropageschäft einzuschätzen, ergänzte er seine Studie. Anleger sollten mit einem Henkel-Investment abwarten.
KGV (2014): 19,5
KCV (2014): 15,9
Dividendenrendite: 1,5 Prozent
Einst Pleitegeier, nun eines der profitabelsten Chip-Unternehmen Deutschlands. Infineons Aufschwung ist beeindruckend. 2009 krebste die Aktien noch im Penny-Stock-Bereich herum, mittlerweile tendiert der Kurs bei etwas neun Euro. Ein Plus von über 2000 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Vor allem das Geschäft mit der Autoindustrie verleiht dem Halbleiterhersteller neuen Schwung – und macht ihn aber zugleich auf Konjunkturschwankungen anfällig.
KGV (2014): 19,4
KCV (2014): 10,1
Dividendenrendite: 1,4 Prozent
Die Turbulenzen im Kali-Kartell zwischen Belaruskali und Uralkali haben dem deutschen Düngemittelhersteller K+S ordentlich zugesetzt. Von einer Pleite war sogar die Rede. Mittlerweile haben sich die Wogen ein wenig geglättet. Doch die Risiken im Kali-Markt bleiben weiterhin bestehen. Die Ukraine-Krise macht außerdem eine Rückkehr zu den Kartellpreisen nahezu unmöglich, weshalb die Erholung von K+S auf wackeligen Beinen steht. Ein Investment könnte sich lohnen, ist aber durchaus riskant.
KGV (2014): 19,6
KCV (2014): 9,8
Dividendenrendite: 1,0 Prozent
Der Spezialchemiekonzern Lanxess konnte zuletzt zwar ordentliche Quartalszahlen präsentieren, allerdings hängt noch zu viel des Ergebnisses vom Reifengeschäft ab. Als Risiko gilt auch das starke Engagement in Asien. Die Experten der Deutschen Bank vergeben für Lanxess lediglich ein „Hold-Rating“. Auch im Hinblick auf die niedrigen Kautschukpreise sei es noch zu früh, ein optimistischeres Szenario einzupreisen
KGV (2014): 22,0
KCV (2014): 7,7
Dividendenrendite: 1,9 Prozent
Der Industriegaskonzern Linde wächst in seinem Kerngeschäft langsamer als erwartet. Problematisch ist auch der hohe Asien-Anteil in den Bilanzen des Unternehmens. Als Bremsklotz gelten das niedrige Nachfragewachstum und die negativen Währungseffekte. Linde stünden nach einem schwachen ersten Quartal zum zweiten Halbjahr wieder bessere Branchentrends bevor, schrieb Analyst Gunther Zechmann in einer Studie. Empfohlen wird eine Haltestrategie
KGV (2014): 18,2
KCV (2014): 8,4
Dividendenrendite: 1,9 Prozent
Der hohe Konkurrenzdruck in der Luftfahrtbranche zwingt die ehemalige Staats-Airline Lufthansa zu Reformen. Die aber gehen nur schleppend voran. Vor allem die Riege von Piloten, die mit nicht mehr zeitgemäßen Forderungen zuletzt eine Protestwelle starteten, machen dem Vorstand zu schaffen. Insgesamt ist das Geschäft der Lufthansa sehr krisenanfällig, vor allem im Hinblick auf mögliche Ölpreisanstiege.
KGV (2014): 9,3
KCV (2014): 3,2
Dividendenrendite: 3,4 Prozent
Der Pharmakonzern konnte zwar sein Geschäft mit der Elektronikindustrie ausbauen, dadurch aber erhöht sich Experten zufolge die Konjunkturanfälligkeit und der Asien-Anteil in den Geschäften. Analysten der Privatbank Berenberg haben Merck deswegen mit „hold“ bewertet. Der Pharmakonzern habe alles in allem ein ordentliches erstes Quartal hingelegt und beim operativen Ergebnis (Ebitda) und bereinigtem Gewinn je Aktie (EPS) die Markterwartungen übertrumpft, schrieb Analyst Alistair Campbell in einer Studie vom Donnerstag. Bereinigt um Sondereffekte sei das Ergebnis aber nur im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.
KGV (2014): 13,5
KCV (2014): 10,3
Dividendenrendite: 1,4 Prozent
Der größte Rückversicherer der Welt wird in Analystenkreisen als sichere Anlage gehandelt. Für die Münchener Rück spricht das starke erste Quartal. Das Unternehmen scheine schon zu diesem frühen Zeitpunkt auf einem guten Weg zu sein, seine Jahresziele zu erreichen, schrieb Tom Carstairs von der Berenberg Bank. Zudem erscheine die Bewertung der Aktie nicht teuer.
KGV (2014): 9,1
KCV (2014): 20,1
Dividendenrendite: 4,4 Prozent
Die Energiewende setzt RWE noch stärker zu als seinem Konkurrenten Eon. Der Umbau des Unternehmens erfolgt nur schleppend. Zuletzt präsentierte der Versorger desaströse Geschäftszahlen. Im vergangenen Quartal brach der Gewinn um ein Drittel weg. Analysten raten von einem Kauf der Aktie ab. Wegen der weiterhin rückläufigen Gewinne trotz massiver Sparanstrengungen sowie wegen der unter dem Sektordurchschnitt liegenden Dividendenrendite sei die Aktie zu hoch bewertet, konstatiert DZ-Bank-Analyst Werner Eisenmann.
KGV (2014): 11,6
KCV (2014): 3,4
Dividendenrendite: 3,6 Prozent
Der Softwarehersteller SAP profitiert besonders von seinem wenig krisenanfälligen Basisgeschäft. Allerdings hat der Konzern die Zeichen der Zeit erkannt und massiv in die Cloud-Expansion investiert, was etwas auf die Bilanzen drückt. Mittelfristig dürften deswegen die Renditen kleiner ausfallen. Analysten empfehlen den Einstieg in Schwächephasen.
KGV (2014): 16,0
KCV (2014): 3,7
Dividendenrendite: 2,0 Prozent
Der Mischkonzern Siemens steht vor großen Strukturveränderung. Der Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser, amtlich Josef Käser, will das Hörgerätegeschäft künftig an die Börse bringen und die restlichen Geschäftsbereiche verschlanken, um profitabler zu werden. Anleger sollten auch einen möglichen Alstom-Deal im Blick behalten, der die Rendite mittelfristig ausbremsen könnte. Problematisch sind auch die engen Geschäftsbeziehungen mit Russland.
KGV (2014): 14,6
KCV (2014): 10,5
Dividendenrendite: 3,1 Prozent
Der Essener Stahlkonzern befindet sich inmitten seiner Sparbemühungen. Dieser ist erforderlich, da in den vergangen Jahren gravierende Managementfehler begangen wurden. Vor allem das Engagement in Brasilien erwies sich als milliardenschweres Investitionsgrab. Vom Sparkurs besonders betroffen sind die Arbeiter des Konzerns. Thyssen-Krupp plant auch im laufenden Jahr weitere Entlassungen vorzunehmen. Analysten raten eine Investition in Thyssen-Krupp nur spekulativen Anlegern.
KGV (2014): 35,5
KCV (2014): 9,3
Dividendenrendite: 0 Prozent
Mit der erfolgreichen Übernahmeofferte für den schwedischen Lkw-Bauer Scania steht der langersehnt Übernahme durch VW nichts mehr im Wege. Mit der Komplettübernahme und dem Verschwinden von Scania von der Börse werde die Zusammenarbeit mit MAN wesentlich leichter, schrieb Frank Schwope, Analyst bei der Norddeutschen Landesbank in einer Studie. Allerdings sorgen die Geschäfte in Russland und China für Unsicherheit. Darüber hinaus ist Volkswagen stark konjunkturabhängig.
KGV (2014): 8,7
KCV (2014): 4,1
Dividendenrendite: 1,9 Prozent
Begonnen hat das Geschäftsjahr 2014 zwar schwächer (Umsatz minus 3 Prozent, Nettogewinn minus 16 Prozent); verantwortlich dafür waren die Zukäufe und Verschiebungen bei Infrastrukturprojekten. Ein Nachholeffekt ist wahrscheinlich. Die Prognose, dass der Umsatz 2014 von 391 Millionen Euro auf rund 425 Millionen klettert, ist realistisch.
Auf der Ertragsseite sollte Schaltbau mindestens wieder wie 2013 rund 25 Millionen Euro erreichen. Derzeit profitiert das Unternehmen von niedrigen Metallpreisen, vor allem für Kupfer und Aluminium. Ab 2015 liefern die spanischen Zukäufe Gewinn ab. Dann könnten aus 440 Millionen Euro Umsatz mehr als 26 Millionen Gewinn kommen.
Anleihentipp - Peso/Weltbank: Scharfe Rendite
Mexiko ist im Aufbruch. Umgerechnet mehr als 400 Milliarden Euro will die Regierung in die Infrastruktur des Landes stecken. Autobahnen, Brücken und Eisenbahnen werden gebaut, Flughäfen modernisiert, die Energie- und Wasserversorgung durch neue Kraftwerke und Leitungen sichergestellt; Breitbandtechnik soll das Internet beschleunigen. Die mexikanische Notenbank rechnet, dass sich das Wachstum damit von 2,3 bis 3,3 Prozent in diesem Jahr auf 3,2 bis 4,2 Prozent 2015 erhöht.
Im Dezember erzielte Präsident Enrique Peña Nieto einen wichtigen Durchbruch: Die Öl- und Gasförderung des Landes, seit einem Dreivierteljahrhundert staatliches Monopol, wird privaten Unternehmen geöffnet. Mit geschätzten 140 Milliarden Barrel verfügt Mexiko über mehr Reserven als das ölreiche Kuwait.
Die Liberalisierung der Energieindustrie ist für die Ratingagentur Moody’s der entscheidende Grund dafür, das Land heraufzustufen: Seit Februar bekommt Mexiko die Note A3 mit stabilem Ausblick, also mittlere Qualität im Investmentbereich. Bei den Kreditausfallprämien wird Mexiko auf gleichem Niveau bewertet wie das europäische Aufsteigerland Polen.
Anleihe-Info: Weltbank | |
Kurs (Prozent) | 114,04 |
Kupon (Prozent) | 7,50 |
Rendite (Prozent) | 4,68 |
Laufzeit | 05. März 2020 |
Währung | Mexikanischer Peso |
ISIN | XS0490347415 |
Für Anleger hat die Heraufstufung zwei Folgen: Mexikanische Staatsanleihen mittlerer Laufzeit (etwa ISIN XS0206170390) bringen nur noch zwei Prozent Jahresrendite. Allerdings, diese Papiere notieren in Euro. Wesentlich mehr, nämlich 4,7 Prozent Jahresrendite bei Fälligkeit 2020, versprechen Anleihen in mexikanischen Peso (100 Peso derzeit gleich 5,70 Euro). Emittentin ist hierbei die Weltbank, ein Top-Schuldner mit AAA-Rating, hinter dem derzeit 188 Länder der Erde stehen.
Wer 4,7 Prozent Jahresrendite anpeilt, muss allerdings Risiken in Kauf nehmen. Zum Vergleich: Sichere Bundesanleihen mit Fälligkeit 2020 bringen derzeit nur 0,6 Prozent Rendite.
Der mexikanische Peso war in den vergangenen Jahrzehnten alles andere als eine stabile Währung. In der Tequila-Krise 1994/95 geriet das Land in massive Zahlungsschwierigkeiten, weil es sehr kurzfristig in Dollar verschuldet war. Heute ist die durchschnittliche Laufzeit mexikanischer Schuldtitel mehr als zehnmal so lang, gut 80 Prozent der Schulden sind in Peso finanziert. Eine akute Zahlungskrise mit Wirtschafts- und Währungsabsturz wie 1994 ist damit unwahrscheinlicher geworden.
Für ein international ausgerichtetes Depot sind Peso-Anleihen eine interessante, aber eindeutig spekulative Beimischung für kleinen Einsatz.
Fondstipp - ING Renta EM Corporate Debt: WM-Gastgeberland hat Chance als Nachzügler
Investoren kehren langsam in die Schwellenmärkte zurück. Seit einigen Wochen verbuchen die auf sie spezialisierten Fonds wieder Zuflüsse. Anleihen von Staaten, die wie Venezuela und die Türkei 2013 stark unter die Räder gekommen waren, führen jetzt mit hohen Kursgewinnen die Aufholjagd an. Damals drückten die Ängste um die schwächere Geldversorgung der Märkte durch die US-Notenbank Anleihen und Währungen. Wie begehrt die Papiere jetzt wieder sind, zeigten die diesjährigen Rekordemissionen von Dollar-Anleihen der Türkei, von denen Investoren weit mehr nachfragten, als angeboten wurden. Weder politische Probleme noch die mögliche Herabstufung der Bonität des Landes durch die Ratingagentur S&P schrecken sie ab. Die im Vergleich zu Industrieländern hohen Renditen in Schwellenländern rücken in den Vordergrund.
Mit etwa sieben Prozent plus in diesem Jahr machen gute Schwellenländerfonds für Staatsanleihen Boden gut. Auch die speziellere Variante mit Unternehmensanleihen, kann sich mit fünf Prozent plus sehen lassen. Die von Victor Rodriguez für den ING Renta EM Corporate Debt ausgewählten Papiere bringen im Schnitt sechs Prozent Rendite, 0,5 bis 0,8 Prozentpunkte mehr als vergleichbare Staatsanleihen. Durch ihre internationalen Geschäfte kommt Schwellenländerunternehmen das Wachstum in den USA und Europa zugute. Aus dem Portfolio zählen etwa der Agro-Konzern Olam und der Maschinenbauer Doosan Infracore aus Singapur sowie der Zementriese Cemex aus Mexiko zu den Profiteuren. Rodriguez schreckt aber auch vor aktuell unpopulären Regionen nicht zurück. „In einem Jahr werden wir zurückblicken und sehen, dass manche russische Bankanleihe eine gute Wahl war.“
Die Ukraine-Krise hält er für riskant, glaubt aber nicht, dass russische Banken vom westlichen Bankensystem abgeschnitten würden.
Dass sich die Lage in Brasilien vor der Fußballweltmeisterschaft zuspitzt, beunruhigt ihn ebenfalls nicht. Jahrelang hatte er brasilianische Unternehmen im Portfolio untergewichtet. Nach Kursverlusten greift er jetzt bei Zinspapieren aus der Konsumbranche zu und setzt auf eine weiter lebhafte Binnennachfrage.