Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Fondstipp - ING Renta EM Corporate Debt: WM-Gastgeberland hat Chance als Nachzügler

Kursverlauf des Fonds ING Renta EM Corp. Debt

Investoren kehren langsam in die Schwellenmärkte zurück. Seit einigen Wochen verbuchen die auf sie spezialisierten Fonds wieder Zuflüsse. Anleihen von Staaten, die wie Venezuela und die Türkei 2013 stark unter die Räder gekommen waren, führen jetzt mit hohen Kursgewinnen die Aufholjagd an. Damals drückten die Ängste um die schwächere Geldversorgung der Märkte durch die US-Notenbank Anleihen und Währungen. Wie begehrt die Papiere jetzt wieder sind, zeigten die diesjährigen Rekordemissionen von Dollar-Anleihen der Türkei, von denen Investoren weit mehr nachfragten, als angeboten wurden. Weder politische Probleme noch die mögliche Herabstufung der Bonität des Landes durch die Ratingagentur S&P schrecken sie ab. Die im Vergleich zu Industrieländern hohen Renditen in Schwellenländern rücken in den Vordergrund.

Mit etwa sieben Prozent plus in diesem Jahr machen gute Schwellenländerfonds für Staatsanleihen Boden gut. Auch die speziellere Variante mit Unternehmensanleihen, kann sich mit fünf Prozent plus sehen lassen. Die von Victor Rodriguez für den ING Renta EM Corporate Debt ausgewählten Papiere bringen im Schnitt sechs Prozent Rendite, 0,5 bis 0,8 Prozentpunkte mehr als vergleichbare Staatsanleihen. Durch ihre internationalen Geschäfte kommt Schwellenländerunternehmen das Wachstum in den USA und Europa zugute. Aus dem Portfolio zählen etwa der Agro-Konzern Olam und der Maschinenbauer Doosan Infracore aus Singapur sowie der Zementriese Cemex aus Mexiko zu den Profiteuren. Rodriguez schreckt aber auch vor aktuell unpopulären Regionen nicht zurück. „In einem Jahr werden wir zurückblicken und sehen, dass manche russische Bankanleihe eine gute Wahl war.“

Die Ukraine-Krise hält er für riskant, glaubt aber nicht, dass russische Banken vom westlichen Bankensystem abgeschnitten würden.

Dass sich die Lage in Brasilien vor der Fußballweltmeisterschaft zuspitzt, beunruhigt ihn ebenfalls nicht. Jahrelang hatte er brasilianische Unternehmen im Portfolio untergewichtet. Nach Kursverlusten greift er jetzt bei Zinspapieren aus der Konsumbranche zu und setzt auf eine weiter lebhafte Binnennachfrage.

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