Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Fondstipp - Mainfirst Classic Stock: Kursrücksetzer zum Aufstocken genutzt

Kursverlauf des Fonds Mainfirst Classic Stock

Auf die Kursrücksetzer beim Dax und Euro Stoxx 50 haben viele gewartet, um in den Aktienmarkt einzusteigen. Torsten Graf, Fondsmanager bei Mainfirst, hat die von schlechten Nachrichten aus Argentinien und der Türkei ausgelöste Schwäche genutzt, um bei der Supermarktkette Casino Guichard und dem Rückversicherer Scor günstig aufzustocken. Grundsätzlich hält er an seinen rund 40 Titeln fest, die teils seit Jahren im Portfolio stecken. Dazu zählen etwa die Bank BNP Paribas, Italiens Versorger Eni, der deutsche Zeitarbeiter Amadeus Fire, die Deutsche Post und Mobilfunker Drillisch. „Weitere Aktien vergleichbarer Qualität finde ich aktuell nicht“, sagt Graf. Er geht zwar davon aus, dass die Währungskrise in Schwellenmärkten den Euro-Land-Unternehmen zusetzen wird. Allerdings seien Währungseffekte gewöhnlich kurzfristiger Natur. Wichtig ist Graf ein konjunktur- und krisensicherer Anker im Geschäftsmodell – etwa das Briefgeschäft bei der Deutschen Post oder das stabile Privatkundengeschäft der BNP Paribas in Frankreich. Vor zu hohen Schwankungen schützt er sich etwa durch die Aktie des Lkw-Bauers MAN, die sich wenig bewegt. 75 Prozent gehören VW, im Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag wurde die Dividende festgezurrt. Die Aktie wird quasi zur Anleihe mit 3,4 Prozent Dividendenrendite. Kauft VW die restlichen MAN-Aktien, wäre zusätzlich ein Kursplus drin. VW könnte danach MAN-Töchter wie den Antriebsspezialisten Renk oder die Schiffsmotorensparte abstoßen und müsste Erlöse nicht mit anderen Aktionären teilen.

An der auf kaufmännische Angestellte wie etwa Bilanzbuchhalter spezialisierten Zeitarbeitsfirma Amadeus Fire überzeugt Graf die exzellente Bilanz mit 65 Prozent Eigenkapital und hohen Kassenreserven. Die Aktie ist mit einem KGV von 20 auf Basis des für 2014 erwarteten Gewinns eher teuer, bietet aber knapp fünf Prozent Dividendenrendite.

Gut gestartet ist seine Position Telecom Italia mit 15 Prozent Plus seit Jahresbeginn. „Inzwischen hat der Markt die Werthaltigkeit erkannt“, meint Graf. An der brasilianischen Tochter TIM Brazil ist ein Konsortium interessiert. Ein Verkauf könnte acht Milliarden Euro in die Kasse spülen.

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