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Zertifikatetipp - Facebook: Heißer Deal mit dem virtuellen Hype

Zertifikatetipp Facebook

Ohne Frage, Facebook ist eine außergewöhnliche Erfolgsstory: Mit mehr als einer Milliarde Nutzer ist das Unternehmen von Mark Zuckerberg (Bild) das größte soziale Netzwerk der Welt. Der Trend zu mobilen Endgeräten (Smartphones, Tablet-Computer) beflügelt nun auch das wichtige Werbegeschäft; neue Sparten (Suchdienste, Online-Handel) dürften weitere Nutzer und zahlende Kunden erschließen.

Das Problem: Mit 64 Milliarden Dollar Börsenwert ist die Facebook-Aktie schlichtweg zu teuer. Damit werden die für dieses Jahr erwarteten Umsätze mit dem Zehnfachen bezahlt. Solche Relationen gab es zum letzten Mal in der High-Tech-Blase im Jahr 2000.

Dabei ist Facebook ohnehin schon auf dem harten Weg in die Wirklichkeit. Seit Jahren sinken die Zuwachsraten. 2010 waren es noch 154 Prozent Umsatzplus, eine Saison später 88 Prozent, im vergangenen Jahr dann 37 Prozent. Für 2013 liegen die Schätzungen bei rund 30 Prozent.

Noch bescheidener sieht es bei den Gewinnen aus. Ganze 53 Millionen Dollar blieben im vergangenen Jahr übrig. Und auch für 2013 dämpft Chef Zuckerberg die Erwartungen; schließlich soll vor allem die Belegschaft ausgebaut und neue Geschäftsfelder sollen erschlossen werden. Die von Analysten erwarteten 1,5 Milliarden Dollar Nettogewinn dürften ziemlich illusorisch sein.

Und selbst wenn die hohen Erwartungen eines Tages in Erfüllung gingen, wäre das keine Garantie für steigende Kurse. Für die nächsten Jahre rechnen Analysten mit Nettorenditen (Reingewinn vom Umsatz) von rund 30 Prozent. Unternehmen, die so etwas real schaffen (etwa der Biotech-Konzern Amgen), notieren an der Börse beim drei- bis vierfachen Jahresumsatz. Auf Facebook übertragen, hieße das: Selbst wenn Facebook 2015 zehn Milliarden Dollar Umsatz erzielt, ergäbe das einen fairen Börsenwert von rund 30 bis 40 Milliarden Dollar. Bis dahin könnte sich die Facebook-Aktie also locker halbieren und wäre dann noch immer nur fair bewertet.

Facebook ist ein Paradebeispiel für einen Börsenhype. Mit Faktor-Shortzertifikaten lässt sich – bei kleinem Einsatz – auf sinkende Kurse wetten.

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