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Aktientipp - Jungheinrich: Hanseatische Tiefstapler auf Rekordkurs

Diese Aktien nerven gewaltig

Jungheinrich macht mehr als 80 Prozent seines Geschäfts in Europa. Da ist es kein Wunder, dass die Krise des alten Kontinents die Geschäfte des Hamburger Gabelstaplerherstellers dämpft. In der Tat warnen die Jungheinrich-Manager davor, dass sie ihre Ziele bei einer Verschlechterung der europäischen Konjunktur zurückstutzen müssten.

Entgegen dieser hanseatischen Zurückhaltung sehen die erwirtschafteten Zahlen von Jungheinrich aber keineswegs düster aus. Obwohl der Weltmarkt für Gabelstapler derzeit mit zwei bis drei Prozent pro Jahr schrumpf, holte Jungheinrich im ersten Halbjahr mit knapp 1,1 Milliarden Euro neun Prozent mehr Umsatz herein. Der Nettogewinn von gut 53 Millionen Euro stieg im selben Maße, die Margen sind stabil.

Kursverlauf der Jungeinrich-Aktie

Allerdings, die Auftragseingänge sind rückläufig, im zweiten Quartal um sechs Prozent. Das aber hat damit zu tun, dass der Vorjahreswert wegen vorgezogener Käufe nach von Jungheinrich angekündigten Preiserhöhungen außergewöhnlich gut war. Dass Jungheinrich diese Preiserhöhungen überhaupt durchsetzen konnte, ist wiederum ein Zeichen für die starke Marktposition des Unternehmens. Wenn sich die Wirtschaft in Europa hält, sind in diesem Jahr 2,1 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 100 Millionen Euro Nettogewinn möglich. Beides wären Ergebnisse auf Rekordniveau. Je Aktie gerechnet, dürften gut 3,10 Euro herausspringen, womit die Bewertung (KGV 2012) bei nur gut acht liegt. Zudem dürfte es wie bisher mindestens 70 Cent Dividende je Aktie geben, knapp drei Prozent Rendite.

870 Millionen Euro kosten alle Jungheinrich-Aktien derzeit an der Börse (die nicht notierten Stammaktien zum gleichen Kurs wie die Vorzugsaktien gerechnet). Dass dieser Wert zum großen Teil vom Eigenkapital der Bilanz (747,5 Millionen Euro) gedeckt ist, dürfte Kursrückschläge abfedern.

Offensichtlicher könnte die niedrige Bewertung von Jungheinrich werden, wenn demnächst Konkurrent Kion (Marken Linde, Still) an die Börse geht. Dessen Großaktionäre (die Beteiligungsgesellschaft KKR, der chinesische Maschinenkonzern Weichai, Goldman Sachs) geben sich bestimmt nicht mit hanseatischen Preisen à la Jungheinrich zufrieden.

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