Aktientipp - Hannover Rück: Nach 40 Prozent plus ist die Luft nicht raus
Jetzt Aktien wie die Hannover Rück zu kaufen mag nicht leichtfallen. Mehr als 40 Prozent stehen Anleger im Plus, die der Empfehlung aus WirtschaftsWoche 20/2012 gefolgt sind – und immer noch sind Aktien der Hannover Rück ein aussichtsreiches Investment.
Zunächst einmal bekommen Aktionäre des niedersächsischen Rückversicherers (zu 50,2 Prozent der Versicherungskonzern Talanx) nach der Hauptversammlung am 7. Mai je Aktie 2,60 Euro Dividende plus 40 Cent Bonus. Den Bonus gibt es wegen des außergewöhnlich hohen Gewinns 2012 (858 Millionen Euro netto, plus 42 Prozent). Selbst wenn 2013 nicht ganz so stark wird und der Bonus wegfällt, ergäben die für Frühjahr 2014 dann wahrscheinlichen 2,60 Euro je Anteil immer noch mehr als vier Prozent Rendite. Bleibt es bei der bisherigen Ausschüttungsquote von 35 bis 40 Prozent des Nettogewinns, sind gut 800 Millionen Euro Gewinn notwendig, um die Dividende zu halten.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Das Kerngeschäft mit Schaden-Rückversicherungen (56 Prozent des Prämienvolumens) läuft gut. Bei den neuen Vertragsabschlüssen zu Beginn des Jahres konnten die hohen Prämien verteidigt werden. Dass die Schaden-Kostenquote auf 95,8 Prozent fiel (je 100 Euro Prämieneinnahmen fielen 95,80 Euro Auszahlungen und Verwaltungsaufwand an), ist ein Zeichen für die gestiegene Rentabilität.
Natürlich lassen sich Naturkatastrophen wie der Hurrikan Sandy (der bei der Hannover Rück im vergangenen Jahr mit 234 Millionen Euro zu Buche schlug) nicht vorhersagen. Doch auch bei einem Jahr mit mittelschwerem Schadenverlauf dürfte der Gewinn 2013 nicht wesentlich unter dem Niveau von 2012 liegen. Im Geschäft mit Personen-Rückversicherungen profitiert die Hannover Rück weiter vom steigenden Bedarf in den Schwellenländern. Bei den Finanzanlagen kalkulieren die Hannoveraner zwar mit einer niedrigeren Rendite, die aber können sie wahrscheinlich mit wachsenden Anlagebeständen zum Teil ausgleichen.
Insgesamt kann die Hannover Rück in diesem Jahr durchaus so viel verdienen, dass sie ihre gute Dividende hält und die Aktie weiterhin eine Gewinnbewertung (KGV 2013) von weniger als zehn aufweist.
Aktientipp - Deckers Outdoor: Vom Hippie-Ausstatter zum Modelabel
Mit der Rückkehr des Winters kehrten auch die Ungetüme an die Füße vieler Damen noch einmal zurück. Die Rede ist von den aus Schaffell gefertigten Stiefeln ohne Reißverschluss, sogenannten Ugg Boots. Sie sind seit nunmehr zehn Jahren ein Dauerbrenner. Bekanntester Anbieter von Ugg Boots ist Deckers Outdoor aus Goleta im US-Sonnenstaat Kalifornien. Das 1973 als Sandalen-Lieferant für Hippies gestartete Unternehmen witterte früh das Absatzpotenzial der Ugg Boots. Vor 18 Jahren sicherte sich Deckers die Markenrechte in den USA. Inzwischen gilt das für 140 Länder.
Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln
Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.
Eng verbunden mit der ersten Regel: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. Es ist wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen. Eine solche Reaktion zeugt nicht von einem geringen Vertrauen in die eigene Strategie. Es kostet meist auch Geld, weil die Masse schon vorher diese Richtung eingeschlagen und das Gros an Rendite eingefahren hat.
Groß oder klein, spekulativ oder konservativ, liquide oder illiquide, dividendenstark oder dividendenschwach, Substanz oder Wachstum: Bei Aktien ist die Auswahl riesig. Der richtige Mix aus spekulativen und konservativen Titeln hilft, Schwankungen zwischen guten und schlechten Zeiten auszugleichen. Nicht zu unterschätzen sind starke Dividendenzahler, die Jahr für Jahr den Grundstock für eine solide Rendite legen.
Keine Frage, die Börsen haben in den vergangenen zehn Jahren stärker geschwankt als in allen Dekaden zuvor. Das wird so bleiben, mit wachsendem Computerhandel sogar noch zunehmen. Wer sein Risiko minimieren will, baut Barrieren ein – sogenannte Stopps. Gerne werden Stopps bei 20 Prozent über und unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Dann wird automatisch verkauft, wenn diese Grenzen erreicht sind. Kommt eine Phase überraschend steigender Kurse mit anhaltendem Aufwärtstrend, lässt sich die Barriere leicht nach oben verschieben. Wichtig ist dann, auch die Barriere am unteren Ende nachzuziehen.
Wichtig in Phasen überraschender Kurssteigerungen oder -stürze ist es, das Verhalten der Masse zu beobachten. Ist es noch nachvollziehbar oder völlig irrational? Häufig ist es irrational. Dann hilft meist die zweite Regel: Widerstandskraft zeigen. Nach einigen Monaten kehrt die Rationalität von ganz allein zurück. Der Kurssturz aus dem vergangenen Jahr und die jüngste Entwicklung beweisen das gerade wieder.
Sind Aktien wie seit Jahresbeginn schon um 30, 40 oder gar 50 Prozent gestiegen, dann sind Anschlussgewinne in der Regel nur noch schwer zu erzielen. Phrasenverdächtig ist zwar die alte Weisheit: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen.“ Richtig ist sie trotzdem.
Firmenchefs haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber normalen Aktionären. Sie wissen weit mehr als jeder Analyst oder Kommentator, wie es in ihrem Unternehmen aussieht. Insider nennt man sie deshalb. Sie melden ihre Orders innerhalb von fünf Handelstagen an die Börsenaufsicht Bafin. Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Wochen das sogenannte Insider-Barometer, das aus der Summe aller Kauf- und Verkaufsorders Schlüsse für den weiteren Verlauf in Dax & Co. zieht. Jüngste Tendenz: Vorstände und Aufsichtsräte verkaufen mehr als sie kaufen. Vorsicht also!
Terroranschläge und Naturkatastrophen kommen unerwartet. Politische Konflikte wie aktuell zwischen Israel und dem Iran schwelen meist länger. Entscheidende Wahlen wie jüngst in Russland und in diesem Jahr noch in Frankreich und den USA sind vorhersehbar und haben immer Einfluss auf die Börse. Dabei gilt generell: Wahljahre sind gute Börsenjahre.
Mit Optionsscheinen oder Bonus-Zertifikaten lässt sich zwar aus einem Aufwärtstrend ein noch größerer Profit schlagen. Dies sind jedoch in der Regel Wetten ohne realen Hintergrund. Aktien sind reale Werte.
Vor allem Aktien einzelner Branchen unterliegen immer wieder gewissen Moden. Doch die wechseln wie im realen Leben, und manchmal geht das schneller, als man denkt. Das bekommt gerade die einst angesehene Solarenergie-Branche bitter zu spüren.
Mit der steigenden Popularität haben sich die Ugg Boots zum wichtigsten Umsatzträger von Deckers entwickelt. Zuletzt trug die Marke 84 Prozent zu den Gesamteinnahmen bei. Dass eine so hohe Konzentration nicht immer rund läuft, zeigte sich 2012. Der im Vorjahr milde Winter und anziehende Materialkosten bremsten das Wachstum aus. Der Umsatz stieg nur noch um 2,7 Prozent auf 1,41 Milliarden Dollar, die Nettomarge fiel erstmals seit Jahren unter zehn Prozent. Das war ein Schock für die seit 2006 mit jährlichen Wachstumsraten von durchschnittlich 35 Prozent und Nettomargen von gut 14 Prozent verwöhnten Investoren. Der Aktienkurs verlor, gemessen am Höchstkurs 2011, zeitweise 76 Prozent. Das war eine Übertreibung nach unten. Der Trend hat inzwischen wieder gedreht. Das Management strebt für 2013 sieben Prozent Umsatzwachstum an. Deckers will sich verstärkt Männern zuwenden und die Modemarke Ugg noch stärker mit anderen Produktgruppen wie etwa Handtaschen ausbauen.
Anleihetipp - Edel: Musik ins Depot





Das Internet spielte der Musikindustrie in den vergangenen 15 Jahren das Lied vom Tod. Heute sind es ausgerechnet Musik-Bezahldienste im Internet und Smartphones, die der Branche wieder Leben einhauchen. Zum ersten Mal seit 1999 sind die Umsätze der Musikindustrie weltweit im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. Die Zahl der Nutzer von Musik-Bezahldiensten erhöhte sich 2012 um 44 Prozent auf 20 Millionen. In den vergangenen sechs Monaten haben zwei Drittel aller Internet-Nutzer derartige Dienste abgerufen.
Auch Anleger können davon profitieren – etwa mit Anleihen der Edel AG. Die Hamburger sind zugleich Musikunternehmen, Buchverlag und Druckhaus. 1986 vom heutigen Großaktionär Michael Haentjes als Versand für Filmmusik gegründet, folgte 1998 der Börsengang. Haentjes hält heute 64 Prozent der Aktien. Kerngeschäft ist immer noch der Bereich Musik. Edel produziert Inhalte, vermarktet Künstler (etwa den Techno-Papst Scooter), organisiert den Vertrieb und treibt Rechnungen ein, was vor allem im Bereich digitale Musik kein leichtes Geschäft ist.
Meilensteine des Dax
Der Dax wird aus der Taufe gehoben. Basis der Berechnung ist der 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1000 Punkten.
In Frankfurt geht das "Interbanken-Informations-System" - kurz Ibis genannt und eine Art Vorläufer des Xetra-Systems - an den Start.
Die Börse führt den MDax ein, dem zunächst 70 mittelgroße Unternehmen angehören. Im März 2003 wird der MDax auf 50 Unternehmen verkleinert.
Bei der Privatisierung der Deutschen Telekom wird die T-Aktie als Volksaktie vermarktet. Das Interesse der Öffentlichkeit am Dax nimmt dramatisch zu.
Start des Neuen Marktes. Nach einer Reihe von Skandalen wird das Segment am 21. März 2003 wieder abgeschafft. Am 24. März 2003 wird als inoffizieller Nachfolger der TecDax eingeführt, dem 30 Tech-Aktien angehören.
Mit dem neuen elektronischen Handelssystem Xetra - kurz für "Exchange Electronic Trading" - bricht für die Börse ein neues Zeitalter an. Zunächst werden 109 Aktien auf Xetra gehandelt. Später öffnet die Börse Xetra für alle deutschen sowie für europäische und US-Aktien.
Der Dax erreicht ein Rekordhoch von 8136,16 Punkten. Händler begründen die Euphorie mit Fusionsfieber. Ein geplanter Zusammenschluss der Deutschen mit der Dresdner Bank scheitert aber. Die Dresdner Bank geht an die Allianz, die sie im Mai 2009 an die Commerzbank weiterreicht.
Auf dem Höhepunkt der Börseneuphorie wird die Chip-Tochter von Siemens, Infineon, zu einem Emissionspreis von 35 Euro an den Anleger gebracht. Die Platzierung ist 33fach überzeichnet. Beim Börsendebüt am nächsten Tag erreicht die Aktie in der Spitze knapp 85 Euro. Heute notieren die Infineon-Titel bei 6,60 Euro. Danach beginnt eine langjährige Abwärtsbewegung, die von den Anschlägen in New York und Washington am 11. September 2001 verschärft wird.
Der Dax rutscht unter 2200 Punkte und notiert damit so tief wie zuletzt im November 1995. Im Laufe des Jahres dreht er. Mit der Erholung der Weltwirtschaft in den Folgejahren wächst auch das Vertrauen in die Gewinnentwicklung der Unternehmen wieder.
Erstmals seit März 2000 steigt der Dax wieder über 8000 Punkte.
Mit 8151 Zählern setzt der Dax einen neuen Meilenstein. Trotz erster Bankenpleiten und Notoperationen der EZB am Geldmarkt steht der Dax zu Beginn des Krisenjahres 2008 wieder über 8000 Zählern. Doch ab dann geht es bergab.
Der Absturz der damals im Dax gelisteten Aktien des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate um 35 Prozent leitet die Talfahrt des Dax ein.
Die Krise der Banken hat Tribut gefordert: 56 Prozent hat der Dax seit dem Hoch vom 13.7.2007 eingebüßt. Mit 3588 Punkten erreicht er zeitweise den niedrigsten Stand seit Oktober 2003. Doch es gibt Hoffnung. Denn nur wenige Tage später wirft die Fed die Notenpresse an. Von nun an geht es mehr oder weniger bergauf. Anfang Mai 2011 steht der Dax schon wieder bei 7500 Punkten.
Der Dax notiert erstmals seit dem 2. Januar 2008 wieder über 8000 Zählern.
Aus dem Digitalgeschäft kommt das Wachstum. Die Konzerntochter Kontor New Media verzeichnete im vergangenen Jahr 49 Prozent Umsatzplus auf 24 Millionen Euro.
Im Buchgeschäft baut Edel einen reinen E-Book-Verlag auf und konzentriert sich dabei auf Werke, die im herkömmlichen Buchhandel nicht mehr zu haben sind. Deren Preis kann Edel dann weitgehend autonom bestimmen. Das Geschäft mit digitalen Büchern ist in Deutschland noch recht klein, es besteht also Nachholbedarf.
Anleihe-Info: Edel | |
Kurs (in Prozent) | 104,80 |
Kupon (in Prozent) | 7,00 |
Rendite (in Prozent) | 5,31 |
Laufzeit bis | 22. Mai 2016 |
Währung | Euro |
ISIN | DE000A1KQYG8 |
2012 kletterte der Umsatz von 137 Millionen Euro auf 146 Millionen Euro. Dieser Anstieg ist bemerkenswert, weil der Musikmarkt in Deutschland, anders als weltweit, 2012 noch stagnierte. Wenn die Musikbranche 2013 auch hierzulande zulegt, dürfte Edel bis Ende des Jahres an die 160 Millionen Euro Umsatz schaffen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) kann dann 15 Millionen Euro erreichen, plus acht Prozent gegenüber 2012. Daran gemessen ist die Nettoverschuldung von 16 Millionen Euro übersichtlich. In den Büchern stehen 29,3 Millionen Euro Eigenkapital, gut ein Viertel der Bilanzsumme.
Branchenaussichten und Geschäftsentwicklung stimmen. Über ein Rating verfügt Edel aber nicht, zudem ist die Anleihe nicht sehr liquide. Anleger sollten nur mit Limit ordern und nicht alles auf diese Karte setzen – die Anleihe taugt als spekulative Ergänzung des Bond-Depots.
Zertifikattipp - Daimler: Schnelle Vehikel für die Aufholjagd
Von der einstigen Spitzenposition in der Autobranche ist Daimler weit entfernt: Die Nettorendite (Reingewinn vom Umsatz) liegt mit etwas mehr als vier Prozent hinter der des Konkurrenten BMW (6,5 Prozent); beim Geschäftsvolumen (in diesem Jahr rund 115 Milliarden Euro) hat Volkswagen mit mehr als 200 Milliarden Euro Daimler abgehängt. Dass der Vertrag von Chef Dieter Zetsche nur um drei Jahre verlängert wurde, zeigt, wie sehr die Stuttgarter unter Erfolgsdruck stehen.
Daimler-Aktien macht das zu einem Kandidaten für eine Aufholjagd. Die Gewinnbewertung ist günstig, die Dividende ansehnlich. Wer das Investment zuspitzen will, kann auf Zertifikate setzen: Faktorpapiere für schnelle Gewinne; Bonuszertifikate bringen auch dann Rendite, wenn die Daimler-Aktie auf der Stelle tritt.
Feintuning für den Stern Anlage- und Hebelpapiere für einen weiteren Anstieg der Daimler-Aktie (aktuell 45,30 Euro) | ||
Bonuszertifikat für Anleger | Faktorzertifikat für Spekulanten | |
Kurs (Euro) | 45,80 | 155,20 |
Stoppkurs (Euro) | 38,90 | 124,16 |
Funktion | Bietet maximal 52 Euro Rückzahlung (plus 13,5 Prozent, annualisiert 10,5 Prozent), wenn Daimler-Aktie bis Fälligkeit (20. Juni 2014) mindestens bei 30 Euro notiert (33,7 Prozent Puffer); sinkt Daimler auf 30 Euro und tiefer, läuft Zertifikat wie Aktie | Verstärkt die täglichen Schwankungen um den Faktor vier; Beispiel: Steigt die Daimler-Aktie an einem Tag um 2,5 Prozent, gewinnt das Zertifikat etwa 10 Prozent; keine Laufzeitgrenze, kein Knockout, aber Verlustrisiko in Seitwärtsphasen |
Kauf-Verkaufs-Spanne | 0,6 Prozent | 0,3 Prozent |
Emittentin (Ausfallprämie) | BNP Paribas (1,5 Prozent = mittleres Ausfallrisiko) | Commerzbank (2,2 Prozent = erhöhtes Risiko) |
ISIN | DE000BP2XTT7 | DE000CZ0VVQ4 |
Chance/Risiko | 6/5 | 10/9 |
Quelle: Thomson Reuters, Bloomberg |
Die Chancen für die Stuttgarter stehen nicht schlecht. Im Kerngeschäft der Marke Mercedes kommt die kompakte A-Klasse gut an, im gehobenen Segment steht der wichtigste Umsatzträger neu am Start, die E-Klasse; im Sommer folgt eine neue Top-Limousine.
Der größte Hebel für Daimler ist das Nutzfahrzeuggeschäft. Hier machen die Stuttgarter rund 40 Prozent ihrer Umsätze, aber nur 20 Prozent ihrer operativen Gewinne. Wenn sich die Konjunktur in den Industriestaaten stabilisiert und die Nachfrage in den Schwellenländern weiter zulegt, wird sich die Aufholjagd von Daimler vor allem dank Lastern und Lieferwagen beschleunigen.
Und die von Zetsche angekündigten Sparmaßnahmen werden dazu beitragen, dass Daimler auch bei der Rendite wieder vorne mitfährt.
Fonsdtipp - Bantleon Opportunities L PA: Bankverstaatlichung trifft Risiko-Anleihen
Vorsichtige Anleger sind in soliden Mischfonds gut aufgehoben. Die Spitzenreiter im Einjahresvergleich haben die Performance allerdings mitunter durch sehr hohe Aktienquoten gemacht oder sind riskante Wetten mit Unternehmensanleihen schwächerer Bonität oder nachrangig besicherten Bankanleihen eingegangen. Anders der Bantleon Opportunities, bei dem der Kapitalerhalt das oberste Ziel ist. Deutsche und französische Staatsanleihen sowie Pfandbriefe aus Deutschland, Österreich, Finnland und den Niederlanden bilden das Fundament.
Als die niederländische SNS-Bank im Februar verstaatlicht wurde, haben die Gläubiger nachrangiger Anleihen ihren Einsatz verloren. Bantleon konnte sogar profitieren. Im Fonds stecken SNS-Pfandbriefe mit einem Anteil von 1,1 Prozent des Fondsvermögens. Ihr Kurs stieg damals sogar um zwei Prozent. Deshalb macht sich der Leiter des Portfoliomanagements, Stephan Kuhnke, wenig Sorgen: „Die Pfandbriefe sind durch Wohnbaukredite gedeckt und haben einen hohen Sicherheitspuffer, falls die Wohnimmobilienpreise in den Niederlanden weiter sinken sollten.“
Die größten Hedge-Fonds der Welt
Man-Group
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 69,0 Milliarden US-Dollar
Durch die Übernahme des Konkurrenten GLG Partner zum weltgrößten börsennotierten Hedge-Fonds mutiert, musste das Unternehmen zuletzt hohe Mittelabflüsse hinnehmen. So zogen Anleger im vierten Quartal 2010 der Gesellschaft netto eine Milliarde US-Dollar (743 Millionen Euro) ab. Man Group-Chef Peter Clarke geht für die Zukunft von weiteren Konzentrationen innerhalb der Branche aus.
Bridgewater Associates
Sitz in Westport, USA. Verwaltetes Vermögen: 62,0 Milliarden US-Dollar.
Zuletzt durch Gründer und Chef Ray Dalio in den Medien. Er kündigte an, sich der philanthropischen Kampagne der Milliardäre Bill Gates und Warren Buffet anzuschließen und einen Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.
JPMorgan Asset Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 45,5 Milliarden US-Dollar
Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co. mit einer 130jährigen Tradition in der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Investoren.
Paulson & Co.
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 30 Milliarden US-Dollar
Amerikanischen Medien (Wall Street Journal) zufolge verdiente Gründer und Präsident John Paulson im Jahr 2010 fünf Milliarden US-Dollar und konnte sich damit selbst den dicksten Gehaltsscheck der Geschichte überreichen. Nach Daten der amerikanischen Finanzaufsicht SEC zählt neben Gold ein Aktienpaket an der amerikanischen Bank Citigroup zu den größten Positionen Paulsons. Zudem stehen die Bereiche Energie und Gesundheit in seinem Fokus. Doch der
Brevan Howard Asset Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 32,3 Milliarden US-Dollar
Sorgte ähnlich wie BlueCrest Capital Management mit dem Umzug in die Schweiz für Aufsehen. Seit Sommer 2010 verwalten nun Mitarbeiter in Genf einen Großteil der Investments. Als Grund wurden die Ungewissheit über die Besteuerung der Banker und die Marktregulierungen in Großbritannien angegeben.
Och-Ziff Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 28,7 Milliarden US-Dollar
Deutschen Anleger könnte der Name durch dessen frühere Beteiligung am Windkraftanlagenbauer Nordex ein Begriff sein.
Soros Fund Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 27,0 Milliarden US-Dollar
Der Quantum Fund von George Soros brachte seit seiner Gründung im Jahr 1973 bisher 35 Milliarden US-Dollar ein – nach Abzug sämtlicher Gebühren. Seine Anlagenstrategien basieren auf der Analyse von tatsächlichen oder vermeintlichen makroökonomischen Trends in verschiedenen Ländern. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, vom Druck auf Währungen zu profitieren. Dies kommt nicht von ungefähr: 1992 wette Soros gegen die Bank of England auf eine Abwertung des englischen Pfunds und verdiente damit mehr als eine Milliarde Dollar.
BlackRock
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 26,6 Milliarden US-Dollar
Durch den Kauf der Vermögensverwaltung der britischen Barclays Bank zum größten Aktionär Deutschlands aufgestiegen. In der Finanzwelt ist die Gesellschaft für ihr einzigartiges Risikomanagement bekannt. Über 5.000 vernetzte Computer spielen rund um die Uhr alle erdenklichen Szenarien eines Geschäfts durch.
Highbridge Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 25,0 Milliarden US-Dollar.
Tochter von JPMorgan. War zeitweise an der deutschen Immobiliengesellschaft Gagfah beteiligt.
BlueCrest Capital Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 24,5 Milliarden US-Dollar
Konkurrent Man Group verkaufte Ende März seinen Anteil von 25,5 Prozent wieder zurück an Bluecrest. Zudem sorgte die Firma ähnlich wie Brevan Howard Asset Management mit dem Umzug in die Schweiz für Aufsehen. Seit Sommer 2010 verwalten nun Mitarbeiter in Genf einen Großteil der Investments. Als Grund wurden die Ungewissheit über die Besteuerung der Banker und die Marktregulierungen in Großbritannien angegeben.
Baupost Group
Sitz in Boston. Verwaltetes Vermögen: 24 Milliarden US-Dollar
Gründer und Präsident ist Seth Klarman. Die Gesellschaft verwaltet das Geld für vermögende Familien und Einzelpersonen in liquiden Kapitalanlagen.
Cerberus Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 24 Milliarden US-Dollar
Beteiligt sich an Unternehmen und veräußert sie nach Umstrukturierung weiter. In Deutschland ist die Gesellschaft durch den Kauf von Handelsimmobilien in Erscheinung getreten. Zuletzt mit dem Kauf von Großmärkten die an die Metro vermietet werden.
Angelo Gordon & Co.
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 23,5 Milliarden US-Dollar
1988 von den beiden ehemaligen LF Rothschild-Bankern John Angelo und Michael Gordon gegründet. Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Immobilien und Distressed Securities. Bei letzteren handelt es sich um Wertpapiere von Emittenten, die sich in einer wirtschaftlichen Notlage befinden, aufgrund dessen Zahlungsausfälle drohen oder bereits eingetreten sind. Dies kann ein in die Krise geratenes Schwellenland sein, meist handelt es sich aber um ein finanziell angeschlagenes Unternehmen.
Farallon Capital Management
Sitz in San Francisco. Verwaltetes Vermögen: 21,5 Milliarden US-Dollar
Von Thomas Steyer im Jahr 1986 gegründet, verwaltet die Gesellschaft in erster Linie Geld für College-Stiftungen, Stiftungen und vermögende Privatpersonen. Seine Firma benannte Steyer nach den Farallon-Inseln, einer Gruppe vulkanischer Inseln und Felsen vor der Küste San Franciscos.
Winton Capital Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 20 Milliarden US-Dollar
Der Neueinsteiger in den Top20. Gegründet 1987 vom britischen Mathematiker und Unternehmer David Winton Harding. Seit 1997 besitzt Goldman Sachs 10 Prozent an der Gesellschaft. Auf ihrer Homepage weist das Unternehmen auf seine Forschung rund um die Themen Finanzmathematik, statistische Analyse historischer Marktdaten und die Entwicklung von Handelssystemen unter Verwendung von mathematischen Algorithmen hin.
King Street Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 19,9 Milliarden US-Dollar
Gegründet 1995 von Brian J. Higgins, and Francis Biondi Jr.
Die Investitionen der Firma umfassen Public Equity- und Anleihe-Märkte weltweit mit dem Schwerpunkt auf notleidende Unternehmen, Aktien, Anleihen, Devisen, Optionsscheine und Optionen.
Goldman Sachs Asset Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 19,8 Milliarden US-Dollar
Gegründet 1988. Offen für private und institutionelle Investoren. Neben der Beratung von Universitäten, Wohlfahrtsverbänden und Stiftungen unterstützt der Hedge-Fonds-Arm von Goldman auch Konzerne bei der Erfüllung von Pensionsverpflichtungen.
Canyon Partners
Sitz in Los Angeles. Verwaltetes Vermögen: 19 Milliarden US-Dollar
Die 1990 gegründete Gesellschaft kümmert sich um vermögende Privatkunden und institutionelle Anleger weltweit. Das Unternehmen bezeichnet seinen Ansatz selbst als risikoscheu und ereignisgesteuert und investiert in alle wesentlichen Asset-Klassen, inklusive unter anderem Bankschulden, Distressed Securities und verbriefte Forderungen.
Renaisssance Tec.
Sitz in East Setauket, USA. Verwaltetes Vermögen: 17,1 Milliarden US-Dollar
1982 vom Mathematiker James Harris Simons gegründet.
Seine für Kunden und die derzeit etwa 275 Mitarbeiter angepeilte überdurchschnittliche Rendite erzielt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge durch das Festhalten an mathematischen und statistischen Methoden. Simons selbst tritt wie andere Milliardäre in den USA mehr und mehr durch seine großzügigen Spenden an Forschungseinrichtungen in Erscheinung.
Elliott Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 17,1 Milliarden US-Dollar
Chef Paul Singer gründete 1977 die Gesellschaft Elliott Associates. Der Hedge-Fonds war zuletzt mit einer Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in den Medien. Dabei ging es um die Auszahlung von argentinischen Staatsanleihen, die aufgrund des Staatsbankrotts im Jahr 2001 weitgehend ausgefallen seien.
Kursgewinne des Anleihenbestandes haben die Fondsperformance in der Vergangenheit unterstützt. „Der niedrige Zinskupon bei längeren Laufzeiten bietet allerdings keinen Schutz mehr vor Kursverlusten, falls die Zinsen steigen sollten“, sagt Kuhnke. Sein Team kann dann die Anleihelaufzeiten stark verkürzen.
Derzeit ruht seine Hoffnung auf Aktien. Das hauseigene Computermodell liefert klare Signale für einen konjunkturellen Aufschwung. Vor einer Woche gab es bei den US-Arbeitsmarktdaten eine positive Überraschung. Frühindikatoren wie der ifo-Geschäftsklimaindex und der Euro-Einkaufsmanagerindex sind mehrere Male gestiegen. „Noch mindestens bis zum dritten Quartal 2013 bleibt das Umfeld für Aktien positiv“, glaubt Kuhnke. Derzeit investiert sein Team die maximal möglichen 40 Prozent des Fondsvermögens in Aktien. Das System hat bislang die Schwächephasen am Aktienmarkt treffsicher erkannt und die Aktienquote gleich auf null gesetzt. Um günstig und schnell zu handeln, nutzt es dazu liquide Dax- und Euro-Stoxx-Futures.