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Fondstipp - Lingohr Sytematik LBB-Invest: Von Europa-Erholung profitieren

Kursverlauf Lingohr Systematik LBB-Invest

Europa ist für Frank Lingohr nicht erst jetzt zu einem Eldorado geworden, seit positive Wachstumszahlen das Vertrauen vieler Anleger gefestigt haben. Der Erkrather Vermögensverwalter, dessen Computermodell weltweit nach unterbewerteten Aktien forscht, hatte schon Anfang des Jahres viele europäische Aktien im Portfolio. Nach hohen Kursgewinnen wandert manche, wie beispielsweise Renault, schon auf die Verkaufsliste. Insgesamt macht Europa 45 Prozent des 1,3- Milliarden-Euro-Fonds aus.

Da sich Lingohr bei seiner Anlagestrategie nicht an der Zusammensetzung des Weltaktienindex, sondern an Unternehmenskennzahlen orientiert, stammen nur elf Prozent der Titel aus den USA. Das hat ihn bisher Performance gekostet, weil US-Titel im Weltaktienindex hohe 54 Prozent Gewicht haben und der US-Aktienmarkt, in Euro gerechnet, 16 Prozent gewann – ebenso viel wie Japan. Die durch die Notenbankliquidität getriebene Aktienhausse in den Ländern ging am Fonds etwas vorbei.

„Eine fundamentale Analyse von Unternehmen brachte in dem Umfeld wenig“, sagt Lingohr. Der höhere Europa-Anteil könnte sich künftig auszahlen. Mehr Wachstum käme Zyklikern aus dem Automobilsektor wie BMW und Continental sowie Industrieunternehmen wie Schneider Electric zugute, die im Fonds vertreten sind. Für die Kaufliste qualifizieren sich weiterhin Versicherer wie Allianz sowie Swiss Re und die schottische Fondsgesellschaft Aberdeen, bei der Lingohr seit dem Kauf im Jahr 2010 gut 160 Prozent im Plus liegt. Ihn juckt es nach den herben Kursverlusten auch bei Goldaktien in den Fingern. Doch weder er noch sein Computermodell sind für den Sektor insgesamt euphorisch: „Man muss sehr stark differenzieren.“

Zudem erholen sich jetzt auch die Schwellenländertitel wie das Touristikunternehmen Genting aus Malaysia, der mexikanische Mischkonzern Alfa und SK Holding aus Korea. Ausgerechnet im Februar, als sich Aktien der Emerging Markets nahe an einem Allzeithoch bewegten, hatte Lingohr sein Anlageuniversum auf neun Schwellenmärkte ausgedehnt. „Für die Zukunft sind wir damit gut aufgestellt. Vor Jahren war uns die Datenbasis zu dünn“, sagt er.

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