Aktien Börsenwetten auf die Boomregion Brasilien

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Geballte Kaufkraft

Starke Devisen: Brasilien ist mit 350 Milliarden Dollar Reserven einer der größten Gläubiger der USA - und profitiert dadurch in der weltweiten Krise. Quelle: REUTERS

Dank der geballten Kaufkraft der Brasilianer investieren ausländische Konzerne in Brasilien wie schon lange nicht mehr. 75 Milliarden Dollar haben sie in den vergangenen zwölf Monaten nach Brasilien überwiesen, für Akquisitionen, Fusionen oder ganz neue Fabriken. Das ist der höchste Zufluss seit zehn Jahren. Der Zustrom ausländischen Kapitals stabilisiert die Leistungsbilanz. Gleichzeitig sind die Devisenreserven stark angestiegen. Mit 350 Milliarden Dollar Reserven ist Brasilien der viertgrößte Gläubiger der USA – das erhöht Brasiliens Sicherheit in der weltweiten Krise.

Geldpolitik hat noch Munition

Zudem hat Brasilien durch langjährige solide Geld- und Finanzpolitik einen großen Spielraum an Instrumenten zur Verfügung, mit denen es gegen einen möglichen Abschwung vorgehen kann: „Brasilien besitzt einen der größten Werkzeugkästen für die Krise weltweit“, sagt Alexander Gorra von BNY Mellon ARX in Rio de Janeiro. So hat die Zentralbank mit der überraschenden Zinssenkung Ende August klargemacht, dass sie diesmal nicht wie 2008 abwarten will, bis eine weltweite Rezession die Nachfrage auch in Brasilien kappen wird.

Schwächelnder Real belebt die Industrie

Der Vorteil: Der Zinssenkungszyklus beginnt in Brasilien erst. In den meisten anderen Ländern dagegen haben die Zentralbanken keinen Raum mehr für Zinssenkungen. Die Maßnahmen der Notenbank zeigen Wirkung: Der Real hat erstmals gegenüber dem Dollar deutlich an Wert verloren. Das wird die Industrie beleben. „Die Regierung wird alle geldpolitischen Instrumente nutzen, um eine Konjunkturabkühlung zu verhindern“, sagt José Carlos de Faria, Chefökonom der Deutschen Bank in São Paulo.

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