Aktien Zehn TecDax-Chancen für spekulative Anleger

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Gigaset, Kontron und Pfeiffer Vacuum

Telefone von Gigaset Quelle: dapd

Gigaset (Chance/Risiko: 8/7)

Der Hersteller von Schnurlostelefonen spart. Um mindestens 30 Millionen Euro im Jahr will die einstige Siemens-Tochter Gigaset die Kosten drücken. Ob im laufenden Jahr und womöglich im nächsten Jahr Gewinne anfallen werden, dafür will das Management nicht die Hand ins Feuer legen. Analysten rechnen 2013 jedoch mit einem Gewinn je Aktie von elf Cent (2012: minus zehn Cent). Greift das Sparprogramm, soll 2015 ein Umsatz von 500 bis 560 Millionen Euro zu Buche stehen. Die operative Rendite soll dann zwischen elf und 13 Prozent liegen.

Gigaset habe sich zuletzt Marktanteile erkauft, räumt Finanzvorstand Alexander Blum ein. Das ging zulasten der Quartalszahlen. So schmolz der Gewinn gen null. Für die Zukunft scheint Europas größter Hersteller von Schnurlostelefonen aber gut gerüstet zu sein. Die Aktie ist derzeit vor allem etwas für spekulative Anleger (streng limitieren).

Kontron (Chance/Risiko 8/8)

Der Spezialist für Embedded Systems (speziell für einen Kunden oder einen bestimmten Verwendungszweck designte Chips) hinkt nicht erst seit dem heftigen Kursrutsch um 20 Prozent von Mitte Juli dem TecDax hinterher. Schon davor lief es nicht gut für Kontron-Aktionäre. Seit einem Jahr verloren sie mehr als 50 Prozent. Nach wie vor ist unklar, wann und wie der Computerbauer aus Eching die Wende schaffen will. Nach dem Gewinneinbruch in den ersten sechs Monaten nahm Kontron auch die Ziele für das Gesamtjahr 2012 zurück.

Ende April hatte Kontron noch seine frühere Prognose, der Umsatz 2012 werde sich bei 560 bis 590 Millionen Euro einpendeln, bekräftigt. Schuld sei der Sparkurs öffentlicher Auftraggeber, der zu einem um 14 Prozent niedrigeren Auftragsbestand führte, so das Management. Kontron erscheint nach der Flut der schlechten Nachrichten und den damit verbundenen heftigen Kursabschlägen mittelfristig (zu) billig. Das KGV liegt bei rund 8,8 (für 2013) und die Dividendenrendite bei rund 4,5 Prozent. Noch ist es aber zu früh für eine Entwarnung. Neue Erkenntnisse dürften Anleger nicht vor Oktober/November bekommen, wenn das Management eine Aussage zu seinen Umstrukturierungsmaßnahmen und den damit verbundenen Kosten tätigt.

Pfeiffer Vacuum (Chance/Risiko 7/6)

Der Spezialist für Vakuum-Pumpen leidet wie viele andere Zulieferer auch unter der aktuellen Schwäche der Solar-Industrie. Kein Wunder, dass auch im gerade vorgelegten Bericht über das zweite Quartal sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vorquartal der Umsatz (minus 22 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres) und der operative Gewinn (minus 19,4 Prozent) erheblich unter Druck gerieten. Auch der Auftragseingang hat gelitten. Daran war die Solarbranche nicht unschuldig, wie der starke Einbruch (minus 61 Prozent beim Umsatz) der Pfeiffer-Division Beschichtung zeigt, die der Solarbranche zuliefert.

Auch die anderen Bereiche wie Halbleiter litten, wenn auch in geringerem Maß (minus elf Prozent). Allerdings konnte Pfeiffer immerhin die Gewinnmarge stabil halten bei rund 15 Prozent. Auch die Bilanzqualität ist nach wie vor stark überdurchschnittlich mit einer Eigenkapitalquote von mehr als 60 Prozent.

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