Aktien So profitieren Anleger vom 3D-Druck

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Hoffnungsgebiet der 3D-Drucktechnologie

Der Vorteil: Früher wurden etwa Einspritzdüsen aus mehr als 20 Teilen zusammengesetzt; die neue, in 3D-Technologie gedruckte Einspritzdüse besteht aus einem einzigen Teil. Das neue Hochdruckteil ist laut GE 25 Prozent leichter als die alten Modelle, und die Serviceintervalle sind fünf Mal länger. Das neue LEAP-Triebwerk von GE soll laut Unternehmen 2016 auf den Markt kommen und Treibstoffeinsparungen von 15 Prozent ermöglichen.

Solche Anwendungen sind das eigentliche Hoffnungsgebiet der 3D-Drucktechnologie. Laut GE sind bereits 6000 Bestellungen für LEAP-Triebwerke eingegangen, was die neue Technologie zur erfolgreichsten Innovation in der Geschichte der Düsentriebwerke macht. Jedes Triebwerk benötigt 19 Düsen, das bedeutet, die 3D-Fertigungstechnologie kommt bei GE schon bald in einem bisher nicht gekannten Ausmaß zum Einsatz.

Auch andere Unternehmen versuchen, die vom 3D-Druck eröffneten Chancen industriell zu nutzen. Ford etwa testet Komponenten neuer Fahrzeugmodelle mit sandbasierten und per 3D-Technologie gedruckten Prototypen – zu Stückkosten von rund 3000 Dollar und mit einer Produktionszeit von vier Tagen. Laut Ford war die Entwicklung derartiger Prototypen früher mit monatelanger Arbeit und Kosten in der Größenordnung von einer halben Million Dollar verbunden.

Selbst Ford lässt sich ein wenig anstecken von der Begeisterung. Auf einer Firmen-Web-Site über 3D-Druck schwärmt die Firma von den Zukunftsaussichten: „Eines Tages könnten Millionen von Autos wie Zeitungen einfach auf Knopfdruck, wie bei einem Bürokopierer, vom Fließband gedruckt werden.“ Eines Tages vielleicht – aber so weit sind wir noch nicht.

3D-Drucken ist alles andere als eine neue Technik: Es gibt sie seit Jahrzehnten, unter weniger plakativen Bezeichnungen wie Additive Manufacturing oder Rapid Prototyping. Neu ist, dass mit dem Einstieg neuer Anbieter die 3D-Drucker billiger werden; und durch die weltweite Vernetzung über das Internet wird ihr Einsatz häufiger, da er Transportkosten spart.

GE wagte den Sprung in die 3D-Drucktechnologie im Jahr 2012 mit der Übernahme von Morris Technologies, dem in Privatbesitz stehenden, langjährigen Marktführer im Rapid Prototyping. Morris arbeitet schon lange mit EOS-Druckern. Die in Familienbesitz stehende deutsche EOS hält laut Angaben von Brian Drab, Branchenanalyst bei der Investmentbank William Blair, bei Metalldruckern fast die Hälfte des globalen Marktes.

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