Aktien Zehn TecDax-Chancen für spekulative Anleger

Trotz enormer Verluste bei Solarwerten sieht der Technologie-Index TecDax aussichtsreich aus. Bei welchen Werten risikobereite Anleger eine Investition wagen können.

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Solarworld kommt nicht aus den roten Zahlen. Doch das schadet dem TecDax kaum - der Einfluss der Solarindustrie ist inzwischen eher gering. Quelle: dpa

Der Schock saß tief. Mit Solarworld wurde am vergangenen Montag auch der letzte noch halbwegs gesunde Vertreter der deutschen Solarindustrie von der Branchenkrise erfasst. Der einst größte Solarkonzern der Welt schreibt rote Zahlen und streicht die Prognose für das laufende Geschäftsjahr zusammen. Der weltweite Preisverfall für Solarmodule, ausgelöst durch das Preisdumping chinesischer Konkurrenten, macht auch Solarworld zu schaffen, das war soweit bekannt. Doch satte 159 Millionen Euro Verlust in den ersten sechs Monaten 2012 waren weit mehr, als selbst Pessimisten erwartet hatten.

Auch der Umsatz brach – trotz höherer Verkaufszahlen – wegen des Preisverfalls auf 340 Millionen (Vorjahr: 534) Millionen Euro ein. Analysten und Händler zeigten sich schockiert. Die Zahlen seien „eine Katastrophe“, so die DZ Bank. Solarworld-Aktien verloren mehr als 13 Prozent. Seit Anfang 2010 hat die Aktie mehr als 90 Prozent eingebüßt. Das wäre bis vor Kurzem ein typischer Katastrophen-Tag gewesen, an dem die Solarbranche und ihre prominentesten Vertreter auch den TecDax, den Auswahlindex der 30 größten deutschen Technologiewerte, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Tiefe gerissen hätten. Zumal auch andere Vertreter der Branche, wie der Wechselrichter-Hersteller SMA, zuletzt nicht eben mit guten Zahlen glänzen konnten. Wieder andere, wie das einstige Vorzeigeunternehmen Centrotherm, dessen Aktie einst zu mehr als 60 Euro gehandelt worden war, sind inzwischen sogar insolvent.

Überraschende Stärke

Doch der TecDax zeigt derzeit überraschend sehr viel Stärke. Seit seinem Tief bei rund 400 Punkten im März 2009 hat der Index fast 100 Prozent wieder gutgemacht - und die Chancen, dass der Index nun Anlauf für einen weiteren kräftigen Schritt nach oben nimmt, stehen gut.

Trotz einiger Rückschläge birgt der TecDax viele Chancen für Anleger. Quelle: dapd

Der Grund – oder zumindest einer der Gründe: Der TecDax ist längst nicht mehr so abhängig von der Solarbranche wie in den vergangenen Jahren. Zu Spitzenzeiten waren zehn Vertreter der Sonnenbranche im deutschen Techaktien-Segment, jede dritte Aktie im TecDax verdiente 2008 oder 2009 ihr Geld direkt oder indirekt mit dem Sonnenstrom. Gewichtet an der gesamten Marktkapitalisierung machten die Solarfirmen sogar 36 Prozent des Index aus.  Heute sind es noch genau zwei Vertreter: eben SMA und Solarworld, ihr Gewicht am Index liegt bei unter zwei Prozent. Das tut dem Index gut. Zwar könnten sich die Solarwerte irgendwann mal wieder als Turbo erweisen, auch wenn das heute kaum vorstellbar erscheint. Doch dem Index verleiht die bessere Streuung auf verschiedene Branchen wieder mehr Stabilität.

Ins Leben gerufen wurde der TecDax einst als Nachfolger des im Technologieaktien-Crash in Verruf geratenen Nemax 50. Doch auch der Nachfolger des Nemax blieb von seinem Ziel, auch deutsche Technologiewerte nach dem Vorbild der US-Technologiebörse Nasdaq für breitere Investorenschichten (etwa passive Indexfonds) wieder interessant zu machen, bis dato sehr weit entfernt: Der TecDax hinkt sowohl dem großen Bruder Dax als auch dem Vorbild Nasdaq 100 noch immer weit hinterher. Der Dax etwa hat in den vergangenen drei Jahren Anlegern gut 16 Prozentpunkte mehr Gewinn eingebracht. Fonds, die gezielt oder gar ausschließlich in den TecDax investieren, gibt es kaum.

Solider aufgestellt als früher

Dabei war der TecDax noch nie so solide aufgestellt wie jetzt: Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Index liegt zwar zurzeit bei 17,2 und damit immer noch bei weitem höher als das des Dax (13,6). Dafür haben die meisten der 30 Techwerte aber ihre Gewinnprognosen bereits an die schwächelnde Weltkonjunktur angepasst und teilweise deutlich zurückgenommen, was im Dax noch kaum passiert ist. Und 21 der 30 TecDax-Unternehmen zahlen inzwischen sogar eine Dividende. Neben der früher dominanten Solarbranche enthält der Index mit Software-Entwicklern wie Software AG und PSI, Telekom-Anbietern wie Freenet und QSC oder Medizintechnikern wie Sartorius, Qiagen und Carl Zeiss Meditec einen breiten Querschnitt der deutschen Technologiebranche. Investoren in TecDax-Werte sollte eine ordentliche Risikobereitschaft mitbringen. Kursausschläge bei Einzelwerte sind teilweise hoch ­ in beide Richtungen. Anleger sollten Aufträge an die Börse immer mit einem Kurslimit versehen: Einige Papiere sind relativ markteng und schwanken auch im Tagesverlauf teils deutlich.

Die Chancen und Risiken von zehn ausgewählten TecDax-Werten:

Aussichtsreiche TecDax-Unternehmen

 

ADVA Optical Networking (Chance/Risiko: 7/6)

Der Anbieter von Telekommunikationsausrüstung – insbesondere für glasfaserbasierte Übertragungstechnik – hat die Erwartungen im zweiten Quartal erfüllt. 85,9 Millionen Euro Umsatz stehen zu Buche, erwartet worden waren 82 bis 87 Millionen Euro. Das ist Rekord. Im zweiten Quartal 2011 erzielte ADVA Optical noch 77,8 Millionen Euro Umsatz. Der Gewinn verdoppelte sich sogar von 2,4 auf 5,9 Millionen Euro. „Wir gewinnen mit Innovationen neue Kunden“, erklärt Vorstandschef Brian Protiva. Insbesondere die Umrüstung der Mobilfunknetze auf neue Standards kurbelt das Geschäft an. Mit zunehmender Größe von ADVA Optical und zunehmendem Umsatz werden auch die Gewinnmargen besser. Skaleneffekte heißt das Zauberwort bei ADVA Optical. Der Zielkorridor liegt derzeit bei vier bis acht Prozent. Die Aktie ist zudem noch günstig bewertet.

Aixtron (Chance/Risiko: 7/7)

Rote Zahlen im zweiten Quartal, die Aussicht auf einen operativen Verlust im Gesamtjahr ­ die Geschäftsperspektiven von Aixtron sind nicht gerade rosig. An der Börse wird aber schon auf bessere Perspektiven für 2013 gewettet. Vorstandschef Paul Hyland hofft, in der zweiten Jahreshälfte operativ die Rückkehr in die Gewinnzone zu schaffen. Der Tiefpunkt im Auftragseingangszyklus des Herstellers von Maschinen zur Produktion von Leuchtdioden sei erreicht. Im kommenden Geschäftsjahr solle die Nachfrage dann wieder deutlich anziehen, so Hyland. 

Aufgrund dieser Perspektive hielt sich der Aixtron-Kurs oberhalb von zehn Euro – dem Tiefpunkt vor Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen. Die waren düster: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum brachen die Erlöse um 74 Prozent auf gut 46 Millionen Euro ein. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) rutschte Aixtron mit minus 16,5 Millionen Euro tief in die Verlustzone. Vor Jahresfrist hatten die Aachener hier noch einen Ebit-Gewinn von 54,3 Millionen Euro ausweisen können. Auch wenn das Unternehmen nicht nur schuldenfrei ist, sondern sogar einen Nettoliquidität von 235 Millionen Euro in der Bilanz hat: Das Papier ist nur für spekulative Investoren geeignet.

BB Biotech, Freenet

Eckhard Spörr, Vorstandvorsitzender der freenet AG Quelle: dpa

BB Biotech (Chance/Risiko: 7/6)

Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech, mit fast einer Milliarde Euro Börsenwert langjähriges Mitglied im TecDax, gehört zu den aussichtsreichen Technologieaktien. BB Biotech ist derzeit an 30 internationalen Biotechnologieunternehmen beteiligt, am wichtigsten im Portfolio sind Celgene, Vertex, Gilead und Actelion.  Biotechnologisch hergestellte Medikamente sind ein langfristiger Wachstumsmarkt, der wesentlich stärker zulegt als das Geschäft mit klassischen Pharmazeutika. Dass die Aktie in den vergangenen Wochen so deutlich gestiegen ist, hat aber nicht nur mit der insgesamt positiven Entwicklung der Beteiligungen zu tun.

Das Schweizer Bankhaus Vontobel schlug dem Verwaltungsrat von BB Biotech vor, aus der Beteiligungsgesellschaft einen Fonds zu machen. Zu diesem Zweck hätte Vontobel auf den Kurs vom 12. Juli (81,95 Franken) einen Aufschlag von 31,7 Prozent bezahlt, also unterm Strich 107,93 Franken pro Anteil. Der Verwaltungsrat von BB Biotech lehnt den Vorschlag von Vontobel jedoch ab, weil er nicht zum eigentlichen Geschäftsmodell von BB passe, der freien Auswahl von durchaus großen Unternehmensbeteiligungen.

BB-Aktien kommt der Vorstoß von Vontobel dennoch zugute. Auch wenn die Umwandlung nicht zustande kommen dürfte, zeigt er, dass der eigentliche Wert des Unternehmens deutlich über den aktuellen Börsennotierungen liegt. Zudem wollen die Schweizer stärker als bisher mithilfe von Dividenden und Aktienrückkäufen diesen Unterschied ausgleichen. Immerhin: Der aktuelle Wert der Beteiligungen liegt bei 116 Franken. Dagegen wird die Aktie mit 89 Franken (74,40 Euro) nach wie vor mit einem Abschlag gehandelt.

Freenet (Chance/Risiko 8/8)

Die Aktie hat aufgrund ihrer attraktiven Dividendenrendite von rund zehn Prozent in den vergangenen Jahren zahlreiche Anleger auf sich aufmerksam gemacht und gehört inzwischen zu den TecDax-Schwergewichten. Auch der Kursverlauf kann sich sehen lassen. Nachdem das Papier jahrelang zwischen 7,50 und zehn Euro oszillierte, brach es 2011 eindrucksvoll nach oben aus und notiert derzeit bei rund zwölf Euro.

Doch der Mobilfunkanbieter aus dem schleswig-holsteinischen Büdelsdorf legte diese Woche nur durchwachsene Quartalsergebnisse vor. Die Vertragskundenbasis (5,7 Millionen Kunden) sowie die Einnahmen pro Vertragskunde (23,50 Euro) stagnierten. Doch der Preiswettbewerb bleibt hart: E-Plus hat auf dem deutschen Mobilfunkmarkt einen erneuten Preiskrieg ausgelöst. E-Plus senkte die Preise für so genannte All-Net-Flats (Pauschaltarif für mehrere Netze) auf nur noch 19,95 Euro pro Monat. Drillisch und United Internet zogen mit erheblichen Preissenkungen für ihre Flatrates nach.

Ein großer Teil des Vertriebs bei Freenet hängt zudem von Einzelhandelspartnern wie Media Markt/Saturn ab, wobei Freenet Konzessionen an diese Händler zahlen muss, was im Vergleich zu Wettbewerbern die Margen drückt. Positiv entwickelt sich hingegen der Anteil der Kunden mit hochpreisigen Smartphones.

Gigaset, Kontron und Pfeiffer Vacuum

Telefone von Gigaset Quelle: dapd

Gigaset (Chance/Risiko: 8/7)

Der Hersteller von Schnurlostelefonen spart. Um mindestens 30 Millionen Euro im Jahr will die einstige Siemens-Tochter Gigaset die Kosten drücken. Ob im laufenden Jahr und womöglich im nächsten Jahr Gewinne anfallen werden, dafür will das Management nicht die Hand ins Feuer legen. Analysten rechnen 2013 jedoch mit einem Gewinn je Aktie von elf Cent (2012: minus zehn Cent). Greift das Sparprogramm, soll 2015 ein Umsatz von 500 bis 560 Millionen Euro zu Buche stehen. Die operative Rendite soll dann zwischen elf und 13 Prozent liegen.

Gigaset habe sich zuletzt Marktanteile erkauft, räumt Finanzvorstand Alexander Blum ein. Das ging zulasten der Quartalszahlen. So schmolz der Gewinn gen null. Für die Zukunft scheint Europas größter Hersteller von Schnurlostelefonen aber gut gerüstet zu sein. Die Aktie ist derzeit vor allem etwas für spekulative Anleger (streng limitieren).

Kontron (Chance/Risiko 8/8)

Der Spezialist für Embedded Systems (speziell für einen Kunden oder einen bestimmten Verwendungszweck designte Chips) hinkt nicht erst seit dem heftigen Kursrutsch um 20 Prozent von Mitte Juli dem TecDax hinterher. Schon davor lief es nicht gut für Kontron-Aktionäre. Seit einem Jahr verloren sie mehr als 50 Prozent. Nach wie vor ist unklar, wann und wie der Computerbauer aus Eching die Wende schaffen will. Nach dem Gewinneinbruch in den ersten sechs Monaten nahm Kontron auch die Ziele für das Gesamtjahr 2012 zurück.

Ende April hatte Kontron noch seine frühere Prognose, der Umsatz 2012 werde sich bei 560 bis 590 Millionen Euro einpendeln, bekräftigt. Schuld sei der Sparkurs öffentlicher Auftraggeber, der zu einem um 14 Prozent niedrigeren Auftragsbestand führte, so das Management. Kontron erscheint nach der Flut der schlechten Nachrichten und den damit verbundenen heftigen Kursabschlägen mittelfristig (zu) billig. Das KGV liegt bei rund 8,8 (für 2013) und die Dividendenrendite bei rund 4,5 Prozent. Noch ist es aber zu früh für eine Entwarnung. Neue Erkenntnisse dürften Anleger nicht vor Oktober/November bekommen, wenn das Management eine Aussage zu seinen Umstrukturierungsmaßnahmen und den damit verbundenen Kosten tätigt.

Pfeiffer Vacuum (Chance/Risiko 7/6)

Der Spezialist für Vakuum-Pumpen leidet wie viele andere Zulieferer auch unter der aktuellen Schwäche der Solar-Industrie. Kein Wunder, dass auch im gerade vorgelegten Bericht über das zweite Quartal sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vorquartal der Umsatz (minus 22 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres) und der operative Gewinn (minus 19,4 Prozent) erheblich unter Druck gerieten. Auch der Auftragseingang hat gelitten. Daran war die Solarbranche nicht unschuldig, wie der starke Einbruch (minus 61 Prozent beim Umsatz) der Pfeiffer-Division Beschichtung zeigt, die der Solarbranche zuliefert.

Auch die anderen Bereiche wie Halbleiter litten, wenn auch in geringerem Maß (minus elf Prozent). Allerdings konnte Pfeiffer immerhin die Gewinnmarge stabil halten bei rund 15 Prozent. Auch die Bilanzqualität ist nach wie vor stark überdurchschnittlich mit einer Eigenkapitalquote von mehr als 60 Prozent.

Qiagen und Sartorius

Probenträger, unter dem ein Qiagen-Logo zu sehen ist Quelle: dpa

Qiagen (Chance/Risiko: 7/6)

Nachdem das zweite Quartal besser als erwartet gelaufen ist, erhöht der Biotechnik-Zulieferer Qiagen seine Jahresziele: 2012 soll der Umsatz nun um acht bis neun Prozent steigen, das wären dann erstmals mehr als 1,2 Milliarden Dollar (Qiagen bilanziert in US-Währung). Der um vermeintliche Sonderfaktoren bereinigte Gewinn soll je Aktie 1,05 Dollar erreichen (0,85 Euro), rund sechs Prozent mehr als 2011. Mehr als die Hälfte seiner Umsätze macht Qiagen mittlerweile mit genbasierter Diagnostik und Testverfahren. Dazu kommen Verbrauchsmaterialien für die Genforschung, Universitätslaboren oder der Pharmaforschung. Besonders wichtig für Qiagen ist der weltweite Trend zur personalisierten Medizin.

Hier wird mithilfe von Testverfahren die Erbsubstanz untersucht, Krankheiten werden früher erkannt und Medikamente gezielter eingesetzt. Ein wichtiger Erfolg war in den USA die jüngste Zulassung eines Gentests in Verbindung mit dem bekannten Antikrebsmedikament Erbitux. Qiagen-Anteile sind mit einer bereinigten Gewinnbewertung (KGV 2012) um 16 zwar nicht billig, dennoch ist Qiagen einer der interessantesten Wachstumswerte hierzulande. Erstmals in seiner Geschichte (das Unternehmen wurde 1984 in Düsseldorf gegründet) wird Qiagen eigene Aktien zurückkaufen, insgesamt wahrscheinlich für 100 Millionen Euro. Als führender Anbieter genbasierter Test ist Qiagen langfristig sogar ein Übernahmekandidat.

Sartorius (Chance/Risiko: 6/5)

Kaum eine Aktie aus den deutschen Auswahlindizes hat seit dem Finanzkrisentief vom März 2009 so viel zugelegt wie die Vorzüge von Sartorius. Das Plus von 750 Prozent bescherte dem Göttinger Anbieter von Labor- und Prozesstechnologie im Juni sogar den Aufstieg in den TecDax. Das bedeutet häufig das Ende einer Kursrally, denn im Vorfeld von Indexeinstiegen greifen institutionelle Anleger, die den Index abbilden, meist in Scharen zu und treiben so den Kurs. Gegen ein Ende einer über Jahre starken Kursentwicklung spricht jedoch, dass Sartorius, vor allem bekannt wegen seiner High-Tech-Laborwaagen für die Pharma- und Biotech-Industrie, relativ stabil auch durch Konjunktur- und Schuldenkrisen kommen sollte.

Erst Ende Juli hob das Göttinger Unternehmen seine Jahresprognosen an. Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz um knapp ein Fünftel auf 422,1 Millionen Euro. Der Konzernnettogewinn lag mit 29,5 Millionen Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von 23,7 Millionen. Für das Gesamtjahr erwartet  Sartorius nun einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von rund elf Prozent (bisher rund zehn). Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Amortisation (Ebita) soll um 15 Prozent zulegen, unter der Annahme stabiler Wechselkurse. Bisher war ein Ebita-Anstieg von nur zehn Prozent erwartet worden.

Gleich drei Aktiengattungen von Sartorius sind börsennotiert: die stimmberechtigten Stammaktien, von denen gut 50 Prozent einer Erbengemeinschaft und 30 Prozent der amerikanischen Bio-Rad Laboratories gehören, die in Paris notierte Biotech-Tochter Sartorius Stedim (Mutter-Anteil 67 Prozent) und die gerade in den TecDax aufgestiegenen stimmrechtslosen Vorzüge, die sich für private Anleger als bestes Investment eignen, da sie nahezu komplett handelbar sind.

SMA Solar Technology

Die Sonnenkönige der Solarbranche
Wer hat auf dem schrumpfenden Solarmarkt noch eine Chance? Das Zentrum für Solarmarktforschung (ZFS) hat exklusiv für die WirtschaftsWoche die Zukunftssaussichten der deutschen Solarindustrie unter die Lupe genommen. Und das ist das Ergebnis.... Quelle: dpa
CENTROTHERM Quelle: dpa
MANZ Quelle: Presse
SMA Quelle: dpa
SOLARWORLD Quelle: dpa
SUNWAYS Quelle: dpa
ALEO SOLAR Quelle: Pressebild

SMA Solar Technology (Chance/Risiko: 8/7)

Ein deutsches Solarunternehmen ist eine heiße Wette. Doch SMA Solar Technology wächst – vor allem im Ausland. Der Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen, die Gleich- in Wechselstrom umwandeln, erhöhte jetzt die Ergebnisprognose auf 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro Umsatz und 100 bis 150 Millionen Euro Gewinn vor Steuern. Das entspricht einer Gewinnmarge von acht bis zehn Prozent. Im März war SMA noch von fünf bis zehn Prozent ausgegangen. 

Ebenso erfreulich: Im ersten Halbjahr 2012 verzeichnete der Solarkonzern mehr als 300 erteilte Patente und ebenso viele Anmeldungen. SMA Solar sei so innovativ wie nie, sagt Vorstands- und Finanzchef Pierre-Pascal Urbon. Gemessen an Gewinn, Umsatz oder auch Buchwert ist SMA Solar mit einem Börsenwert von rund 900 Millionen Euro geradezu ein Schnäppchen.

Im schwierigen Umfeld der Solaranlagenbranche ist die Aktie allerdings eher etwas für risikoreiche Anleger.

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