Aktienstrategie Werterhalt mit Dividendenrendite

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Dividendenverzinsung ist keine Wertgarantie

Wird im Frühjahr von vollen Kassen berichten: Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post AG, bei der Hauptversammlung des Konzerns im vergangenen Mai. Quelle: dpa

„Auf lange Sicht hat man gute Chancen, wenn man sich ein paar Dax-Dividendentitel ins Portfolio legt“, sagt Andreas Hürkamp, Aktienstratege der Commerzbank. Er mahnt allerdings, immer die Zukunft im Blick zu haben. „Voraussetzung ist ein solides Geschäftsmodell, bei dem mit Gewinn und Umsatz auch die Dividende steigen kann.“ So bietet die Volkswagen-Aktie  zwar eine bedeutend kleinere Dividendenrendite als die der Deutschen Telekom, dafür ist VW viel stärker in Wachstumsmärkten engagiert und hat mittelfristig bessere Wachstumsaussichten – wer die mit der Konjunktur schwankenden Aktienpreise aushält, könnte also obendrauf noch von Kursgewinnen profitieren.

Genauso wichtig ist auch der Blick zurück, denn er gibt Aufschluss über die Dividendenpolitik und Ertragslage eines Unternehmens. Hat der Konzern kontinuierlich eine Dividende gezahlt, bei langfristig steigenden Umsätzen und Gewinnen, ist es leichter, ihm zu vertrauen.

Bankaktien: warnendes Beispiel

Dividendenstarke Aktien als Werthalt in Krisenzeiten und als Inflationsschutz – das klingt gut, birgt aber auch Gefahren. „Entscheidend ist nicht die Dividende, sondern dass das Unternehmen sie auch erwirtschaften kann“, sagt Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Anleger sollten deshalb gerade bei einer hohen Dividendenrendite genau hinschauen: Wenn der Kurs gefallen ist, hat das meistens einen guten Grund. Manchem gelten hohe Dividenden gar als Zeichen, dass ein Unternehmen nicht so recht weiß, worin es sein Geld investieren will.

Eine Warnung ist die Entwicklung von Bankaktien: Sie gehörten vor der Finanzkrise noch zu den Dividendentiteln schlechthin. Doch von 4,50 Euro Dividende der Deutschen Bank im Jahr 2008 sind nun noch 75 Cent übrig.

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