Nach der Übernahme des französischen Wettbewerbers Adixen wird der Spezialpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum in diesem Jahr rund 550 Millionen Euro Umsatz erreichen. Das wäre mehr als doppelt so viel wie 2010 und der stärkste Schub in der Geschichte des Traditionsunternehmens (gegründet 1890) aus dem hessischen Asslar.
Pfeiffers Kernprodukte sind Hochleistungspumpen zur Erzeugung eines Vakuums, wie es etwa bei der Herstellung von Halbleitern, Displays oder besonders hochwertigen Oberflächen notwendig ist. Mit der Übernahme von Adixen bauen die Hessen ihr Sortiment vor allem mit Pumpen für die Chipindustrie aus. Das dürfte den Geschäftsverlauf von Pfeiffer zwar etwas heftiger schwanken lassen als bisher, der hohe Anteil des wachstumsstarken Asiengeschäfts (fast 40 Prozent) ist für Pfeiffer aber ein klarer Vorteil.
Der Auftragseingang stimmt zuversichtlich. Er hat sich im ersten Halbjahr auf 293 Millionen Euro fast verdreifacht. Das lag vor allem an der Adixen-Übernahme, doch auch im bisherigen Geschäft holte Pfeiffer ein Fünftel mehr neue Bestellungen herein.
Mit 64 Prozent plus (29 Millionen Euro) kletterte der Gewinn nach Steuern im ersten Halbjahr nicht ganz so stark wie der Umsatz. Verantwortlich dafür sind die etwas geringeren Margen der Adixen-Pumpen. Bis Ende des Jahres wollen die Pfeiffer-Manager die Rentabiliät der neuen Tochter auf das bisherige Konzernniveau hieven. Selbst wenn das nicht ganz gelingt, wird Pfeiffer mit rund 60 Millionen Euro das Ergebnis von 2010 (38 Millionen Euro netto) weit übertreffen.
Die WirtschaftsWoche bewertet die Pfeiffer-Vacuum-Aktie mit einem Chance-/Risikoverhältnis von 5/4 (von 10).