
Um mehr als sechs Prozent, so rechnet das US-Forschungsinstitut Gartner, wird das weltweite Geschäft mit Unternehmenssoftware in diesem Jahr zulegen. Für den deutschen SAP-Konzern, der soeben das beste Geschäftsjahr seit seiner Gründung vor 40 Jahren absolvierte, ist das ein gutes Umfeld. Bei Unternehmenssoftware sind die Walldorfer die Nummer eins. 2010 bekamen sie durch die Übernahme des US-Unternehmens Sybase bei mobilen Anwendungen und Datenbanken einen Schub. Durch ein neues, effizientes Speichersystem (Hana) legt SAP bei Datenbanken weiter zu. Auf das wachstumsstarke Geschäft mit Cloud Computing (hier werden Programme im Internet abgerufen und nicht mehr vom jeweiligen Rechner) zielt die aktuelle Übernahme von Successfactors, einem Spezialisten für Personalmanagement-Programme.
Dass SAP zu den steigenden Lizenzerlösen für Programme noch erhebliche Umsätze mit Serviceleistungen hereinholt, macht das Geschäft unabhängiger von Konjunkturschwankungen. SAP kann seinen Umsatz in diesem Jahr von 14,2 Milliarden Euro auf über 15 Milliarden erhöhen. Das wäre doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Ein solches Wachstumstempo schafft kein anderes Unternehmen im Dax. Dass der Nettogewinn in der gleichen Zeit noch stärker zulegte, zeigt, wie nachhaltig das Erfolgsmodell SAP funktioniert. Mehr als 20 Milliarden Euro Geschäftsvolumen will SAP bis 2015 erreichen. Das ist gut möglich, denn es entspricht den neun Prozent, die SAP in den vergangenen vier Jahren im Durchschnitt zulegte – trotz der Krisenjahre 2008 und 2009.