
Nach dem guten Jahresverlauf (in den ersten neun Monaten plus 19 Prozent Umsatz) dürfte der Modekonzern Tom Tailor 2011 rund 400 Millionen Euro Geschäftsvolumen erzielen, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Nettogewinn dürfte auf 14 Millionen Euro kommen. Im Vorjahr waren es 12,4 Millionen.
Tom Tailor ist Spezialist für Damen-, Herren- und Kindermode im mittleren Preissegment. Der Verkauf läuft über eigene Einzelhandelsgeschäfte, im Franchiseverfahren betriebene Läden sowie online. Derzeit haben die Hamburger 221 eigene Läden. Jedes Jahr kommen 60 bis 70 neue Shops dazu. Im Gegensatz zur Branche kann Tom Tailor dabei den Umsatz auf gleicher Fläche erhöhen, in diesem Jahr bisher um 5,4 Prozent.
Die Hamburger kaufen 90 Prozent ihrer Waren in Asien. Bisher arbeiteten sie mit einer Vielzahl von Vermittlern zusammen. Jetzt werden sie den Einkauf über ein neues Gemeinschaftsunternehmen koordinieren, an dem sie selbst 51 Prozent halten. Partner ist der indonesische Modeagent Asmara, mit dem Tom Tailor schon seit sieben Jahren kooperiert. Asmara verfügt mit seinen 700 Mitarbeitern in ganz Asien über ein weites Netz von Lieferanten. Für Tom Tailor wird der Einkauf damit günstiger und schneller – und das ist wichtig bei zwölf Kollektionen im Jahr.
Zugute kommt Tom Tailor die Entwicklung an den Rohstoffmärkten. Hier waren die Baumwollpreise im vergangenen Jahr mächtig angestiegen, das verteuerte den Einkauf. Seit Frühjahr jedoch haben sich die Baumwollpreise halbiert. Damit ist absehbar, dass der Wareneinkauf bald wieder günstiger werden dürfte.