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Analysten-Einschätzung Goldman rät zu Wetten gegen den Dax

Goldman Sachs meint: Die Euro-Zone steht kurz vor einer Rezession. Deswegen sollten Anleger auf fallende Dax-Kurse spekulieren. Unklar ist, warum Goldman Sachs gleichzeitig den europäischen Bankensektor hochstuft.

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Goldman Sachs rät zu Spekulationen gegen den Dax. Quelle: dpa

Frankfurt/Düsseldorf Die Analysten der US-Bank Goldman Sachs haben am Freitag den Anlegern geraten, auf fallende Kurse deutscher Unternehmen zu spekulieren. Die Euro-Zone bewege sich auf eine Rezession zu und der Dax stehe ebenfalls vor einer Talfahrt. Das könnten sich die Anleger zunutze machen, empfahlen die Analysten.

„Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass sich die Euro-Zone auf eine Rezession zubewegt und die Politik keine maßgebliche Lösung für die aktuelle Finanzkrise bietet“, hieß es. Auf dem EU-Gipfel hätten sich die Politiker auf die zukünftige Teilung der Risiken und die Grundlagen der notwendigen Reformen konzentriert. Allerdings habe es keine Antwort auf die Frage gegeben, wie Griechenland, Italien oder das europäische Bankensystem unmittelbar entlastet werden könnten.

Vor diesem Hintergrund mutet die Einschätzung der Goldman-Sachs-Analysten für die europäische Finanzbranche geradezu widersprüchlich an: Sie stuften den Sektor auf „Neutral“ von „Underweight“ hoch. Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) und anderen Notenbanken zur Verfügung gestellte zusätzliche Liquidität könne die Belastungen des wirtschaftlichen Abschwungs ausgleichen.

Es stellt sich die Frage, warum die Analysten von einer bevorstehenden Rezession in der Euro-Zone und gleichzeitig von besseren Aussichten für die europäische Finanzbranche ausgehen. Immerhin stehe nach dem jüngsten EU-Gipfel weiterhin die Frage im Raum, wie das europäische Bankensystem entlastet werden könne. Langfristig gilt zudem bei einer Verschärfung der Krise ein Vertrauensverlust unter den Banken und eine damit einhergehende Kreditklemme als wahrscheinlich.

Es ist möglich, dass die Analysten von Goldman Sachs nur auf Grund von kurzfristigen Interventionen seitens der EZB und anderen Notenbanken von verbesserten Aussichten für den europäischen Finanzsektor ausgehen. Diese können sich aber langfristig im Falle einer Rezession genauso schnell wieder eintrüben.

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