




Die internationalen Aktienmärkte konnten im ersten Halbjahr 2014 ihren Aufwärtstrend unter Führung der US-Märkte weiter fortsetzten, wenn auch mit deutlich gebremster Dynamik. Prognostizierte die Ökonomenzunft der US-Wirtschaft in ihren Wachstumsausblicken für 2014 einen im Vergleich zum Jahr 2013 besonders kräftigen Konjunkturaufschwung (bis zu plus 3,4 Prozent), zeichnete bereits die erste US-BIP-Wachstums-Schnellschätzung für das erste Quartal im April mit minus 0,1 Prozent ein gegenteiliges Bild - trotz der wiederum gigantischen Schuldenausweitung.

Obwohl schon die erste Revision der US-BIP-Daten im Mai durch die Statistikbehörde BLS mit minus ein Prozent eine deutliche Schwäche der US-Wirtschaft signalisierte, muss nach der letzten Revision auf minus 2,9 Prozent vermutet werden, dass die US-Konjunktur im Frühjahr mehr als nur wegen des kalten Winters ausgerutscht ist.
Die Rekordjagd an den Aktienmärkten wurde dann von den extrem niedrigen Zinsen und anderen Faktoren wie beispielsweise Firmenübernahmen und Aktienrückkäufen getrieben. Gerade dort spielt wieder die Musik, wie zu besten „alten“ Zeiten!
Allein während des vergangenen Quartals wurden weltweit Übernahmen und Fusionen (M&A) im Volumen von knapp einer Billion Dollar angekündigt beziehungsweise vollzogen, und wecken dadurch wieder Erinnerungen an das „große Fressen“ in den (Vorkrisen-)Jahren 2006 und 2007. Genauso beachtlich sind aber auch die Aktivitäten der börsennotierten Unternehmen, möglichst viele eigene Aktien vom Markt zu nehmen.

Allein die 500 größten Gesellschaften in den USA, die sich 2013 den Rückkauf von Aktien im Rekordwert von 755 Milliarden Dollar (plus 58 Prozent gegenüber 2012!) genehmigen ließen, nahmen im Auftaktquartal 2014 bereits für 155 Milliarden Dollar eigene Aktien vom Markt - das höchste Quartalsvolumen seit 2007.
Der resultierende Effekt ist für die Unternehmen jedenfalls auf den ersten Blick ein sehr positiver. Denn: Reduziert sich die Anzahl der ausstehenden Aktien, kann trotz stagnierender oder gar fallender Gewinne der Gewinn pro Aktie steigen. Da sich aber weder Übernahmen und Fusionen noch die Aktienrückkäufe aus der „prall gefüllten Portokasse“ bezahlen lassen, ist dementsprechend auch die Verschuldung der Unternehmen in den vergangenen Jahren enorm angestiegen.