Anlagestrategie Mit diesen Aktien schlagen Sie die Deflation

Seite 4/4

Solide Rendite

Belga.com

Auch wenn der Kurs seit einem Jahr bereits kräftig zugelegt hat, ist die Aktie des belgischen Telekommunikationsdienstleisters mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 recht günstig bewertet. Im Falle einer schwächelnden europäischen Wirtschaft wäre Belgacom zwar deutlich getroffen, macht kaum internationale Geschäfte. Überzeugt sind die Morgan Stanley Analysten aber von der Cashflow-Rendite von 6,8 Prozent.

Der deutsche Pharmakonzern dürfte mit einem ausgeglichen internationalen Geschäft, geringer Verschuldung und einer soliden Free Cashflow-Rendite von 5 Prozent für die Deflationsphase gut gerüstet sein. Der Aktienkurs von Bayer liegt mit einem KGV von 17,3 aber schon auf einem hohen Niveau.

Sanofi

Etwas günstiger ist der französische Bayer-Konkurrent Sanofi, mit einem KGV von 15. Dort sind auch die Cashflow-Rendite mit sieben Prozent und die internationale Verteilung des Geschäftes mit 75 Prozent Umsatz außerhalb Europas noch solider als bei der deutschen Bayer.

Auch wer von den analysierten Unternehmen nicht überzeugt ist, kann sich trösten. Denn historisch gesehen schneiden auch Aktien in einer Deflationsphase gar nicht so schlecht ab.

Die Aktienkursentwicklung seit dem Jahr 1900 zeigt, dass Aktien auch in Deflationsphasen grundsätzlich solide Rendite bringen. Das hat die Credit Suisse 2012 in einer Studie mit der London Business School herausgefunden, die Angaben basieren auf einem weltweiten Index, gemessen in US-Dollar.

Zwar stachen, wie vermutet, in einer extremen Deflation von bis zu 26 Prozent Preissenkung Anleihen mit einem Plus von durchschnittlich 20 Prozent die Aktien aus. Die brachten aber immer noch elf Prozent Gewinn und entschärften das Schreckensszenario Deflation für Aktieninhaber. Auch in Fällen mäßiger Deflation lagen Aktien zwischen den Jahren 1900 und 2011 mit gut elf Prozent Rendite über dem Gewinn von Anleihen bei etwa fünf bis sechs Prozent.

Schlimmer wirkt dagegen die Inflation: Kletterte der Wert über 2,8 Prozent, nahm die Rendite nicht nur für Anleihen deutlich ab, auch Aktien bewegten sich immer weiter Richtung Nullgewinn. In den Ausnahmefällen des Beobachtungszeitraums mit einer Teuerungsrate von bis zu 18 Prozent verloren Aktien sogar zwölf Prozent an Wert.

Die Inflationsrate in der Eurozone spiegelt aktuell zwar keines dieser Extreme wieder. Einen Blick auf die Aktien im Portfolio sollten sich Anleger aber gönnen und analysieren, wie gut ihre Unternehmen für eine stärker werdende Deflation aber auch Inflation gerüstet sind.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%