Anlegerbetrug Krypto-Skandal: Türkische Polizei verhaftet 62 Verdächtige

Der Chef der Krypto-Handelsplattform Thodex hat sich mutmaßlich mit Hunderten Millionen Dollar nach Albanien abgesetzt haben. Das türkische Justizministerium fordert seine Auslieferung.

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Nach Tausenden von Strafanzeigen wegen Betrugs gegen Thodex, eine lizensierte Kryptohandelsplattform in der Türkei, hat die türkische Polizei einem Bericht zufolge 62 Verdächtige festgenommen. Gegen insgesamt 78 Personen sei Haftbefehl erlassen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag.

Laut Polizei ist der Gründer und Chef der Plattform, Faruk Fatih Özer, am Dienstag in die albanische Hauptstadt Tirana geflohen. Das türkische Justizministerium suche ihn und fordere seine Auslieferung, berichtete Anadolu.

Das Büro des Istanbuler Staatsanwalts hatte am Donnerstag erklärt, gegen Thodex zu ermitteln, da es Vorwürfe der massiven Schädigung von Bürgern gebe. Die Zahlen sprechen für sich: Die Plattform zählte rund 400.000 Nutzer, auch aus dem Ausland. Demnach könnten auch deutsche Kryptospekulanten von dem mutmaßlichen Betrug betroffen sein.

Einem Insider zufolge sperrte die Behörde für Wirtschaftskriminalität Masak die Thodex-Konten am Mittwoch und leitete eine Untersuchung ein. Die Firma erklärte, „negative“ Medienberichte seien falsch.

Auf der Website der Firma, über deren Plattform täglich Kryptowährungsgeschäfte im Volumen von hunderten Millionen Dollar liefen, wurde darüber informiert, dass der Betrieb für einige Tage wegen der Modernisierung der digitalen Infrastruktur auf der Internetplattform eingestellt sei.

Volumen von hunderten Millionen Dollar

Nutzer, die ihr Geld nicht abziehen konnten oder keinen Zugriff auf ihre Konten hatten, sprachen auf Twitter von möglichem Betrug. Vor einer Woche hatte die türkische Zentralbank Zahlungen mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen verboten. Der Handel mit digitalen Währungen und das Bezahlen damit führe möglicherweise zu „irreparablen“ Schäden, hatte sie erklärt.

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