Obwohl die Weltwirtschaft einen Gang zurückschaltet und alternative Energiequellen angezapft werden, wo es nur geht – der globale Ölverbrauch steigt weiter. Rund 87 Millionen Barrel wurden im vergangenen Jahr pro Tag verbraucht. Bis 2013, so die Internationale Energie-Agentur (IEA), werde der Verbrauch auf über 100 Millionen Barrel klettern. Da das weltweite Ölangebot in diesem Jahr rückläufig gewesen sei und zugleich die Lagervorräte abgenommen hätten, sei auf absehbare Zeit mit steigenden Ölpreisen zu rechnen.
Ein Gewinner dieser Entwicklung ist der spanische Ölkonzern Repsol. Bei ihm ging zwar in den vergangenen Monaten die Produktion wegen des Bürgerkriegs in Libyen zurück, doch nun läuft dort die Förderung wieder an. Mit 360.000 Barrel pro Tag gehörte Repsol vor dem Krieg zu den größten Förderern in Libyen.
Riesiges Potenzial in Argentinien
Einen Sprung nach vorn machte Repsol mit Ölfunden in Argentinien. Im Vaca-Muerta-Becken in Patagonien entdeckte der argentinische Repsol-Ableger YPF bisher 927 Millionen Barrel Rohöläquivalent im Schiefergestein. Es ist der größte Fund in der Geschichte von Repsol. Das Potenzial sei riesig, die Größe und Qualität des neuen Feldes aufregend, schreibt Rohstoffanalyst Jon Rigby von der Schweizer Großbank UBS. Die Tochtergesellschaft YPF hat ihre Ölreserven damit auf einen Schlag verdoppelt, für Repsol insgesamt erhöht sich die weltweit nutzbare Ölfördermenge um ein Drittel. Der neue Schatz im Schiefer ist für den spanischen Konzern besonders wichtig, weil Repsol damit auf Jahre hinaus eine Ersetzungsquote von deutlich über 100 Prozent erreichen wird. Das heißt, es kommen mehr neue Reserven hinzu, als aktuell Öl produziert wird.
Repsol dürfte in diesem Jahr dank eines insgesamt hohen Ölpreisniveaus rund 67 Milliarden Euro Umsatz erzielen und im nächsten Jahr auf mehr als 70 Milliarden kommen. An Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) dürften in diesem Jahr 8,8 Milliarden bleiben, im nächsten Jahr sind mehr als zehn Milliarden möglich.
Anleihe-Info: Repsol | |
Kurs (in Prozent) | 102,78 |
Kupon (in Prozent) | 4,62 |
Rendite (in Prozent) | 3,58 |
Laufzeit bis | 8. Oktober 2014 |
Währung | Euro |
ISIN |
Daran gemessen sind die aktuellen Nettoschulden von 11,5 Milliarden Euro überschaubar. Ebenfalls solide ist die Bilanz, in der 29,2 Milliarden Euro Eigenkapital stecken, 42 Prozent der Bilanzsumme. Von der Ratingagentur Standard & Poor’s bekommt Repsol eine durchschnittliche Bewertung (BBB) mit stabilem Ausblick. Anleihen des Unternehmens werden als Investmentpapiere eingestuft. Für mittelfristige Anleger interessant sind derzeit Anleihen mit Laufzeit bis 2014.