Apple, Amazon, Facebook Tech-Ausverkauf beschert US-Börsen schwärzeste Woche seit März

Tech-Aktien wurden zuletzt an den US-Börsen besonders gerne gehandelt. Quelle: REUTERS

Kursverluste bei den zuletzt hoch gehandelten Techwerten haben den US-Börsen die schwärzeste Woche seit der ersten Corona-Welle im März beschert. Papiere von Twitter, Amazon, Apple und Facebook gerieten unter die Räder.

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Kursverluste bei den zuletzt hoch gehandelten Techwerten haben den US-Börsen die schwärzeste Woche seit dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle im März beschert. Rekordwerte bei den Corona-Neuinfektionen sowie der Endspurt im Präsidentschaftswahlkampf zehrten an den Nerven der Börsianer. „Wir sind nur noch zwei Handelstage von der Wahl entfernt, und die Leute wollen sicherstellen, dass sie nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden“, sagte Pete Santoro, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung Columbia Threadneedle.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab im Mittagshandel 1,4 Prozent nach auf 26.292 Punkte und steuerte damit auf einen Wochenverlust von 7,2 Prozent zu. Der breiter gefasste S&P gab 1,5 Prozent nach auf 3262 Punkte, der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 2,4 Prozent auf 10.915 Zähler. Auch in Europa gingen die meisten Indizes mit roten Zahlen aus der Woche. Der Dax sank um 0,4 Prozent auf 11.556,48 Punkte - auf Wochensicht war der Verlust mit 8,6 Prozent so groß wie seit Mitte März nicht mehr.

Um eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern und die Pandemie wieder unter Kontrolle zu bringen, gelten in Deutschland ab Montag wieder scharfe Kontaktbeschränkungen. In den USA füllen sich unterdessen in einigen Bundesstaaten die Krankenhäuser rapide. „Wir gehen in die falsche Richtung“, sagte der US-Seuchenexperte Anthony Fauci. Der Volatilitätsindex lag so hoch wie seit fünf Monaten nicht.


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Besonders unter Druck gerieten die Techwerte. Die Aktien von Apple sackten um 6,3 Prozent ab. Der iPhone-Absatz ging im abgelaufenen Quartal so stark zurück wie seit zwei Jahren nicht mehr, weil sich Käufer vor der Einführung der neuen 5G-Geräte zurückhielten. Um sechs Prozent abwärts ging es für die Amazon-Titel: Der Internethändler profitiert zwar eigentlich von der Pandemie, weil die Menschen vermehrt im Internet einkaufen. Dennoch rechnet das Unternehmen mit höheren Kosten im Schlussquartal. Auch Facebook geriet unter die Räder, die Papiere sanken um gut sieben Prozent. Das Unternehmen rechnet mit schwierigeren Geschäften im kommenden Jahr.

Gut ein Fünftel verloren die Aktien von Twitter: Der Kurznachrichtendienst enttäuschte die Erwartungen der Analysten bei der Entwicklung der Nutzer. Nach dem anfänglichen Zustrom zu Beginn der Corona-Krise verharrt die Zahl der monatlichen Nutzer nun bei 187 Millionen. „Wir sehen einen großen Ausverkauf bei den Techwerten, weil sie dem Hype nicht gerecht werden, und weil sich die Leute Sorgen wegen der Wahl machen“, sagte Kim Forrest, Chefinvestor bei Bokeh Capital Partners.

Aufwärts ging es dagegen für die Aktien der Kreuzfahrtanbieter Carnival, Royal Caribbean und Norwegian mit einem Plus von bis zu 11,6 Prozent. Die US-Seuchenschutzbehörde CDC legte die Rahmenbedingungen für einen sicheren Betrieb von Kreuzfahrtschiffen in der Pandemie vor, das unter anderem Corona-Tests und zusätzliche Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter vorsieht. Ein Verbot für Kreuzfahrten läuft am Samstag aus.

Mehr zum Thema: Gute Zahlen zu Unternehmen und Wirtschaft helfen den Kursen immer weniger, Corona trübt die Aussichten und von der EZB kommt nichts Neues.

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