
Frankfurt Die in der Finanzkrise zusammengebrochene isländische Kaupthing-Bank könnte Insidern zufolge schon im April in neuem Gewand an die Börse zurückkehren. Die nur noch als Holding fungierende Kaupthing habe mehrere Finanzinstitute ausgewählt, die ihre Tochter Arion Banki an den Aktienmarkt begleiten sollen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Mit von der Partie sind die schwedische Investmentbank Carnegie und die US-Geldhäuser Morgan Stanley und Citigroup. Auch die Deutsche Bank soll mithelfen, die Aktien zu verkaufen. In Arion wurden 2009 das heimische Filialgeschäft von Kaupthing, die Vermögensverwaltung und die Versicherungs-Sparte gebündelt.
Die Banken wollten sich zu den Plänen nicht äußern. Kaupthing hält 87 Prozent an Arion, der Rest gehört dem isländischen Staat. Pläne, im Zuge des Börsengangs isländische Pensionsfonds als Ankerinvestoren mit an Bord zu nehmen, waren kürzlich gescheitert.
Ein Börsengang von Arion wäre auch ein Gradmesser, inwieweit Investoren wieder zu einem größeren Engagement in die isländische Wirtschaft bereit sind. Kaupthing war Islands größte Bank, als der Inselstaat 2008 voll von der globalen Finanzkrise erfasst wurde. Das Institut geriet in Schieflage und wurde daher verstaatlicht.
Im Dezember hatte es geheißen, für Arion dürfte es auf einen doppelten Börsengang in Stockholm und in Reykjavik hinauslaufen. Dabei könnte Arion mit 1,5 Milliarden Euro bewertet werden.