Asien-Börsen Katar-Krise belastet Aktienmärkte

Der diplomatische Bruch Saudi-Arabiens und anderer arabischer Staaten mit Katar belastet auch die Börsen in Fernost. Anleger blicken aber auch in Richtung der USA. Bei den Einzelwerten steht Toshiba im Fokus.

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Grundsätzlich bleibe das Umfeld für den Risikoappetit der Anleger ziemlich günstig, sagen asiatische Börsenexperten Quelle: dpa

Tokio Politische Risiken haben am Dienstag die Börsen in Fernost belastet. Anleger zeigten sich angesichts der Spannungen am Golf, der anstehenden Anhörung des geschassten FBI-Chefs James Comey sowie der britischen Parlamentswahl verunsichert, sagten Analysten. Dies habe Auswirkungen sowohl auf den Ölpreis, den Dollar als auch die Aktienkurse gehabt.

In Tokio büßte der Nikkei-Index knapp ein Prozent auf 19.979 Punkte ein und fiel damit unter die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Zählern, die er in der vergangenen Woche übersprungen hatte. Der stärkere Yen belastete insbesondere Exportwerte. In Shanghai zeigten sich die Kurse wenig verändert. Der MSCI-Index für Aktien im Asien-Pazifik-Raum ohne Japan notierte 0,2 Prozent niedriger.

Anleger blickten insbesondere nach Katar, das wegen des Vorwurfs der Terrorismusunterstützung von mehreren Nahost-Ländern massiv unter Druck gesetzt wird. Der Ölpreis gab weiter nach. Die richtungsweisende Sorte Brent verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 49,23 Dollar je Barrel (159 Liter). Mit Spannung warteten Investoren auch auf die am Donnerstag anstehende Anhörung des Ex-FBI-Chefs, der einem Medienbericht zufolge die gegen US-Präsident Donald Trump erhobenen Vorwürfe in der Russland-Affäre bekräftigen will.

Bei den Einzelwerten standen in Tokio die Papiere von Toshiba im Fokus, die gegen den Trend fast drei Prozent zulegten. Die Zeitung "Asahi" berichtete, der angeschlagene Konzern wolle mit dem US-Chiphersteller Broadcom exklusiv über den Verkauf seiner lukrativen Chipsparte verhandeln. Toshiba wollte sich nicht äußern. Durch den Verkauf erhofft sich der Konzern einen Befreiungsschlag.

Im fernöstlichen Devisenhandel verlor der Dollar gegenüber der japanischen Währung und war für 109,66 Yen zu haben. "Dass der Dollar relativ deutlich unter die Marke von 110 Yen gefallen ist, beunruhigt die Anleger", sagte Analyst Norihiro Fujito von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Der Euro legte leicht zu und kostete 1,1272 Dollar.

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