Asienbörsen Aktienperlen aus Fernost

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Verlockende Stezeramnestie

Neben einer expansiveren Fiskalpolitik könnte zusätzlicher Rückenwind auch von monetärer Seite kommen. Die Notenbanken der Region haben, anders als die westlichen, noch Luft für Zinssenkungen. Die Inflationsraten fallen moderat aus. Problemlos die Zinsen senken könnte etwa die Notenbank in Indonesien, der mit 250 Millionen Einwohnern größten Volkswirtschaft Südostasiens. Das über Jahre anhaltend hohe Leistungsbilanzdefizit konnte spürbar reduziert werden, auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung, die Inflationsrate lag zuletzt bei 3,2 Prozent.

Die Wirtschaft könnte in diesem Jahr um fünf Prozent wachsen, angeschoben durch den privaten Konsum. Positiv für die Börse Jakarta: Anfang Juli kündigte die Regierung eine Amnestie von unversteuerten Geldern an, die im Ausland liegen. Allein in Singapur hätten vermögende Indonesier 240 Milliarden Dollar gebunkert. Ein Teil dieser Gelder könnte nun zurückfließen.

Während auf den Philippinen und in Indonesien der Konsum einer der wichtigsten Wachstumsmotoren bleiben dürfte, sind die Privathaushalte in Malaysia und Thailand bereits vergleichsweise hoch verschuldet. Hinzu kommen in beiden Ländern derzeit innenpolitische Spannungen.

Als Garant für politische Stabilität gilt dagegen Singapur. Der Stadtstaat ist als internationaler Finanzplatz stark mit der Weltwirtschaft verwoben. Das Wachstum werde in diesem Jahr allenfalls 1,5 Prozent erreichen, sagen die Volkswirte der singapurischen Finanzgruppe DBS. Was aber für ein Engagement spricht: Die Börse Singapur ist die mit Abstand preiswerteste der Region.

Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt 12,1, das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 1,1, die Dividendenrendite im Aktienindex Straits Times erreicht fast vier Prozent. Stark im Index vertreten sind Immobilienwerte. Auf dem Immobilienmarkt des Stadtstaates zeichnet sich nach drei Jahren mit fallenden Preisen nun eine Stabilisierung ab. Darauf deuten zunehmende Transaktionen hin. Diese stiegen im zweiten Quartal auf ein Niveau, das zuletzt 2013 erreicht wurde. Darauf lässt sich aufbauen.

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