Auflösung der Unternehmensgruppe Angermayers Reich zerfällt

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Engagement im Medienbereich

Zwölf prominente "Verzocker"
Vince McMahon Quelle: AP
Eike Batista Quelle: dpa
Kweku Adoboli Quelle: REUTERS
Nick Leeson Quelle: REUTERS
Nelson Bunker Hunt; Herbert William Hunt
Jerome Kerviel Quelle: REUTERS
John Paulson Quelle: REUTERS

Völlig unklar ist die Zukunft von Christian Angermayer selbst. In seinem Brief teilte er mit, dass er sich künftig auf  „meine Herzensthemen Afrika/Emerging Markets, Rohstoffe und Medien/Entertainment konzentrieren werde und die ABL-Beteiligungen in diesen Bereichen übernehmen werde.

Doch weder Mitarbeiter, noch Investoren wissen was das genau zu bedeuten hat und spekulieren, ob Angermayer künftig die gruppeneigene African Development Corporation, die vor allem in Finanzdienstleister investiert und im Vergleich zu anderen Gruppen-Unternehmen ganz gut da steht, managen will.

Aktienkurs der African Development Corporation im Vergleich zum Dax Global Africa Index (zum Vergrößern bitte Bild anklicken)

Die ADC ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. Das heißt: Sie wird von einer GmbH gemanagt, die vollständig der Altira gehört. Die Kommanditisten und damit die Eigentümer des Unternehmens sind allerdings vor allem externe Investoren. Etwas mehr als ein Viertel der Anteile hält der Rohstoffhändler Trafigura. Daneben gibt es mehrere institutionelle und private Anleger mit Anteilen unter fünf Prozent. Altira selbst hält laut ADC-Homepage 7,8 Prozent der Aktien.

Theoretisch könnte Altira die Management-GmbH, als auch die eigenen Aktien an Angermayer verkaufen. Das ist allerdings vor allem deshalb unwahrscheinlich, weil es wohl im Investorenkreis schon seit Wochen rumort. Gerüchten zufolge wollten einige Anteilseigner die ADC gerne aus der ABL Gruppe heraus lösen. „Dass Christian Angermayer künftig die ADC leitet, wird nicht durchzusetzen sein“ sagt eine dem Unternehmen nahestehende Person.

Klar dürfte dagegen sein, was Angermayer mit seinem Engagement im Medienbereich meint. Er wird wohl die Anteile der Gruppe an der Filmhouse AG übernehmen, die  plant einen Paganini-Film, in dem Angermayers Geiger-Kumpel David Garrett den Titelhelden geben soll. Angermayer hat geholfen, dafür zehn Millionen Euro bei Investoren einzusammeln.

Aus Angermayers Umfeld heißt es, dass dem 34-Jährigen die schwierige Lage der Gruppe und die kritische Berichterstattung zuletzt schwer zu schaffen gemacht hätten und gut vorstellbar sei, dass er sich erst mal ein paar Monate komplett aus dem Geschäftsleben zurück ziehe. In jedem Fall wird er seinen Traum, ein Unternehmen nach dem Vorbild von Goldman Sachs zu formen, erst einmal aufgeben müssen.

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