Batterie-Aktien Wie Anleger in die Elektroauto-Zukunft investieren können

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Anleger setzen auf den Staat

Wie viele Ökoautos auf deutschen Straßen fahren
Elektro-Autoabsatz gesamt:2012 wurden insgesamt 3438 Autos mit reinem Elektro- oder Plug-In-Hybride-Antrieb zugelassen. Das entspricht einem Marktanteil von 0,11 Prozent. CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer gehrt für 2013 von einer weiter schleppenden Entwicklung aus. Die Zahl der Neuzulassungen von E-Fahrzeugen wird nach seiner Hochrechnung auf 3700 steigen, das entspräche einem Anteil von 0,13 Prozent am Gesamtmarkt. Und hier die Entwicklung nach Marken...(Im Bild zu sehen, dass Volkswagen-Modell XL1 - das erste 1-Liter-Auto des Konzerns) Quelle: dpa
BMWDie Bayern wollen in diesem Jahr mit dem i3 voll durchstarten. Er fährt 160 Kilometer rein elektrisch und kostet ca. 35.000 Euro (geschätzt). Der i3 kommt im Herbst zu den Händler. Bisher hatte BWM in puncto Plug-In-Technologie und Elektroantrieb wenig zu bieten. So kommt es auch, dass zwischen Januar und April 2013 nur 23 Fahrzeuge des bayerischen Autobauers in der Zulassungsstatistik auftauchen. Nach einer Hochrechnung des CAR Center Automotive Research könnten es bis zum Jahresende 500 Fahrzeuge sein. Foto: Steffen Jahn/BMW Quelle: dpa
OpelMit dem Ampera legte Opel 2012 ganz schön vor: 828 Zulassungen auf Opel-Modelle mit Elektro-/Hybrid-Antrieb zählten die Zulassungsbehörde. Bis April 2013 wurden aber nur noch 100 Opel-Modelle mit Elektroantrieb neu zugelassen - zum Jahresende könnten es rund 300 sein. Opel scheint sich etwas neues einfallen lassen zu müssen, will die GM-Tochter vom Elektro-Trend profitieren. Quelle: Opel
SMARTDie Elektromodelle der Mercedes-Tochter erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit. 2011 wurden über 300 Smart-Modelle mit Elektro- bzw. Plug-In-Technologie zugelassen, 2012 waren es schon deutlich über 700 und von Januar bis April 2013 zählte die offizielle Statistik schon 666 Zulassungen. Das CAR-Institut rechnet bis Jahresende mit 1300 neuzugelassenen Öko-Autos von Smart. Quelle: dpa
MitsubishiMit dem iMiev startete Mitsubishi relativ erfolgreich. 2011 wurden insgesamt 683 Elektro-Modelle der Marke in Deutschland zugelassen, doch 2012 ebbte das Interesse merklich ab. Nur noch 96 Neuzulassungen auf Ökomodelle von Mitsubishi weist die Statistik aus. Bis April 2013 kamen 39 dazu. Das CAR-Institut rechnet mit nicht mehr als 126 Modellen bis zum Jahresende. Quelle: Presse
213 Elektro- oder Hybrid-Modelle wie der Kangoo Rapid wurden nach Angaben des Automobilexperten Ferdinand Dudenhöfer 2012 in Deutschland zugelassen. Bis April 2013 folgten weitere 61 Renault-Modelle. Ab 8. Juni ist der Renault Zoe (Foto) ab 21.700 Euro auf dem deutschen Markt zu haben. Er könnte den Franzosen zum neuen Schwung beim Absatz verhelfen. Quelle: Renault
CitroenMit Modellen wie dem Berlingo First Electric schafften es die Franzosen vor allem mittelständische Betriebe wie Handwerker oder Pflegedienste für einen Stromer zu begeistern. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt mehr als 454 Citroen-Modelle mit emissionsarmen Antrieben in Deutschland zugelassen. In den ersten vier Monaten des aktuellen Jahres sind es 262. Nach der Hochrechnung des CAR-Instituts schaffen die Franzosen die Vorjahresmarke nicht mehr und müssen sich bis Jahresende mit 350 verkauften Stromern zufrieden geben. Quelle: Citroën

Bis 2030 könnten die Batteriehersteller nach einer Schätzung der Boston Consulting Group (BCG) weltweit fast 300 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Energiespeichern umsetzen. "Rund ein Drittel davon wird bis 2020 realisiert werden, sodass sich in den nächsten Jahren deutlich zweistellige Wachstumsraten auf die heute noch recht kleine absolute Basis ergeben", sagt Holger Rubel, BCG-Energieexperte in Frankfurt.

Anleger setzen auch – ähnlich wie einst bei Solar – auf den starken Staat. In China etwa erfahren die Hersteller erheblich politische Unterstützung, denn die Stromspeicher sollen den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen. Im September entschloss sich die chinesische Regierung auch, wie schon in den vergangenen Jahren, den Kauf von Elektroautos für Privatkunden weiterhin zu subventionieren.

Ingenieure errichten riesige Batterien

Und Wachstum verspricht nicht nur die Elektromobilität, sondern auch der Einsatz von Batterien zur stationären Speicherung von Strom. In den USA legte die kalifornische Regierung in diesem Jahr fest, bis 2020 gut 1,3 Gigawatt an Speicherkapazität zu schaffen – auf die bei einem Blackout zugegriffen werden könnte. Das entspricht etwa der Nennleistung eines Kernkraftwerks.

Im texanischen Notrees errichteten Ingenieure dafür – ähnlich wie in China – schon einen riesigen stationären Batteriespeicher für eine Windkraftanlage. "In Deutschland macht es ökonomisch nur in netzfernen Gebieten Sinn, so große Anlagen zu bauen, die längerfristig speichern können – sonst wird es unwirtschaftlich", sagt Otmar Frey, Geschäftsführer des Batterieverbands im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Seit Mai dieses Jahres fördert die staatliche Frankfurter KfW in Deutschland aber bereits Speicher für Strom, den Solaranlagen auf dem heimischen Dach generieren. "Die Speicher sind schon effizient einsetzbar", sagt Frey. "Sie eignen sich, um Energieschwankungen aufzufangen, aber nicht, um langfristig Energie zu speichern."

Deutsche Hersteller sind nicht an der Börse

Wer in die Branche investieren möchte, muss sich im Ausland umsehen. Deutsche Hersteller von Stationärspeichern wie etwa Kolibri Power Systems aus Berlin sind nicht börsennotiert, der sächsische Anbieter Litec ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und Evonik – und Bosch ist eine Stiftung.

Der chinesische E-Autohersteller BYD, der eigene Batterien fertigt und als größter Produzent auf dem chinesischen Markt gilt, bietet hingegen eine Investmentchance. Berkshire Hathaway, die Holding von Investorenlegende Warren Buffett, hält über ihre Tochter Mid-American zehn Prozent an BYD. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 79 für 2013 ist die Aktie aber sehr teuer.

Das Risiko: Auch die BYD-Akkus scheinen noch nicht ausgereift zu sein. In Hongkong geriet kürzlich ein Ladekabel in Brand, als ein Elektroauto zum Laden an der Steckdose hing. Nach solchen Unfällen fallen naturgemäß die Kurse, nicht nur bei BYD. Anfang Oktober zog der kalifornische Top-E-Autohersteller Tesla den Sektor nach unten, nachdem ein Fahrzeug plötzlich Feuer gefangen hatte. Wie sich später herausstellte, war ein Eisenteil in die Batterie eingeschlagen.

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