Befesa Metallrecycler steht vor Börsendebüt

Der erste Frankfurter Handelstag für den Metallrecycler Befesa soll Anfang November erfolgen. Die mehr als 16 Millionen Aktien sollen 600 Millionen Euro einbringen, die direkt zum Finanzinvestor Triton weiterwandern.

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Der Metallrecycler Befesa steht vor seinem Börsengang. Quelle: dpa

Frankfurt Der Finanzinvestor Triton bringt den deutsch-spanischen Metallrecycler Befesa an die Frankfurter Börse und macht Kasse. Bei sehr hoher Nachfrage will sich Triton von bis zu 54 Prozent der Aktien trennen und erwartet daraus einen Erlös von bis zu 707 Millionen Euro, wie Befesa am Freitag mitteilte. Am oberen Ende der Preisspanne würde das gesamte Unternehmen mit 1,3 Milliarden Euro bewertet. Triton hatte Befesa 2013 für 850 Millionen von der spanischen Abengoa gekauft.

Befesa legte die Preisspane für die Aktien auf 28 bis 38 Euro fest. Das Basisangebot umfasst inklusive einer Platzierungsreserve fast 16,5 Millionen Aktien, der Erlös daraus bis zu 625 Millionen Euro. Sollte die Nachfrage sehr gut sein, könnte Triton weitere 2,15 Millionen Aktien auf den Markt werfen (Upsize-Option), der Gesamterlös stiege auf bis zu 707 Millionen Euro. Das Geld aus dem Börsengang fließt allein Triton zu. Die Anteilsscheine können ab Montag bis zum 2. November gezeichnet werden, der erste Handelstag ist für den 3. November geplant.

Befesa recycelt Wertstoffe aus der Stahl- und Aluminiumindustrie. Den Großteil seines Geschäfts macht das Unternehmen mit umweltschädlichem Stahlstaub. Befesa nimmt den Stahlkonzernen das Abfallprodukt ab, kassiert dafür eine Gebühr und gewinnt bei dessen Aufbereitung Zink. Das Metall verkauft Befesa unter anderem an Rohstoffhändler wie Glencore. Ähnlich läuft das Geschäft mit der Aluminiumindustrie, für die Befesa Salzschlacke recycelt. 2016 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 612 Millionen Euro und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 103 Millionen Euro.

Befesa hat Wurzeln in Deutschland. In dem spanischen Unternehmen war 2006 der ehemals an der Frankfurter Börse gelistete Schrott-Recycler BUS Berzelius aufgegangen. Deshalb liegt auch ein großer Teil des Geschäfts in Deutschland. Der spanische Mischkonzern Abengoa nahm Befesa 2011 von der Börse und verkaufte sie zwei Jahre später an den Finanzinvestor Triton.

Begleitet wird der Börsengang federführend von Citigroup, Goldman Sachs und JP Morgan.

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