Bergbaukonzerne Rohstoffriesen fürs Depot

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Hohe Gewinne, niedrige Abschreibungen

Rio Tino in Kitimat Quelle: dapd

Die Erschließung von Rohstoffvorkommen ist ein sehr kapitalintensives Geschäft. Aber bei den Giganten der Bergbaubranche sind Cash-Flow und Gewinnmarge so hoch, dass sie bei der Finanzierung solcher Vorhaben wenig Probleme haben. So erreichte BHP Billiton 2011 einen freien Cash-Flow von 13,6 Milliarden Dollar, Rio Tinto erzielte 2011 einen konsolidierten Cash-Flow von 26,6 Milliarden US-Dollar. Zudem sind bei den größten der Branche die Kassen prall gefüllt, so dass sie auch durch die Übernahme von Rohstoffförderern oder Explorationsunternehmen wachsen und ihre Marktanteile ausbauen können. Ähnliches passierte gerade durch die Fusion von Rohstoffhändler Glencore mit dem Minenbetreiber Xstrata, weitere Aufkäufe nicht ausgeschlossen.

Abstand zur Konkurrenz

Im gesamten Kalenderjahr 2011 verdiente BHP abgesehen von Sonderausgaben vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 38,5 Milliarden Dollar und damit deutlich mehr als das frisch vermählte 90-Milliarden-Dollar Konzernpaar aus Glencore und Xstrata – vor allem dank des starken Geschäfts mit Eisenerz. Glencore und Xstrata kamen zusammen auf 16,2 Milliarden Dollar und erreichten damit noch nicht einmal die Hälfte dieser gewaltigen Summe.

Marktanteile der Rohstoffgiganten
EisenerzVale (19 %)Rio Tinto (13 %)BHP Billition (9 %)
KokskohleBHP Billliton (16 %)Mitusbishi Dev. (11 %)Fording Coal (6 %)
KraftwerkskohleGlencore/Xstrata (11 %)BHP Billiton (6 %)Bumi, Indonesien (6 %)
AluminiumRusal (10 %)Rio Tinto (9 %)Alcoa (9 %)
NickelNorilsk Nickel (17 %)Vale (8 %)BHP Billiton (8 %)
Quelle: UBS, Steelonthenet; Finanz & Wirtschaft vom 8.2.2012

Abschreibungen auf Aluminium

Grund für die Stärke von BHP ist genau wie bei dem wichtigsten Konkurrenten Rio Tinto vor allem das hoch profitable Eisenerz-Geschäft. Die Gewinnmarge von BHP Billiton erreicht den jüngsten Zahlen zufolge einen rekordverdächtigen Wert von 51 Prozent, während sich Glencore-Xstrata mit vergleichsweise mickrigen 7,7 Prozent begnügen müssen. Auch wenn BHP Billiton damit rechnet, dass die Rohstoffpreise wegen der unsicheren Konjunktur mindestens bis Jahresende anfällig für Schwankungen bleiben, wird der Rohstoffriese weiter glänzende Geschäfte machen.

Gleiches gilt im Grunde auch für die Nummer drei der Branche. Der ebenfalls britisch-australische Bergbauriese Rio Tinto ist an der Londoner Börse umgerechnet 122 Milliarden Dollar wert. Gerade präsentierte der Konzern seine Zahlen für das Jahr 2011 mit einem Umsatz von mehr als 65 Milliarden Dollar und einem Netto-Gewinn von 5,8 Milliarden Dollar. Wären da nicht auch noch Abschreibungen auf die Aluminium-Sparte des Konzern in Höhe von 8,9 Milliarden Dollar gewesen, hätte der Gewinn sogar mehr als doppelt so hoch ausfallen können.

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