Bitcoin, Ripple, Ether Krypto-Kurssturz macht Anleger nervös

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Welche Anleger nicht vor Kryptowährungen zurückschrecken müssen

Außerdem gab es zuletzt Pressemeldungen, wonach die chinesische Regierung offenbar den hohen Stromverbrauch durch das Schürfen von Kryptowährungen wie Bitcoin drosseln will. Der Bitcoin hat in Asien eine große Fangemeinde, weshalb die Kurse auf Nachrichten aus den Krypto-Hochburgen China und Südkorea besonders stark regieren.

Der Bitcoin ist die bekannteste Digitalwährung. Anfang 2017 kostete ein Bitcoin noch weniger als 1000 Dollar. Vertreter der klassischen Finanzwelt sehen den Bitcoin auch wegen der hohen Kursschwankungen skeptisch.

Weltweit existieren über 1.000 verschiedene Kryptowährungen, die spätestens seit den Kurssteigerungen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres und der Einführung von Bitcoin-Futures im Fokus von Anlegern stehen. „Während der Status-quo für viele Anhänger von Kryptowährungen nur der Anfang von etwas noch viel Größerem ist, gibt es wohl mindestens ebenso viele Stimmen, die Bitcoin & Co. mit der Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende oder Tulpenzwiebeln aus dem 17. Jahrhundert vergleichen“, meint Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank.

Dabei sei Kryptowährung nicht gleich Kryptowährung. Zwar basieren alle weitgehend auf der Blockchain-Technologie. Dennoch gibt es wesentliche Unterschiede in der Art der Geldschöpfung oder der Existenz einer Obergrenze für die Geldmenge.

Verglichen mit dem traditionellen Zahlungssystem bieten Kryptowährungen derzeit eine Möglichkeit, Überweisungen schnell, sicher und kostengünstig auch über Ländergrenzen hinweg vorzunehmen. Dieser Vorteil dürfe aber nicht über die hiermit einhergehenden Risiken hinwegtäuschen, warnt Bielmeier. So sei kein Händler, keine Privatperson und kein Staat verpflichtet, Bitcoin oder andere Kryptowährungen anzunehmen. Zudem bestehe im Falle einer Vertrauenskrise keine zentrale Institution, die stabilisierend eingreifen kann. Eine künftig strengere Regulierung oder gar Verbote können ebenso wenig ausgeschlossen werden wie Hackerangriffe auf Handelsplattformen.

Eigentümern von Kryptowährungen drohe im schlimmsten Fall nicht weniger als der Totalverlust ihres Engagements. Bielmeier sieht dennoch zwei Investorengruppen, die nicht unbedingt vor Kryptowährungen zurückschrecken müssen. Dies seien zum einen Menschen, die aufgrund ihrer ideologischen Ausrichtung nach Alternativen zum etablierten Finanzsystem suchten und ohnehin kein Vertrauen in Zentralbanken oder Finanzinstitute hätten.

Außerdem würden manche Finanzmarktakteure in Kryptowährungen die Zukunft der Finanzwelt sehen und rechneten mit weiteren Kurssteigerungen. Diese Gruppe könnte Bitcoin und Co. als Beimischung in ihr Portfolio aufnehmen. Anleger, denen das Risiko eines Totalverlusts zu groß sei, sollten aber nach Meinung des Volkswirts von Kryptowährungen Abstand nehmen.

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