
Paris Frankreich will die Kapitalaufnahme mit Hilfe von Kryptowährungen zügig regeln. Er habe den früheren Notenbanker Jean-Pierre Landau um die Ausarbeitung eines Gesetzesentwurfs für sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs) gebeten, schrieb Finanzminister Bruno Le Maire in einem Beitrag für die Internetseite Numerama.
Dieser solle in einigen Wochen dem Kabinett vorgelegt werden. „Unser Ziel ist simpel: Den Eintritt in die Finanzwelt des 21. Jahrhunderts, in dem wir allen Mitspielern die notwendige Sicherheit für ihre Entwicklung bieten. Wir dürfen die Blockchain-Revolution nicht verpassen.“
Auf der Blockchain-Technologie basieren Cyber-Devisen wie Bitcoin. Dabei handelt es sich um eine Datenbank, in der sämtliche Transaktionen fälschungssicher verschlüsselt gespeichert werden. Bei einem ICO sammeln Unternehmen Geld von Investoren ein, an die sie im Gegenzug digitale Anteile („Token“) oder Münzen („Coins“) ausgeben. Anders als beim klassischen Börsengang am Aktienmarkt (Initial Public Offering, IPO) sind diese Geschäfte bislang weitgehend unreguliert. Dadurch sind Betrügereien Tür und Tor geöffnet.
Derzeit ringen zahlreiche Staaten um gesetzliche Regeln für ICOs. Auch die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 größten Industriestaaten und Schwellenländer beschäftigten sich bei ihrem jüngsten Treffen mit dem Thema Kryptowährungen. Einen Beschluss fällten sie aber nicht. China hatte ICOs im vergangenen Herbst komplett verboten.