Börse Asien Schwächerer Yen hilft dem Nikkei

Das bevorstehende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole drückt die Stimmung in Fernost. Nur ein Land freut sich: Japan. Aussagen eines Fed-Bankers haben den notorisch starken Yen geschwächt und so den Nikkei angeschoben.

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Aussagen eines Fed-Bankers verhelfen dem Nikkei zu einem kleinen Plus. Quelle: AP

Die Aktienmärkte in Fernost haben zu Wochenbeginn im Vorfeld eines Treffens der Notenbanker in Jackson Hole mehrheitlich nachgegeben. Marktteilnehmer erhofften sich Hinweise auf den Kurs der Fed von dem am Donnerstag beginnenden Treffen. Mit besonderer Spannung wird dabei auf die Rede von Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag gewartet. Das Treffen „wird in dieser Woche den Handel beherrschen“, sagte Markt-Analyst Angus Nicholson von IG voraus.

Der MSCI-Index für die Region Asien/Pazifik unter Ausschluss Japans gab 0,7 Prozent nach. Die Börse in Shanghai lag 0,3 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,4 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen im Transport- und Infrastruktursektor. Gegen den Trend verbuchte dagegen der Tokioter Aktienmarkt Gewinne. Der Nikkei-Index stieg 0,3 Prozent auf 16.598 Punkte. Rückenwind erhielt die japanische Börse durch einen schwächeren Yen.

Hintergrund waren Aussagen eines wichtigen Notenbankers vom Wochenende, der dem Dollar Auftrieb verschaffte. Fed-Vize Stanley Fischer sagte am Sonntag, die US-Notenbank Fed habe ihre Ziele fast erreicht. Eine Vollbeschäftigung stehe kurz bevor, der Arbeitsmarkt habe sich verbessert. Der Dollar wurde mit 100,74 Yen gehandelt nach 100,20 Yen.

Weniger Zuversicht hingegen verbreitet das Konjunkturprogramm der japanischen Regierung. Unternehmer in Fernost hegen massive Zweifel am Erfolg des milliardenschweren Konjunkturprogramms der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe. Jeweils weniger als fünf Prozent der Konzerne rechnen damit, dass dadurch kurzfristig die Wirtschaft angeschoben wird oder wenigstens das Wachstumspotenzial erhöht wird. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter 260 mittleren und großen Firmen. „Solange nicht dramatische Schritte gegen die Hauptprobleme unternommen werden – die sinkende Geburtenrate und die schrumpfende Erwerbsbevölkerung – wird kein solides Wachstum zurückkehren“, sagte einer der Manager. „Der öffentliche Schuldenberg wird nur wachsen.“

Die Regierung hatte Anfang August zusätzliche Ausgaben von umgerechnet etwa 118 Milliarden Euro für Projekte auf allen staatlichen Ebenen beschlossen. Sie will so die lahmende Wirtschaft ankurbeln. Der Internationale Währungsfonds rechnet in diesem Jahr nur mit einem Wachstum von 0,3 Prozent, das 2017 auf 0,1 Prozent absacken soll. 

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