Börse China Regierung will Aktienhandel weiter stützen

Angesichts der Kurseinbrüche am Montag will die chinesische Regierung offenbar das Verbot von Aktienverkäufen für Großanleger weiter aufrecht erhalten. Für die globalen Handelsplätze wäre das gut.

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Ein Anleger prüft die chinesischen Börsenkurse. Quelle: REUTERS

Nach ihrem Absturz am Montag steigen in China die Börsenkurse nun wieder an. Am Mittwoch lag der CSI300 der beiden Börsen in Shanghai und Shenzen um 1,75 Prozent im Plus. Grund dafür sind unter anderem stabilisierende Maßnahmen der chinesischen Regierung.

Zum einen will China einem Pressebericht zufolge Maßnahmen zur Stützung der Aktienmärkte verlängern. Wie die Zeitung "Shanghai Securities News" am Mittwoch berichtete, soll das Aktienverkaufsverbot für Großaktionäre von börsennotierten Unternehmen über den bislang vorgesehenen Fristablauf hinaus aufrecht erhalten werden. Es solle so lange gelten, bis die Regierung neue Regeln veröffentliche.

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Ursprünglich sollte das Verbot am Freitag ablaufen. Sobald es nicht mehr gilt, könnten Schätzungen zufolge Aktien im Wert von umgerechnet 176 Milliarden Euro auf den Markt geworfen werden. Diese Aussicht gepaart mit schlechten Konjunkturzahlen aus China hatte am Montag zu einem Kurssturz an den chinesischen Börsen geführt.

Von den verlängerten Verkaufsstopps würden wohl auch die internationalen Börsen profitieren, welche am Montag im Zuge des chinesischen Kurseinbruchs und dem Stopp des Handels deutlich nachgaben. Schon seit Wochen befürchten Beobachter massive Kapitalabflüsse, sollten sich Investoren wieder von großen Aktienpaketen trennen dürfen. Allein im vierten Quartal des vergangenen Jahres flossen einer Studie zufolge 150 Milliarden Dollar ab.

Schon am Dienstag stützte die Zentralbank die Finanzmärkte mit rund 130 Milliarden Yuan, umgerechnet 18 Milliarden Euro.

Handelsaussetzer verteidigt

Zudem verteidigte Chinas Börsenaufsicht die Einführung eines Schutzmechanismus, der den Handel angesichts fallender Kurse am Montag für den Rest des Tages ausgesetzt hatte. Einige Beobachter sahen darin den Grund für Panikverkäufe und eine Abwärtsspirale. Der Markt brauche Zeit, um sich „schrittweise daran zu gewöhnen“, argumentierte die Aufsichtsbehörde laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua. China werde den Mechanismus anpassen, hieß es allgemein.

Nach dem neu geltenden Schutzmechanismus wird der Handel für 15 Minuten ausgesetzt, wenn der China Securities Index (CSI) mit 300 führenden Werten in Shenzhen und Shanghai um fünf Prozent fällt. Bei einem Minus von sieben Prozent wird der Handel für den Rest des Tages abgebrochen, wie es zur Einführung am Montag zum ersten Mal in der 25-jährigen Geschichte der Börsen in China auch prompt geschehen war.

Der Kursrutsch war durch schlechte Wachstumsprognosen, die Angst vor einem Rückzug der Regierung aus dem Markt und vor einem Anziehen der Geldpolitik ausgelöst worden. Auch gibt es Sorgen über die anhaltende Abwertung der chinesischen Währung, die im vergangenen Jahr schon um 4,5 Prozent an Wert gegenüber dem US-Dollar verloren und jetzt die psychologische Marke von 6,5 Yuan zum US-Dollar überschritten hat.

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