Börse Frankfurt Anleger blicken nervös auf Trump

Auf dem Börsenparkett dreht sich heute einmal mehr alles um Donald Trump. Wenige Stunden vor seiner Amtseinführung suchen Anleger noch nach der richtigen Orientierung. Zum Handelsstart dürfte es daher ruhig zugehen.

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Anleger schauen auch heute gespannt in die USA. Quelle: dpa

Frankfurt Kurz vor der Ernennung von Donald Trump zum US-Präsidenten haben sich Investoren in Asien am Freitag zurückgehalten. Sie warteten auf die ersten Äußerungen Trumps als Präsident im Tagesverlauf, sagten Händler. Vorbörslich notiert der Dax etwa 0,1 Prozent tiefer als an der Vortagesmarke von 11.597 Punkten.

Trump will die Konjunktur mit staatlichen Programmen ankurbeln. Die US-Notenbankchefin Jane Yellen kündigte allerdings an, die Fed werde die Wirtschaft nicht heißlaufen lassen. Chinesische Konjunkturdaten, die oft ein maßgeblicher Faktor für die Tendenz an den Börsen sind, fanden am Freitag wegen Trump nur wenig Beachtung. Die Wirtschaft der Volksrepublik wuchs im vierten Quartal nach offiziellen Angaben mit 6,8 Prozent etwas stärker als erwartet.

Der MSCI-Index für die Asien-Pazifik-Region ohne Japan verlor 0,1 Prozent. Die Börse in Hongkong gab 0,3 Prozent nach. In Taiwan ging es 0,1 Prozent nach oben. In Tokio stieg der Nikkei um 0,3 Prozent auf 19.137 Stellen. An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland ihre Verluste ausgebaut. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,4 Prozent tiefer, der Nasdaq verlor 0,3 Prozent. Der S&P500 fiel um 0,4 Prozent.

Darüber hinaus verfallen im Tagesverlauf Optionen auf Indizes und einzelne Aktien. Zu diesem kleinen Verfallstermin schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

Trump wird an diesem Freitag als 45. US-Präsident vereidigt. Die Zeremonie zur Amtseinführung des 70-jährigen und seines Stellvertreters Mike Pence soll am Mittag (Ortszeit, 17.30 Uhr MEZ) vor dem Kapitol in Washington starten. Trumps Sprecher erklärte in der Nacht, der neue US-Präsident werde wohl schnell Entscheidungen zur Handelspolitik treffen.

Fed-Chefin Yellen warnte am Donnerstag in einer Rede erneut davor, die geplanten Zinserhöhungen zu lange aufzuschieben. Dies könnte die Inflation antreiben und die Fed letztlich doch zwingen, die Zinsen heraufzusetzen. Dann bestünde die Gefahr, dass die Wirtschaft in ein Chaos stürzt. „Es ist riskant und unklug, die Wirtschaft merklich und andauernd heißlaufen zu lassen.“ Mit einer schrittweisen Erhöhung könne man dies verhindern. Einfach werde das aber nicht.

Aktien von Toshiba erholten sich am Freitag etwas und legten zwei Prozent zu. Der Agentur Kyodo zufolge hat der angeschlagene japanische Industriekonzern mit Vorbereitungen zum Verkauf eines Anteils an seinem profitablen Chipgeschäft begonnen. Am Donnerstag waren die Papiere um bis zu 25 Prozent eingebrochen. Medien hatten berichtet, Toshiba stecke in noch größeren Finanzproblemen als bislang gedacht.

Am Devisenmarkt gab der Dollar vor Trumps Amtseinführung nach. Zum Euro wurde der Greenback mit 1,0680 bewertet. Zur japanischen Währung lag er bei 114,68 Yen. Öl der Sorte Brent kostete mit 54,29 Dollar rund zehn Cent mehr als am Donnerstag. Gold verteuerte sich leicht auf 1207 Dollar pro Feinunze.

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