Börse Frankfurt China-Daten dürften Dax stützen

Die neue Börsenwoche hat es in sich. Zahlreiche Großkonzerne öffnen ihre Bücher und wagen neue Prognosen. Zudem warten die Markteilnehmer mit Spannung auf Mario Draghis Worte bei der EZB-Sitzung am Donnerstag.

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Quelle: dpa

Frankfurt Beflügelt von Wirtschaftsdaten aus China dürfte der deutsche Aktienmarkt am Montag in positivem Terrain starten. Der Dax war am Freitag 0,1 Prozent schwächer aus dem Handel bei 12.631,72 Punkten aus dem Handel gegangen.

Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas stärker gewachsen als von Experten vorhergesagt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 6,9 Prozent zu. Das entspricht dem Wachstum des Vorquartals, während Analysten 6,8 Prozent prognostiziert hatten.

Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans - wo am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde - stieg um 0,4 Prozent.

Die US-Börsen hatten am Freitag im Plus geschlossen. Der Dow-Jones-Index stieg 0,4 Prozent auf 21.637 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 rückte um 0,5 Prozent auf 2459 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 6312 Punkte.

Es ist ein Seitwärtstrend auf hohem Niveau: Im Juni hatte der Dax noch ein Allzeithoch von 12.952 Punkten erzielt, war danach bis auf 12.316 Zähler zurückgefallen. In der abgelaufenen Handelswoche schaffte es der deutsche Leitindex zwar wieder über die Hürde von 12.600 Punkten. Vom Sprung auf ein neues Rekordhoch bleibt das Börsenbarometer aber noch ein gutes Stück entfernt.

Investoren richten in der neuen Börsenwoche die Augen auf die Europäische Zentralbank (EZB) richten. Am kommenden Donnerstag wird Präsident Mario Draghi nach der Sitzung des EZB-Rats über den weiteren geldpolitischen Kurs berichten. Anleger hoffen auf Hinweise für einen Zeitplan der geldpolitischen Straffung in der Euro-Zone. Die Märkte honorieren immer noch, wenn die Notenbanken expansive Töne anschlagen – wie zuletzt die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen. Sie hatte angedeutet, dass es nur behutsame Zinserhöhungen geben werde. Das hievte den Dow-Jones-Index der US-Standardwerte prompt auf ein neues Allzeithoch.

Aus Deutschland kommen am Dienstag ZEW-Konjunkturerwartungen für Juli sowie am Donnerstag Produzentenpreistrends. Im Euro-Raum werden am Dienstag die finalen Juni-Inflationszahlen und am Donnerstag das Verbrauchervertrauen veröffentlicht. China meldet am Montag das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Und in den USA stehen am Mittwoch diverse Daten zum Immobilienmarkt im Juni im Terminplan.

Impulse für den Aktienmarkt könnten diese Woche aus der Quartals-Berichtssaison kommen, die Fahrt aufnimmt. „Die anlaufende Quartalszahlensaison dürfte größtenteils überzeugen – in Euroland noch mehr als in den USA“, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Die USA starten am Dienstag mit den Zahlenwerken unter anderem von Johnson & Johnson, Bank of America und Goldman Sachs. Am Mittwoch folgen dann Alcoa und Morgan Stanley.

Am Donnerstag öffnen auch eine ansehnliche Reihe von europäischen Unternehmen ihre Bücher. In Deutschland schauen Anleger besonders auf den Dax-Konzern SAP, aber auch auf Hella und Krones aus dem MDax und Software AG aus dem TecDax. Im Fokus steht zudem der geplante Börsengang des hessischen Lkw-Zulieferers Jost.

Hinzu kommen Berichte von ABB aus der Schweiz, den britischen Firmen Anglo American und Easyjet sowie der spanischen Iberdrola. Auch der Blick in die USA lohnt erneut mit Zahlen von Abbott, Microsoft und Ebay.

Nicht aus den Schlagzeilen kommt zudem der Ölmarkt. Wegen des deutlichen Anstiegs der US-Produktion ist der Ölpreis zuletzt wieder unter Druck geraten. Und eine schnelle Wende sei hier nicht in Sicht, meint Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank: „Vielmehr dürfte die US-Energiebehörde kommende Woche für August ein Rekordhoch der Schieferölproduktion prognostizieren.“

Noch stärker im Fokus des Marktes stehe derzeit die OPEC-Produktion. Das Ölkartell hatte im Frühjahr eine Verlängerung der Förderkürzung beschlossen. Schließlich hätten die beiden bislang nicht an die Vereinbarung gebundenen OPEC-Länder Nigeria und Libyen ihre Produktion spürbar erhöht. Die Ölpreise könnten daher auch in der neuen Woche noch leicht nachgeben, prognostiziert Lambrecht.

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