Börse Frankfurt Dax ignoriert Wahl in Großbritannien

Der Dax lässt sich weder von dem Zins-Entscheid der EZB, der Comey-Anhörung noch der Niederlage der britischen Regierungschefin großartig beeindrucken. Das Marktbarometer steigt vor Börsenstart wieder.

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Der Juni startet schwungvoll. Quelle: ap

Frankfurt Die Finanzmärkte haben bisher sehr gelassen auf die Ergebnisse der Großbritannien-Wahl reagiert - und das obwohl es nach einer Hängepartie bei der Regierungsbildung aussieht. Bei solch politischen Unsicherheiten schlagen die Kurse für gewöhnlich an den Anleihe, Aktien-, Devisen- und Rohstoffmärkten aus.

Doch anders als zum Beispiel bei der Brexit-Entscheidung im vergangenen Juni oder der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ist die Lage an den Finanzmärkten am frühen Morgen vergleichsweise ruhig. Das britische Pfund verlor zwar etwas an Wert, konnte die Verluste aber im Laufe der Nacht wieder reduzieren.

Der Dax reagierte vor Börsenstart am Freitag mit leichten Gewinnen. Das Marktbarometer notierte mit 12.740 Punkten höher als am Donnerstag. Damit kommt die Marke von 12.800 Punkten wieder in Sichtweite.

Aktuell kostet die britische Währung mit 1,2773 US-Dollar rund 1,3 Prozent weniger als am Donnerstag. Damit liegt die Währung immer noch deutlich über dem Tiefstand vom vergangenen Herbst, als das Pfund wegen der Brexit-Unsicherheiten bis auf 1,1841 Dollar abgestürzt war.

Neil Wilson, Analyst des Brokers ETX Capital, beurteilt das Wahlergebnis so: "Das ist die größte Sensation in der britischen Politik seit vergangenem Juni." Er sprach von einer "Situation, über die nur wenige Investoren ernsthaft nachgedacht haben.

Wenn die Märkte Hinweise darauf bekommen, dass die neue Regierung - gleich welcher Couleur - auf einen sanfteren Brexit hinsteuert, könnte das Pfund dank besserer Aussichten für das Wirtschaftswachstum zulegen." Anleger wetteten auf den Labour-Chef Jeremy Corbyn alsl nächstem Premierminister.

Die Wall Street hatte auf die Aussage des geschassten FBI-Chefs James Comey mit Gewinnen reagiert. Die meisten Investoren gehen offenbar davon aus, dass die Regierungsarbeit von Präsident Donald Trump durch die Vernehmung nicht beeinträchtigt wird.

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