Börse Frankfurt Dax rutscht vor dem Börsenstart ab

Die geopolitische Lage belastet derzeit die Kurse an den Aktienmärkten. Ablesbar am Goldpreis und an dem Angstbarometer der Börse. Heute dürften die wichtigen Impulse von Konzernbilanzen kommen.

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Anleger warten auf Konjunkturdaten aus den USA und weitere Quartalszahlen Quelle: dpa

Frankfurt Der Dax hat am Mittwoch nach einem zunächst guten Handelsstart seine Gewinne größtenteils wieder abgegeben. Am Ende des Tages reichte es für den deutschen Leitindex nur noch zu einem Plus von 0,1 Prozent auf 12 154 Punkte, nachdem es im frühen Handel noch bis auf 12 242 Punkte hinaufgegangen war.

Auch vor dem heutigen Börsenstart sieht es nicht besser aus: Indikatoren zufolge notiert das deutsche Börsenbarometer bei 11.120 Punkten und damit 34 Zähler unterhalb des gestrigen Schlussstandes.

Die geopolitische Lage haben auf die Stimmung an der Wall Street gedrückt. Wie in den vergangenen Tagen machten sich Investoren wegen der amerikanisch-russischen Spannungen Sorgen. Zudem gibt es mit Nordkorea einen weiteren Konfliktherd. Zuletzt forderte der chinesische Präsident Xi Jinping von seinem US-Kollegen Donald Trump, den Konflikt friedlich beizulegen. In Moskau bekam US-Außenminister Rex Tillerson bei seinem Besuch einen frostigen Empfang. Auch nach Treffen mit seinem Kollegen Sergej Lawrow und Präsident Wladimir Putin wurde deutlich, dass die Differenzen nach wie groß sind.

Angesichts der Unsicherheit kletterte der Goldpreis gestern auf den höchsten Stand seit November. Auch der Volatilitätsindex VIX - der als Angstbarometer der Wall Street gilt - zog deutlich an.

Der Dow-Jones-Index mit den 30 Standardwerten fiel gestern um 0,3 Prozent auf 20.591 Punkte, während der S&P 500 um 0,4 Prozent auf 2344 Stellen nachgab. Beim Nasdaq-Index betrug das Minus 0,5 Prozent auf 5836 Zähler.

Der japanische Aktienmarkt hat am heutigen Donnerstag Verluste verzeichnet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte zum Ende des Vormittagshandels 1,14 Prozent niedriger bei 18.340 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab ebenfalls 1,14 Prozent auf 1462 Zähler nach.

Händler begründeten die Rückgänge mit dem weiter steigenden Yen-Kurs. Nach Äußerungen von US-Präsident Donald Trump fiel der Dollar mit 108,92 Yen auf ein Fünf-Monatstief. Trump hatte am Mittwoch im „Wall Street Journal“ den Kurs der US-Währung als zu stark kritisiert und sich für niedrige Zinsen durch die Notenbank Fed ausgesprochen.

Die nächsten wichtigen Impulse dürften von Konzernbilanzen kommen: Am heutigen Donnerstag legen mit JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo gleich drei Schwergewichte der Finanzbranche ihre Zahlen vor. Am Mittwoch zweifelten Investoren erneut, ob die jüngste Rally gerechtfertigt war. Der S&P-Unterindex für die Bankenbranche gab am gestrigen Donnerstag um 0,9 Prozent nach.

Auch der französische Handelskonzern Carrefour legt Unternehmenszahlen vor. Ähnlich wie in Großbritannien sind es auch in Frankreich die deutschen Discounter Aldi und Lidl, die den einheimischen Händlern Marktanteile wegnehmen. Das spürt Carrefour nicht nur im Einzelhandel, sondern auch bei seinen Großmärkten, die mehr als die Hälfte zum Umsatz beitragen.

Und das Statistische Bundesamt gibt die Inflation für März bekannt. Laut Frühjahrsgutachten der führenden Wirtschaftsinstitute wird die Inflation in Deutschland in diesem Jahr wieder deutlich steigen: von 0,5 Prozent im Vorjahr auf dann 1,8 Prozent. Aus deutscher Sicht wäre damit die Voraussetzung für die EZB gegeben, die Leitzinsen anzuheben. Deren Ziel ist es schließlich, die Inflation nahe zwei Prozent zu halten. Geldmarkthändler erwarten diesen Schritt allerdings nicht vor dem Jahr 2018.

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