Börse Frankfurt Dax springt über 12.800 Punkte

Die deutschen Anleger starten positiv in die Woche. Der Dax steigt leicht und pendelt vorbörslich rund um die Marke von 12.800 Punkten. Heute achten die Börsianer vor allem auf die Zahlen des Reisekonzerns Tui.

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Die Optimisten haben sich am Freitag durchgesetzt. Quelle: Reuters

Frankfurt Nach der Hausse ist vor der Hausse: Experten zufolge ist die Rekordjagd an den Aktienbörsen beendet - vorerst. "Alles scheint eingepreist", betont Anlage-Experte Joachim Goldberg von der Beratungsfirma Goldberg und Goldberg.

"Das Frankreich-Risiko, die Präsidentschaftswahl, ist abgehakt, die Aktien-Bewertungen sind für viele Analysten zu hoch, positive ökonomische Überraschungen eher schwierig und was aus den USA an frischen positiven Impulsen kommen soll, ist für viele Akteure mit einem Fragezeichen versehen."

Allerdings würden Investoren Rücksetzer sicher dazu nutzen, um wieder in den Markt einzusteigen. "Und zwar eher früher als später." Auch Anlagestratege Carsten Klude von der Bank MM Warburg äußert sich längerfristig optimistisch. "Unseres Erachtens nach signalisieren die fundamentalen Rahmenbedingungen, dass Anleger dem Aktienmarkt noch die Treue halten sollten."

Klude sagte, er traue dem Dax dank der sprudelnden Unternehmensgewinne Ende 2017 nun einen Stand von 13.400 statt 12.800 Punkten zu. In den vergangenen Tagen stieg der Dax zeitweise auf ein Rekordhoch von 12.783,23 Zähler - auf Wochensicht kam er aber mit einem Plus von 0,4 Prozent kaum vom Fleck.

Am Montag vor Börsenstart stieg das Marktbarometer leicht und hielt sich zunächst über der Marke von 12.800 Punkten. Diese Tendenz deutet auf einen positiven Beginn der Präsenzbörse.

Auch an der New Yorker Wall Street traten die Indizes zuletzt weitgehend auf der Stelle. Viele Anleger blieben aus Furcht vor weiteren Störfeuern aus der Politik in Deckung. Börsianer befürchten, dass der Streit über die überraschende Entlassung von FBI-Chef James Comey die Steuersenkungspläne von Präsident Donald Trump verzögern könnte.


Was der Tag bringt

Der weltgrößte Reisekonzern Tui nennt am Montag Details zur Entwicklung in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2016/2017. Schon im Februar hatte Tui angekündigt, trotz politischer Krisen in vielen Urlaubsgebieten seine Expansion vorantreiben zu wollen.

Im ersten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember stand unter dem Strich ein saisontypischer Verlust von knapp 118 Millionen Euro - ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz zog auf vergleichbarer Basis um gut zwei Prozent auf 3,3 Milliarden Euro an.

Im Bankrottprozess gegen die Familie Schlecker muss am Montag (9.00 Uhr) der ehemalige Finanzchef der Drogeriemarkt-Kette in den Zeugenstand. Seine Einschätzung dürfte eine wichtige Rolle in dem Verfahren spielen.

Denn die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Schlecker schon Ende 2009 die Zahlungsunfähigkeit drohte. Europas einst größter Drogerie-Einzelhändler hatte aber erst im Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Mehr als 25 000 Menschen in Deutschland und ebenso viele im Ausland verloren ihren Job.

Der Energiekonzern RWE musste im ersten Quartal des laufenden Jahres wohl Gewinnrückgänge hinnehmen. Der Konzern legt seine Zahlen am Montag (10.00 Uhr) in Essen vor. Nach Einschätzung von Analysten sind niedrigere Erlöse für den Braunkohlestrom und die Kernenergie des Konzerns für den Rückgang verantwortlich. RWE bleibe damit im hohen Maße von seiner Ökostromtochter Innogy abhängig, die das Unternehmen 2016 abgespalten und an die Börse gebracht hatte.

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