Börse Frankfurt Dax steht vor Erholungkurs

Wegen der zunehmenden politischen Unsicherheit kommen derzeit die Kurse an den Aktienmärkten kaum noch von der Stelle. Zum heutigen Handelsauftakt dürften die Verluste des Vortages aber wieder aufgeholt werden.

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Der Leitindex bleibt auf Rekordkurs Quelle: dpa

Frankfurt Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am gestrigen Dienstag vor Ostern weiter Vorsicht walten lassen. Der deutsche Leitindex Dax schloss 0,5 Prozent tiefer bei 12 139 Punkten, wobei laut Händlern der etwas anziehende Euro sowie die Verluste an der Wall Street am Nachmittag für zusätzlichen Druck gesorgt hatten.

Vor dem heutigen Börsenstart sieht es aber freundlicher aus. Ersten vorbörslichen Indikatoren zufolge notiert der deutsche Leitindex bei 12167 Punkten, knapp 40 Zähler oberhalb des gestrigen Schlussstandes.

Vor allem angesichts der Krisenherde in der Welt haben sich Investoren an der Wall Street am Dienstag zurückgehalten und Aktien aus ihren Depots geworfen. Besonders wegen der Konflikte in Syrien und Nordkorea waren als sicher geltende Anlagen wie Gold, US-Staatsanleihen oder der japanische Yen gefragt.

Der Dow-Jones-Index mit den 30 Standardwerten gab leicht auf 20.651 Punkte nach. Beim S&P 500 betrug das Minus 0,1 Prozent auf 2353 Zähler, während der Nasdaq-Index um 0,2 Prozent auf 5866 Stellen fiel.

Auch der japanische Aktienmarkt hat am Mittwoch Verluste verzeichnet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte zum Ende des Vormittagshandels 1,24 Prozent niedriger bei 18.516 Punkten. Im Handelsverlauf fiel er zeitweise auf den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember. Der breiter gefasste Topix-Index gab 1,25 Prozent auf 1476 Zähler nach.

Investoren an den Aktienmärkten stoßen zwar nicht in großem Stil Papiere ab, aber die Notierungen kommen wegen der zunehmenden politischen Unsicherheit kaum noch von der Stelle. Und das, obwohl Börsenprofis derzeit mit so viel Zuversicht auf die hiesige Wirtschaft schauen wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr. Das meistbeachtete Barometer für ihre Konjunkturerwartungen kletterte im laufenden Monat überraschend deutlich auf 19,5 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am gestrigen Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten nur mit 14 Zählern gerechnet.

Neben den zahlreichen politischen Risiken sehen Experten in den seit Jahresanfang bereits deutlich gestiegenen Kursen einen weiteren Grund für die Zurückhaltung an der Börse: „Es ist nicht nur der beinahe erreichte Rekordstand, der Investoren vorsichtiger werden lässt“, urteilt das Börsenstatistik-Magazin Indexradar. Auch die leichte Überhitzung des Leitindex Dax verleite Marktteilnehmer zur teilweisen Mitnahme erzielter Gewinne.

Die Termine heute: US-Präsident Donald Trump trifft zum ersten Mal auf Nato-Generalsekretär Stoltenberg. Vor seinem Amtsantritt hatte Trump die Nato noch als obsolet bezeichnet und angekündigt, dass die USA möglicherweise Verbündeten nicht helfen würden, die nicht die Vorgaben für ihre eigenen Verteidigungsausgaben erfüllten. Vorgesehen sind Investitionen in Höhe von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung. Die neue US-Regierung drängt darauf, dass andere Nato-Partner ihre Verteidigungsausgaben aufstocken.

Der britische Supermarktriese Tesco veröffentlicht seine Zahlen für das vergangene Jahr. Neben den Zahlen erhoffen sich die Börsianer allerdings noch Aufschluss darüber, ob der von Tesco geplante Milliardenzusammenschluss mit Booker ein gutes Geschäft ist. Tesco hatte im Januar angekündigt, den Großhändler für 3,7 Milliarden Pfund übernehmen zu wollen, um damit den Kampf gegen die deutschen Discounter Aldi und Lidl aufzunehmen.

Puma lädt an diesem Mittwoch zur Hauptversammlung. In Herzogenaurach wird die Stimmung unter den Aktionären gut sein, denn nach einer Durststrecke läuft es wieder gut für den Sportartikelhersteller. Die Dividende steigt um die Hälfte auf 75 Cent je Aktie. Firmenchef Björn Gulden konnte im vergangenen Jahr die Erlöse kräftig steigern, der Gewinn schoss um zwei Drittel auf 63 Millionen Euro in die Höhe

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