Börse Frankfurt Die Trump-Rally des Dax geht weiter

Der neue US-Präsident Donald Trump treibt die Aktienkurse weiter hoch. Der Dax feiert Rekorde und steuert nun auf die Marke von 11.900 Punkten zu, der Dow knackt an Wall Street die Schallmauer von 20.000 Zählern.

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US President-elected Donald Trump is displayed on a television screen with the curve of the German stock index DAX in background at the stock market in Frankfurt, Germany, Wednesday, Nov. 9, 2016. The DAX started lower compared to the closing the day before. (AP Photo/Michael Probst) Quelle: AP

Frankfurt Die Trump-Rally ist zurückgekehrt – zumindest scheint es so. Europas Anleger sind zur Wochenmitte scharenweise aufs Parkett geströmt. Der Dax erreichte am Mittwoch mit 11.827 Punkten einen Stand, den er zuletzt im Mai 2015 markiert hatte. Am Ende des Börsentages ging er 1,8 Prozent fester aus dem Handel bei 11.807 Punkten.

Am Donnerstag setzt sich der Kursanstieg vor dem offiziellen Börsenstart fort. Vorbörslich wird der Dax bei 11.860 Punkten gehandelt, er ist also auf gutem Weg, nun die Marke von 11.900 Punkten zu knacken. Die Vorgaben aus Amerika sind dafür gut.

Der US-Leitindex Dow Jones hat erstmals in seiner rund 120-jährigen Geschichte die Schallmauer von 20.000 Punkten durchbrochen. Wenige Tage nach Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump stieg der Standardwerteindex am Mittwoch zeitweise um 0,9 Prozent auf ein Rekordhoch von 20.082 Zählern. "Die Trump-Rally ist wieder da", sagte ein Börsianer.

"Es sieht danach aus, dass Präsident Trump recht begierig ist, seine Wahlkampf-Versprechen zur US-Wirtschaft mittels Erlassen umzusetzen", sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus City of London. Der Republikaner hatte unter anderem milliardenschwere Konjunkturprogramme und eine Deregulierung der Banken angekündigt. Trump selbst kommentierte den Dow-Rekord via Twitter mit "Großartig!"

Zum Schluss notierte der Dow-Jones-Index 0,8 Prozent höher auf 20.068 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 rückte 0,8 Prozent auf 2298 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq erhöhte sich um ein Prozent auf 5656 Punkte.

Seit Trumps überraschendem Wahlsieg Anfang November haben Dow und Dax rund zehn Prozent gewonnen. Aufkommende Zweifel an einem US-Wirtschaftsboom hatten der Rally in den vergangenen Wochen allerdings den Schwung genommen.

Börsianer sehen momentan dennoch kein Ende des Höhenfluges. Es sei ermutigend, dass der US-Index die Hürde bereits zur Eröffnung genommen habe und nicht gleich wieder darunter gefallen sei. "Das Parkett war voll, alle waren aufgeregt", fasste Ken Polcari vom Broker O'Neil Securities die Stimmung beim Rekordsprung zusammen.


Was heute sonst noch ansteht

Die britische Regierung will an diesem Donnerstag einen Gesetzentwurf für die EU-Austrittserklärung des Landes ins Parlament einbringen. Das bestätigte eine Sprecherin des Brexit-Ministeriums in London der Deutschen Presse-Agentur. Der Wortlaut des Gesetzentwurfs und der Zeitplan für das Gesetzgebungsverfahren wird höchstwahrscheinlich am Donnerstagvormittag auf der Webseite des Parlaments veröffentlicht.

Der scheidende Wirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel gibt an diesem Donnerstag (09.00 Uhr) im Bundestag eine Regierungserklärung zur weiteren Wirtschaftsentwicklung ab. Anschließend debattiert das Plenum über den aktuellen Jahreswirtschaftsbericht. Darin sagt die Bundesregierung für dieses Jahr einen Jobrekord voraus.

Die Euro-Finanzminister beraten am Donnerstag (15.00 Uhr) in Brüssel über das griechische Sparprogramm und die Umsetzung von Reformen in dem hoch verschuldeten Land. Bei dem Treffen, zu dem auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erwartet wird, soll es unter anderem um ausstehende Reformen des Arbeitsmarkts sowie des Energienetzes gehen.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) veröffentlicht am Donnerstag (8.00 Uhr) aktuelle Daten zur Verbraucherstimmung in Deutschland. Angesichts der stabilen Arbeitsmarktlage, die für Jobsicherheit sorgt, rechnen Experten mit einer weiteren Verbesserung des Konsumklimas.

Vor vier Jahren hat das Bundeskartellamt gegen zahlreiche bekannte Süßwarenhersteller Millionenbußen wegen mutmaßlicher Wettbewerbsverstöße verhängt. Doch eine ganze Reihe namhafter Produzenten war nicht bereit, die Entscheidung zu akzeptieren - und zog vor Gericht. Am Donnerstag (16.00 Uhr) wird nun das Urteil des Düsseldorfer Oberlandesgerichts (OLG) dazu erwartet.

Der Bundesgerichtshof (BGH) verkündet am Donnerstag (9.00 Uhr) sein Urteil in einem Streit über die Grenzen des Engagements öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten auf dem Zeitschriftenmarkt. Geklagt hat die Verlagsgruppe Bauer. Sie wehrt sich gegen das monatlich erscheinende „ARD Buffet Magazin“, das der Burda-Verlag in Kooperation mit dem Südwestrundfunk (SWR) publiziert.

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