Börse Frankfurt Greift der Dax heute das Allzeithoch an?

Noch am gestrigen Handelstag ist der deutsche Leitindex vor einem neuen Rekordstand zurückgeschreckt. Experten rechnen dennoch damit, dass die Marke bald fällt.

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Dax, Kurse, Aktien, Börse, Frankfurt Quelle: dpa

Frankfurt Die deutschen Aktienanleger haben am gestrigen Montag doch noch Angst vor der eigenen Courage bekommen. Zwar pirschte sich der Dax bis auf 15 Punkte an sein Rekordhoch aus dem April 2015 heran, kam aber nicht darüber hinaus. Zum Handelsschluss lag der Dax mit 12.257 Punkten 0,5 Prozent im Minus.

Die vorbörslichen Indikatoren zeigen gegen sieben Uhr den Dax auf einem ähnlichen Niveau wie beim gestrigen Handelsschluss. Das deutsche Börsenbarometer liegt bei 12.260 Zählern.

Marktbeobachter rechnen trotzdem damit, dass bald ein neuer Rekordstand erreicht wird. „Ganz plötzlich sind europäische Aktien zu einem ganz heißen Markt geworden“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Weltweite Fonds verkaufen US-Aktien, um das frei gewordene Kapital in relativ günstig bewertete europäische Titel zu stecken, da sich die politische Lage aufhellt und das Gewinnwachstum stimmt.“

Auch das Blackrock Investment Institute bewertet in einem am Montag veröffentlichten Ausblick auf das zweite Quartal 2017 die politischen Risiken in den USA deutlich höher als in Europa. Einige US-Aktien, die in der Hoffnung auf eine Steuerreform zugelegt hatten, seien schon wieder zurückgefallen. Auch Stanzl meinte, Anleger seien von den bisherigen Ergebnissen der Regierung von US-Präsident Donald Trump enttäuscht und suchten bei ihren Investments nach Alternativen in Europa.

Die US-Börsen haben zum Wochenauftakt leicht nachgegeben. Die Anleger hielten sich vor Beginn der Bilanzsaison zurück. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent tiefer auf 20.650 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank 0,2 Prozent auf 2358 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 0,3 Prozent auf 5894 Punkte.

Anleger in Asien haben sich vor dem möglicherweise schwierigen Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zurückgehalten. Börsianer befürchten Spannungen über Handelsfragen und den Umgang mit Nordkorea und flüchteten in als sichere Häfen geltende Anlagen wie Gold und die japanische Währung Yen.

In Tokio tendierte der Nikkei-Index am frühen Nachmittag 0,4 Prozent im Minus bei 18906 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor ebenfalls 0,4 Prozent auf 1510 Zähler. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans notierte fast unverändert. An den Börsen in China, Hongkong, Taiwan und Indien wurde wegen Feiertagen allerdings auch nicht gehandelt.

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