Börse Frankfurt Nordkorea-Konflikt verunsichert die Anleger

Anleger suchen wegen Nordkorea sichere Anlagemöglichkeiten und greifen zu Gold. Börsianer erwarteten einen vergleichsweise ruhigen Handel, da die Wall Street wegen eines Feiertags geschlossen bleibt.

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dpatopbilder - HANDOUT - Die vom Verteidigungsministerium Südkoreas veröffentlichte Aufnahme zeigt den Start einer Hyunmoo-2-Rakete am 04.09.2017 in Südkorea. Als Reaktion auf den jüngsten Atomtest Nordkoreas hat Südkorea Raketen gestartet. Bei der Übung hätten eine Boden-Boden-Rakete und eine Langstrecken-Luft-Boden-Rakete genau die vorgesehenen Ziele im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) getroffen, teilte der Generalstab mit. ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über den genannten Konflikt und nur bei vollständiger Nennung der Quelle: Foto: Uncredited/South Korea Defense Ministry/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Quelle: dpa

Frankfurt Zu Wochenbeginn rückt an den Börsen der Nordkorea-Konflikt wieder in den Fokus. Der Dax wird nach Berechnungen von Banken und Brokerhäusern tiefer in den Handel starten. Auch asiatische Aktien standen unter Druck, nachdem Nordkorea am Wochenende eine Atombombe getestet hat. Am Freitag hatte der Leitindex 0,7 Prozent zugelegt auf 12.142,64 Punkte.

Anleger suchten am Montag sichere Anlagemöglichkeiten und griffen zu Gold, das sich um 0,7 Prozent auf 1334 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte. Auch der Schweizer Franken, der japanische Yen und deutsche Staatsanleihen waren gefragt.

Von Interesse für Anleger dürfte auch der überraschende Rücktritt von Novartis-Chef Joseph Jimenez sein. Er übergibt den Staffelstab bei dem Schweizer Pharmakonzern nach acht Jahren Anfang 2018 an Vasant Narasimhan.

Börsianer erwarteten einen vergleichsweise ruhigen Handel, da die Wall Street wegen eines Feiertags geschlossen bleibt. Am Freitag beendete der Dow Jones die Sitzung 0,2 Prozent höher bei 21.987 Zählern, während der Nasdaq 0,1 Prozent gewann. Der S&P500 stieg ebenfalls um 0,2 Prozent.

In Tokio gab der Nikkei-Index am Montag um ein Prozent auf 19.504 Zähler nach. Der chinesische Shanghai Composite stieg um 0,3 Prozent. Eine Reihe von Problemen kann die Börsen Experten zufolge in den kommenden Wochen in Turbulenzen stürzen.

"Früher oder später werden die Märkte Lösungen fordern – für den starken Euro, das unberechenbare nordkoreanische Regime und die Finanzierung der Wahlversprechen eines Donald Trump", sagt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.


Was diese Woche ansteht

Investoren fiebern unter anderem der EZB-Ratssitzung am Donnerstag entgegen. Sie hoffen darauf, dass Notenbank-Chef Mario Draghi parallel zu den neuesten Konjunktur- und Inflationsprognosen seines Hauses Hinweise zur Geldpolitik liefert. Er werde wohl eine Drosselung der monatlichen Anleihekäufe von derzeit 60 Milliarden Euro andeuten, sagt Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert.

Auch in den USA verfolgen die Börsianer die Auftritte zahlreicher führender US-Notenbanker in der neuen Woche mit Argusaugen. Von der Fed erwarten sie Signale zum Abbau der billionenschweren Wertpapierbestände und zum Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung.

In den USA endet mit dem Feiertag "Labor Day" am Montag die parlamentarische Sommerpause. "Bis spätestens 1. Oktober muss der US-Kongress den Haushalt 2018 beschließen oder das bestehende Gesetz verlängern", sagt Martin Lück, Chef-Anlagestratege für Deutschland, Österreich und Osteuropa beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock.

Für Börsianer noch unberechenbarer ist die Entwicklung des Streits zwischen den USA und Nordkorea. Nach einer Phase relativer Ruhe testete Nordkorea in der alten Woche erneut eine Rakete. Trump erteilte daraufhin weiteren diplomatischen Bemühungen eine Absage. Sein Verteidigungsminister Jim Mattis betonte allerdings, dass die diplomatischen Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft seien.

Vom Bundestagswahlkampf erwarten Experten dagegen keine Überraschungen. Dessen heiße Phase läutet das TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer Martin Schulz (SPD) am Sonntag ein.

Daneben wird eine Vielzahl von Konjunkturdaten Investoren in der neuen Woche auf Trab halten. In Deutschland stehen unter anderem das Barometer für die Stimmung der Einkaufsmanager (Dienstag), die Auftragseingänge der Industrie (Mittwoch) und die Industrieproduktion (Donnerstag) auf dem Terminplan. Auf europäischer Ebene erwarten Börsianer Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen (Dienstag). In den USA werden am Dienstag die Auftragseingänge für langlebige Güter veröffentlicht.

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