Börse Frankfurt Warten auf Super-Mario

Die Notenbanken geben an den Börsen den Takt vor. Heute tagt die Europäische Zentralbank. Eine weitere Zinssenkung könnte die Börse beflügeln. Anleger sollten aber vorsichtig sein, das Risiko für eine Korrektur steigt.

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Im Fokus der Anleger: Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Quelle: dpa

Lässt Mario Draghi heute die Katze aus dem Sack? Diese Frage beschäftigt die Anleger europäischer Aktien. Wenn die EZB heute im Zinsentscheid um 13.45 Uhr den Leitzins weiter senkt, dürfte das die Märkte beflügeln.

Gestern zog der Dax um 0,4 Prozent auf 9040 Punkte an. Der Dow Jones legte gestern um 0,8 Prozent auf 15.746 Punkte zu, nachdem ein Regionalchef der US-Notenbank Federal Reserve sich für eine Fortsetzung der Käufe von US-Staatsanleihen ausgesprochen hatte. Der Nikkei notiert beinahe unverändert 0,8 Prozent im Minus bei 14.228 Punkten.

Eine Senkung der Zinsen durch die EZB käme überraschend. Nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg unter 70 Volkswirten rechnen nur drei der Befragten mit einer weiteren Senkung. Dem EZB-Chef bleiben nur noch zweimal 25 Basispunkte, bevor er Null erreicht.

Für eine Senkung sprechen etwa die im Oktober auf 0,7 Prozent gefallene Inflation in den 17 Euro-Staaten war im Oktober auf 0,7 Prozent gefallen. Die Arbeitslosenquote in der Eurozone lag mit 12,2 Prozent indes auf einem Rekordhoch, höher als von den meisten Ökonomen erwartet. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit ist desaströs.

„Indem das untere Ende bei Null nicht erreicht wird, kann Draghi die wirklich schwierige Frage umgehen, was er als nächstes tun soll”, sagte Volkswirt Marchel Alexandrovich von Jefferies International in London. Er geht davon aus, dass die Zinsen am Donnerstag bei 0,5 Prozent bleiben. Seiner Meinung nach könnte die EZB die „Hände komfortabel in den Schoß legen“ und sich erst dann zu einem Eingriff entscheiden, wenn die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone tatsächlich stärker ins Stocken gerät.


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