Börse im Übernahmefieber Gewinnen mit der Jagd auf Übernahmekandidaten

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Heiß begehrte Software und IT

Die zehn besten US-Aktien

Heiß begehrt sind Unternehmen, die über Cloud-Technologie verfügen, also Programme und Daten auf große Rechner im Internet auslagern. Der TecDax-Wert Cancom übernahm deshalb Pironet, die vor allem Mittelständler wie die Kulmbacher Brauerei oder den 1. FC Köln mit Softwaredienstleistungen beliefert. Ein Angebot von Cancom an die Aktionäre von Pironet von Mitte Dezember über 4,50 Euro pro Aktie wurde noch einmal auf 4,80 Euro erhöht. Cancom hält fast 75 Prozent, dürfte aber noch aufstocken. Schon jetzt plant Cancom Gewinnbeiträge von Pironet ein.

Dass auch nach einer Mehrheitsübernahme durchaus noch Kursgewinne drin sind, beweist P&I Personal & Informatik. Das Unternehmen bietet Cloud-basierte Software für Personalmanagement. P&I wurde von der Carlyle Group an den Finanzinvestor Edge Holding weitergereicht. Der meldete zuletzt knapp 92 Prozent der Stimmrechte und bietet den Aktionären 50 Euro je Aktie, P&I notiert darüber.

US-Giganten mit vollen Kassen

Auch für die US-Technologieriesen bleibt der Aufkauf von Unternehmen eine wichtige Wachstumsstrategie, vor allem in den Boommärkten Internet, Tablets und Smartphones, Online-Werbung, Cloud Computing und Datenanalyse.

Synaptics aus dem Silicon Valley liefert die Software für die Steuerung von Displays in Notebooks, Smartphones und Tablets, beispielsweise Amazons Kindle und Googles Nexus 5. Während Apple selbstentwickelte Technologie für die Steuerung seiner iPhones und iPads verwendet, setzt die Konkurrenz auf die Lösungen von Synaptics. Das Unternehmen ist relativ unbekannt und nicht teuer. Für Giganten wie Samsung und Lenovo könnten die Kalifornier zum Ziel werden; die Asiaten wollen sich stärker im Silicon Valley einkaufen.

Auch Softwareanbieter Tibco könnte für Wettbewerber – Oracle, SAP, EMC, IBM – attraktiv sein. Tibco ist Spezialist für das Zusammenführen und Verwalten von Daten. Seine Produkte haben einen guten Ruf, sind in der Regel aber teurer als die der Konkurrenz. Tibco-Chef Vivek Ranadive hatte deshalb zuletzt Probleme, Wachstum vorzuweisen, was die Aktie unter Druck brachte. Tibco ist deshalb mit einem Börsenwert vom 3,6-fachen Jahresumsatz relativ billig. Seine Spotfire-Sparte, die große Datenmengen visualisiert, ist sehr erfolgreich im Wachstumsmarkt Datenanalyse. Der direkte Wettbewerber Tableau Software setzt nur knapp 200 Millionen Dollar um, wird aber mit dem 20-fachen Jahresumsatz bewertet.

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