Als weitere Perle im Wachstumsmarkt Big Data gilt Teradata. Das Unternehmen ist ein Pionier bei Data-Warehousing (Zusammenführen und Auswerten von großen Datenmengen). Kunden sind Telekom- und Handelsriesen. 2012 zog Teradata aus 2,7 Milliarden Dollar Umsatz 419 Millionen Dollar Gewinn. Doch das Wachstum hat sich 2013 abgeschwächt, vor allem wegen des Preisdrucks der Wettbewerber: Oracle, SAP, IBM, EMC und auch Amazon investieren stärker in Data-Warehousing. Die Aktie ist 2013 von 64 auf 45 Dollar gefallen. Teradata könnte mit seinem Umsatz von unter drei Milliarden Dollar zu klein sein, um in diesem Markt auf Dauer gegen die Großen zu bestehen. Zumindest einer der Top-Manager eines Wettbewerbers kennt das Unternehmen bestens: Mark Hurd, der frühere HP-Chef und jetzige Stellvertreter von Oracle-CEO Larry Ellison, führte früher Teradata.
Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln
Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.
Eng verbunden mit der ersten Regel: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. Es ist wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen. Eine solche Reaktion zeugt nicht von einem geringen Vertrauen in die eigene Strategie. Es kostet meist auch Geld, weil die Masse schon vorher diese Richtung eingeschlagen und das Gros an Rendite eingefahren hat.
Groß oder klein, spekulativ oder konservativ, liquide oder illiquide, dividendenstark oder dividendenschwach, Substanz oder Wachstum: Bei Aktien ist die Auswahl riesig. Der richtige Mix aus spekulativen und konservativen Titeln hilft, Schwankungen zwischen guten und schlechten Zeiten auszugleichen. Nicht zu unterschätzen sind starke Dividendenzahler, die Jahr für Jahr den Grundstock für eine solide Rendite legen.
Keine Frage, die Börsen haben in den vergangenen zehn Jahren stärker geschwankt als in allen Dekaden zuvor. Das wird so bleiben, mit wachsendem Computerhandel sogar noch zunehmen. Wer sein Risiko minimieren will, baut Barrieren ein – sogenannte Stopps. Gerne werden Stopps bei 20 Prozent über und unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Dann wird automatisch verkauft, wenn diese Grenzen erreicht sind. Kommt eine Phase überraschend steigender Kurse mit anhaltendem Aufwärtstrend, lässt sich die Barriere leicht nach oben verschieben. Wichtig ist dann, auch die Barriere am unteren Ende nachzuziehen.
Wichtig in Phasen überraschender Kurssteigerungen oder -stürze ist es, das Verhalten der Masse zu beobachten. Ist es noch nachvollziehbar oder völlig irrational? Häufig ist es irrational. Dann hilft meist die zweite Regel: Widerstandskraft zeigen. Nach einigen Monaten kehrt die Rationalität von ganz allein zurück. Der Kurssturz aus dem vergangenen Jahr und die jüngste Entwicklung beweisen das gerade wieder.
Sind Aktien wie seit Jahresbeginn schon um 30, 40 oder gar 50 Prozent gestiegen, dann sind Anschlussgewinne in der Regel nur noch schwer zu erzielen. Phrasenverdächtig ist zwar die alte Weisheit: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen.“ Richtig ist sie trotzdem.
Firmenchefs haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber normalen Aktionären. Sie wissen weit mehr als jeder Analyst oder Kommentator, wie es in ihrem Unternehmen aussieht. Insider nennt man sie deshalb. Sie melden ihre Orders innerhalb von fünf Handelstagen an die Börsenaufsicht Bafin. Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Wochen das sogenannte Insider-Barometer, das aus der Summe aller Kauf- und Verkaufsorders Schlüsse für den weiteren Verlauf in Dax & Co. zieht. Jüngste Tendenz: Vorstände und Aufsichtsräte verkaufen mehr als sie kaufen. Vorsicht also!
Terroranschläge und Naturkatastrophen kommen unerwartet. Politische Konflikte wie aktuell zwischen Israel und dem Iran schwelen meist länger. Entscheidende Wahlen wie jüngst in Russland und in diesem Jahr noch in Frankreich und den USA sind vorhersehbar und haben immer Einfluss auf die Börse. Dabei gilt generell: Wahljahre sind gute Börsenjahre.
Mit Optionsscheinen oder Bonus-Zertifikaten lässt sich zwar aus einem Aufwärtstrend ein noch größerer Profit schlagen. Dies sind jedoch in der Regel Wetten ohne realen Hintergrund. Aktien sind reale Werte.
Vor allem Aktien einzelner Branchen unterliegen immer wieder gewissen Moden. Doch die wechseln wie im realen Leben, und manchmal geht das schneller, als man denkt. Das bekommt gerade die einst angesehene Solarenergie-Branche bitter zu spüren.
Internet-Größen wie Google, Yahoo oder Facebook kaufen in der Regel noch nicht börsennotierte Wachstumsunternehmen. Jetzt fordert die Börse, dass sie ihren Umsatz signifikant ausbauen, deshalb könnten sie vermehrt börsennotierte Unternehmen kaufen, deren Geschäftsmodelle ausgereift sind. Zum Beispiel die Vermarkter Yelp und OpenTable, die beide mit dem Vermitteln von Dienstleistungen, vorrangig von Restaurantbuchungen, gut Umsatz machen. Die Aktien sind schon teuer, was jedoch einen Aufkauf nicht ausschließt.
Für Größen wie Yahoo oder Google würde eine Übernahme Sinn machen. Yahoo wollte Yelp schon vor dem Börsengang schlucken, scheiterte aber. Der erwartete Börsengang der chinesischen Yahoo-Beteiligung Alibaba aber dürfte Milliarden in die Kassen von Yahoo spülen.
Chefin Marissa Mayer steht unter dem Druck, in Bereiche mit bewährten Geschäftsmodellen zu expandieren, und könnte deshalb einen Aufpreis für Yelp oder OpenTable akzeptieren.