Börse New York Europa-Schwäche schickt Wall Street ins Minus

Die Wirtschaft auf dem alten Kontinent steckt weiter in der Krise. Das belastet auch die Kurse an der Wall Street. Für Aufsehen sorgt eine milliardenschwerer Kauf der Anlegerlegende Warren Buffett.

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Händler an der Wall Street. Quelle: ap

New York An der Wall Street haben sich die Anleger am Donnerstag nicht aus der Deckung getraut. Zwar sorgten Großübernahmen und ermutigende US-Arbeitsmarktzahlen für Zuversicht. Diese wurde zugleich aber durch schwache Konjunkturdaten aus Europa und Japan gedämpft. Die Wirtschaft der Eurozone ging Ende 2012 so stark zurück wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise vor knapp vier Jahren nicht mehr. Ferner kam Japan trotz extrem lockerer Geldpolitik im Schlussquartal nicht aus der Rezession heraus.

Besser sieht es dagegen in den USA selbst aus. Indizien dafür sind für Börsianer die Übernahme des Ketchup-Hersteller H.J. Heinz durch die Investoren Warren Buffett und 3G Capital sowie die Fusion der Fluggesellschaften American Airlines und US Airways zum weltweiten Branchenprimus. „Der einzige Grund, warum ein Unternehmen ein anderes Unternehmen kauft, ist, dass sie einen Aufschwung sehen", sagte Randy Frederick, der bei Charles Schwab für das Handelsgeschäft zuständig ist. „Auch wenn wir derzeit auf den höchsten Ständen seit vielen Jahren sind, so zeigen diese Aktivitäten doch, dass es weiteren Raum für eine Rally gibt, und das nährt den Optimismus am Markt."

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am frühen Nachmittag in New York 0,1 Prozent tiefer bei 13.967 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 trat auf der Stelle bei 1520 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,1 Prozent auf 3199 Punkte.

Buffett und 3G Capital stemmen die bislang größte Übernahme in der Nahrungsmittelbranche und legen für Heinz 28 Milliarden Dollar auf den Tisch. Heinz-Papiere sprangen um rund 20 Prozent in die Höhe. Die Anteilsscheine der Beteiligungsgesellschaft von Buffett, Berkshire Hathaway, stiegen 0,9 Prozent. Der Deal gab auch anderen Lebensmittelwerten wie Unilever und Kraft Auftrieb.

Im Mittelpunkt stand auch das Zusammengehen von American Airlines und US Airways. Beide bilden gemessen an den absolvierten Meilen der Passagiere die weltgrößte Fluggesellschaft. Das US-Airways-Papier verlor allerdings rund sieben Prozent.

Zu den Verlierern gehörten dagegen die Aktien des Tech-Konzerns Cisco mit einem Abschlag von 1,1 Prozent. Das schrumpfende Europa-Geschäft brachte dem Unternehmen zuletzt ein Umsatzminus von fünf Prozent. Darüber hinaus ist Cisco auch verhalten fürs laufende Geschäftsjahr.

In Europa drückten die schwachen Wirtschaftsdaten auf die Stimmung. Der Dax verlor gut ein Prozent auf 7631 Zähler. Der EuroStoxx50 gab 0,8 Prozent nach auf 2635 Stellen.

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