Börse New York Keine gemeinsame Richtung an der Wall Street

Die US-Börsen haben nach der Bilanzflut am Donnerstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Starke Firmenbilanzen und Spekulationen auf eine verlängerte Zinspause der US-Notenbank hatten die Wall Street zunächst angetrieben.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Papiere des Messaging-Dienstes Snapchat, die am Donnerstag ihr Börsendebüt gefeiert und zu 17 Dollar verkauft worden waren, stiegen zwischenzeitlich um weitere vier Prozent auf 28,20 Dollar. Quelle: Reuters

New York Die US-Börsen haben nach der Bilanzflut am Donnerstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Händler stiegen nach den Rekordständen im frühen Geschäft vor allem bei den Technologiewerten aus. Starke Firmenbilanzen und Spekulationen auf eine verlängerte Zinspause der US-Notenbank hatten die Wall Street zunächst angetrieben. Die jüngsten Aussagen der Fed deuteten darauf hin, dass die niedrige Inflation den Notenbankern Kopfzerbrechen bereitet, sagte Anlagestratege Antoine Bouvet von der Mizhuo Bank. Anleger sehen die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung vor dem Jahresende inzwischen bei weniger als 50 Prozent, obwohl die US-Notenbank einen derartigen Schritt signalisiert hat.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte bis zum frühen Nachmittag in New York 0,1 Prozent auf 21.736 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 sank 0,2 Prozent auf 2471 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 0,7 Prozent auf 6373 Punkte.

Unabhängig davon sei die Bedeutung der Firmenergebnisse aktuell größer als üblich, sagte Craig Erlam, Marktanalyst des Brokerhauses Oanda. Schließlich habe US-Präsident Donald Trump bislang noch keines seiner Versprechen zur Ankurbelung der Konjunktur eingelöst. Dank des ermutigenden Auftakts der Bilanzsaison rechnen Experten nun damit, dass die Gewinne der im S&P 500 notierten Firmen im zweiten Quartal im Schnitt um 9,9 statt acht Prozent zugelegt haben.

Facebook steigerte den Überschuss dank glänzender Geschäfte mit Smartphone-Werbung sogar um 71 Prozent. Dies trieb die Aktie des Online-Netzwerks drei Prozent in die Höhe. Konkurrent Twitter kämpft dagegen mit fallenden Nutzer-Zahlen und höheren Verlusten Die Papiere des Kurznachrichten-Dienstes fielen daraufhin um mehr als 14 Prozent.

Bei den Titeln von Verizon griffen Anleger ebenfalls beherzt zu und verhalfen dem größten US-Mobilfunker zu einem Kursplus von sieben Prozent. Das Unternehmen gewann 614.000 neue Kunden - fast zehn Mal so viel wie erwartet. Der Gewinn versechsfachte sich auf 4,36 Milliarden Dollar.

Der Euro-Höhenflug und gemischte Firmenbilanzen bremsten die europäischen Börsen aus. Der Dax verlor zwar wegen enttäuschender Geschäftszahlen von Bayer und Deutscher Bank 0,8 Prozent auf 12.212 Punkte, der EuroStoxx50 hielt sich dagegen knapp im Plus bei 3493 Zählern.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%