
New York Schlechte Nachrichten aus dem In- und Ausland haben die US-Börsen am Dienstag leicht ins Minus gedrückt. Die Schuldenkrise in Europa und vor allem die Renditen für spanische Staatsanleihen machen vielen Börsianern weiterhin Sorgen. Investoren verlangen einen Jahreszins von mehr als 6,6 Prozent für die Papiere, der höchste Zinssatz seit 14 Jahren. Deutschland kann sich dagegen für unter zwei Prozent Geld leihen.
Enttäuschend waren auch die Wachstumszahlen, die das US-Handelsministerium verkündete. Das Bruttoinlandsprodukt der USA wuchs im dritten Quartal bei weitem nicht so stark wie zunächst angenommen. Auf das Protokoll der Sitzung der Notenbank Fed von Anfang November reagierten die Märkte verhalten. Danach berieten die Notenbanker unter anderem über eine verbesserte Informationspolitik. „Der Markt befindet sich gerade im Abwartemodus“, sagte Mark Lamkin von Lamkin Wealth Management. „Politiker hier und in Europa müssen deutlicher machen, was sie zu tun gedenken.“
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zuletzt mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 11.493 Punkten. Im Tagesverlauf pendelte der Leitindex zwischen 11.433 und 11.571 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss bei 1188 Punkten, ein Abschlag von 0,4 Prozent. Der Index der Technologiebörse Nasdaq trat mit 2521 Punkten in etwa auf der Stelle. In Frankfurt ging der Dax mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 5537 Punkten aus dem Handel.
Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise wurden etwas von der Ankündigung des Internationalen Währungsfonds (IWF) gemildert. Der IMF stärkt seine Kreditvergabe und führt eine neue Sechs-Monats-Liquiditätslinie ein. Diese flexiblere Kreditlinie werde Staaten bei künftigen Erschütterungen helfen, teilte der IMF am Dientag mit.
Auch die Schuldenprobleme der USA sind nach wie vor Thema an den Börsen. Ein Komitee aus Republikanern und Demokraten hatte die Verhandlungen über einen Abbau des Defizites am Montagabend für gescheitert erklärt.
Bei den Einzelwerten stand der Computerhersteller Hewlett-Packard im Interesse vieler Anleger. Am Montag kündigte das Unternehmen einen Gewinn im Geschäftsjahr 2012 an, der unter den Erwartungen des Marktes lag. Zudem sank der Quartalsgewinn deutlich. Die Aktie gab 0,8 Prozent nach.
Abwärts ging es auch für den Nahrungsmittelhersteller Campbell Soup. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal überstieg zwar die Erwartungen. Allerdings enttäuschte Campbell mit seinem Umsatz. Die Aktie lag 5,3 Prozent im Minus.
Zu den Verlierern gehörte auch Börsenneuling Groupon. Zunehmender Wettbewerb für das Internet-Rabattportal ließ die Aktie um 14,9 Prozent abstürzen.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 880 Millionen Aktien den Besitzer. 1157 Werte legten zu, 1846 gaben nach und 90 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,79 Milliarden Aktien 880 im Plus, 1592 im Minus und 117 unverändert.
Die Preise für US-Staatsanleihen sind am Dienstag gestiegen. Die Nachfrage nach US-Bonds wurden durch Äußerungen der Notenbank Federal Reserve gestützt, die Analysten als Hinweis auf eine mögliche Ausweitung der Konjunkturmaßnahmen interpretierten. Das zehnjährige Papier gewann 13/32 auf 100-23/32. Die Rendite lag bei 1,9205 Prozent. Die dreißigjährige Anleihe gewann 1-rten die meisten Notenban9/32 auf 104-24/32 und rentierte mit 2,8864 Prozent.