Börse New York Wall Street wirbelt nur Staub auf

Die US-Börsen kommen nicht vom Fleck. Vor der Vereidigung Trumps ist immer noch unklar, wie genau dessen Wirtschaftspläne aussehen werden. Mehr Klarheit in der Geldpolitik erhoffen sich die Anleger von einer Yellen-Rede.

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Am merkwürdig zähen Gefühl wird sich in diesen Tagen wohl nicht viel ändern. Quelle: AFP

Die US-Börsen sind am Mittwoch auf der Stelle getreten. Die Anleger hielten sich vor der Amtseinführung des künftigen Präsidenten Donald Trump am Freitag zurück, sagten Analysten. Auch vor der Rede von Notenbankchefin Janet Yellen am Abend wagten sie sich nicht weit aus der Deckung. Von ihr erhoffen sie sich Hinweise, ob die von Trump angekündigten Konjunkturimpulse aggressivere Zinserhöhungen nötig machen. Ermutigende Signale kamen erneut von US-Großbanken.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor bei 19.821 Punkten nur minimal. Der breiter gefasste S&P-500 notierte 0,1 Prozent fester. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte 0,2 Prozent vor auf 5548 Stellen. „Es herrscht eine große Verunsicherung am Markt, was die Umsetzung von Trumps politischen Plänen betrifft“, sagte Analyst Quincy Krosby vom Broker Prudential Financial. „Aber der Markt scheint dem künftigen Präsidenten auch einen Vertrauensvorschuss einzuräumen.“

Bei den Einzelwerten standen einmal mehr die Banken im Blickpunkt. Wie schon andere heimische Konkurrenten profitierte auch Goldman Sachs von einem anziehenden Handel nach dem Trump-Sieg. Die führende Investmentbank der Wall Street vervierfachte ihren Überschuss im Schlussquartal 2016 nahezu auf 2,15 Milliarden Dollar. Die Aktie gab allerdings 0,4 Prozent nach, was Experten mit Gewinnmitnahmen erklärten. Die viergrößte US-Bank Citigroup steigerte ihren Quartalsgewinn überraschend kräftig um sieben Prozent auf rund 3,6 Milliarden Dollar. Dennoch gab es einen Kursabschlag von rund einem Prozent.

Allerdings haben die Finanz-Titel seit der Trump-Wahl Anfang November deutlich an Wert gewonnen. Goldman Sachs ist zudem eng mit der neuen Regierung verbandelt. Der designierte Finanzminister Steven Mnuchin war früher für die Investmentbank tätig. Gary Cohn - lange die Nummer zwei bei Goldman hinter Blankfein - wird Wirtschaftsberater der Trump-Regierung.

Bei Goldman fiel der Gewinnanstieg auch deshalb so stark aus, weil im Vorjahreszeitraum hohe Lasten aus Rechtsstreitigkeiten auf das Ergebnis gedrückt hatten. Positiv wirkten sich zudem Einsparungen aus. Das Institut - weltweit die Nummer eins bei der Beratung von Fusionen und Übernahmen - hatte 2016 angekündigt, die jährlichen Kosten um 700 Millionen Dollar zu senken. Nun hieß es, im Gesamtjahr seien die Aufwendungen um 19 Prozent auf 20,3 Milliarden Dollar gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit 2008 zu Zeiten der weltweiten Finanzkrise.

Die Papiere von Target gaben über fünf Prozent nach. Der Einzelhändler senkte nach einem Umsatzrückgang im Weihnachtsgeschäft seine Gewinnprognose.

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