Börse New York Wall Street wirbelt nur Staub auf

Nach dem Rekordhoch vom Freitag tritt der Dow Jones am Montag auf der Stelle. Auch der S&P lahmt, nur die Tech-Börse rückt vor. In der anlaufenden Berichtsaison präsentiert Blackrock Rekord-Zuflüsse – und fällt dennoch.

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Ein Händler an der New Yorker Börse zeigt sich enttäuscht. Quelle: Reuters

New York US-Anleger haben sich am Montag zurückgehalten. Vor der Veröffentlichung wichtiger Quartalszahlen in dieser Woche wollten sie keine eindeutige Position einnehmen. Der US-Markt sei derzeit nicht billig, sagte Analyst Phil Guarco von JP Morgan Private Bank. Deshalb wollten Investoren prüfen, ob die hohen Bewertungen auch gerechtfertigt seien, weshalb den Bilanzen eine wichtige Rolle zukäme.

Der Dow-Jones-Index kam mit 21.634 Punkten auf ein Minus von wenigen Punkten gegenüber Freitag. Vor dem Wochenende hatte der Standardwerte-Index ein neues Allzeithoch markiert bei 21.682 Punkten. Auch der breiter gefasste S&P-500 notierte bei 2458 Zählern nahezu unverändert. Lediglich der Index der Technologiebörse Nasdaq legte zu, um 0,4 Prozent auf 5858 Stellen. Für die Tech-Titel ist es der siebte Tag in Folge mit einem Kursplus. In Europa gaben Aktien leicht nach, der Dax gab die 12.600er-Marke frei und notierte mit 12.596 Punkten 0,3 Prozent leichter. Der Euro-Stoxx-50 gab 0,2 Prozent nach auf 3518 Punkte.

Unter den Einzelwerten nimmt die Berichtssaison an Fahrt auf, wenn auch langsam. Einer der wenigen Titel, die zum Wochenanfang ihre Bücher öffneten, waren Blackrock. Sie konnten Rekord-Zuflüsse präsentieren, die Aktien aber fielen um 2,2 Prozent. Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hat im vergangenen Quartal von einer starken Nachfrage nach Indexfonds profitiert und seine Gewinne ausgebaut. Das Unternehmen aus New York sammelte von April bis Juni eine Rekordsumme von 74 Milliarden Dollar für die sogenannten ETFs ein, wie Blackrock am Montag mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es im Vergleich dazu nur 16 Milliarden Dollar. Der Quartalsumsatz stieg um sechs Prozent auf 2,97 Milliarden Dollar (umgerechnet 2,6 Milliarden Euro), der Gewinn je Aktie kletterte um zehn Prozent auf 5,22 Dollar (umgerechnet 4,55 Euro).

Anlegern war das allerdings nicht genug, sie hatten mit einem besseren Quartalsergebnis gerechnet. Analyst Christopher Harris von der Bank Wells Fargo sagte, der Rückgang der Gebühreneinnahmen in der Bilanz von Blackrock sei eine negative Überraschung. Blackrock leidet wie seine Konkurrenten unter einem starken Wettbewerb in der Branche. Kunden sind kaum noch bereit, für Finanzanlageprodukte Gebühren zu bezahlen.

Die Aktien von Netflix gewannen 0,7 Prozent. Der Zwischenbericht des Online-Videoanbieters wird nach US-Börsenschluss erwartet. Diese Woche legen noch Bank of America, Morgan Stanley, Goldman Sachs, Microsoft, IBM sowie Johnson & Johnson Zahlen vor.

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